Mit der Hightech-Strategie 2020 hat die Bundesregierung bei der Förderung von Innovation und Fortschritt einen neuen Weg eingeschlagen und erstmals eine nationale Strategie gestartet, um politikfeld- und themenübergreifend eine Vielzahl der Forschungsaktivitäten über alle Ressorts hinweg zu bündeln. Die Forschungsunion begleitet die Hightech-Strategie als das zentrale innovationspolitische Beratungsgremium. Arend Oetker, Vorsitzender der Forschungsunion und Präsident des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, betonte zur Ausrichtung der Strategie: "Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft müssen ihre Kräfte weiterhin bündeln, um Deutschland zu einem innovativen, wettbewerbsfähigen und lebenswerten Land zu machen." Dazu konzentriert sich die Hightech-Strategie auf fünf Bedarfsfelder: Klima/Energie, Gesundheit/Ernährung, Mobilität, Sicherheit und Kommunikation. Diese werden in Missionen und Zukunftsprojekten aufgegriffen und mit konkreten Zielen und Maßnahmen verbunden. Beispiele für aktuelle Projekte sind die Initiative "Industrie 4.0", welche im Mittelpunkt der Hannover Messe und der Cebit stand, oder die Gestaltung nachhaltiger, ressourceneffizienter Zukunftsstädte. "Der eingeschlagene Weg der Missionsorientierung muss mutig und konsequent weiterverfolgt werden", forderte Hans-Jörg Bullinger, Vorsitzender der Forschungsunion und Senator der Fraunhofer-Gesellschaft.
Der Vorsitzende der Unternehmensleitung der Boehringer Ingelheim GmbH und bisherige Vorsitzende des gemeinsamen BDI/BDA-Ausschusses für Forschungs-, Innovations- und Technologiepolitik, Andreas Barner, betonte die Bedeutung der Strategie für den Innovationsstandort: "Die Hightech-Strategie hat viele Kräfte in der Wissenschaft und auch der Wirtschaft mobilisiert, etwa bei den Zukunftsprojekten. Um den gestellten gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen, müssen alle Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik in neuen Verbünden zusammenarbeiten. Diesen Weg wollen wir gemeinsam mit der Bundesregierung weitergehen."
Um die Innovationskraft im Mittelstand zu verbessern und gezielt die Entwicklung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu unterstützen, wurde die Förderung in diesem Bereich seit 2005 auf ca. 1,2 Mrd. Euro mehr als verdoppelt. Die Forschungsunion schlägt zudem eine Anpassung der Missionen an aktuelle Fragestellungen vor, beispielsweise im Bereich Kommunikation und IT. Dazu Wanka: "Wir werden die Hightech-Strategie für neue Themen öffnen. Besonders beim Thema Industrie 4.0 und der zunehmenden Digitalisierung kann die Hightech-Strategie dazu beitragen, dass wir die Chancen dieser Zukunftstrends noch besser nutzen können." Wanka betonte zudem, dass die Hochschulen - nach dem Modell des Spitzencluster-Wettbewerbs - zu regionalen Innovationszentren ausgebaut werden sollen, um Kooperationen mit Wirtschaft und Gesellschaft vor Ort zu vereinfachen.
Wanka hatte im April einen Bericht zur Hightech-Strategie im Bundeskabinett vorgestellt und eine positive Bilanz gezogen: Demnach produziert kein anderes Land mehr forschungs- und entwicklungsintensive Hightech-Artikel für den Weltmarkt. Mit einem Anteil von 12,1 Prozent belegt Deutschland noch vor China und den USA den ersten Platz. Der Bericht hebt auch die Anzahl der angemeldeten Patente hervor: Rund jedes siebte Patent weltweit wurde in Deutschland erdacht. Diese Entwicklung macht sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Allein zwischen 2005 und 2011 sind in Forschung 92.000 neue Jobs entstanden - ein Plus von 19 Prozent.
Das Konferenzprogramm und weitere Informationen zur Hightech-Strategie finden Sie im Internet unter: http://www.hightech-strategie.de