"Deutschland ist bei ausländischen Studierenden so beliebt wie nie zuvor. Deutsche Hochschulen sind internationale Orte geworden", sagte Bildungsministerin Johanna Wanka. "Für Forschung oder Studium eine Zeit im Ausland zu verbringen und an den Hochschulen mit ausländischen Kommilitonen und Lehrenden zusammen zu arbeiten, ist heute eine Selbstverständlichkeit. Exzellente Wissenschaft braucht den internationalen Austausch. Grundvoraussetzung dafür sind weltoffene Hochschulen, an denen vom Professor über das Verwaltungspersonal bis hin zu den Studierenden eine Willkommenskultur gelebt wird."
"Die internationale Attraktivität eines Hochschul- und Forschungsstandorts misst sich daran, wie viele ausländische Studierende von einem Land angezogen werden. Die Tatsache, dass auch so viele von ihnen bleiben, zeigt, dass Deutschland für Talente aus aller Welt ein Anziehungspunkt ist", sagte DAAD-Präsidentin Margret Wintermantel.
Deutschland ist nach den USA und Großbritannien für ausländische Studierende das beliebteste Gastland. Die Zahl aller ausländischen Studierenden lag im Wintersemester 2013/14 erstmals über der Marke von 300.000, damit kommt etwa jeder zehnte Student in Deutschland aus dem Ausland. Besonders groß ist der Zustrom in Masterstudiengänge. Überproportional viele Ausländer studieren in Deutschland Ingenieursdisziplinen. Der Ausländeranteil an den Hochschulangehörigen liegt bei etwa 10 Prozent - rund 35.300 wissenschaftliche und künstlerische Mitarbeiter mit ausländischer Staatsbürgerschaft waren 2012 an deutschen Hochschulen beschäftigt.
Rund 134.000 Deutsche studierten im Jahr 2011 im Ausland, etwa jeder dritte Studierende in Deutschland absolvierte während seines Studiums einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt. Die deutschen Studierenden sind im Vergleich zu den meisten anderen Ländern überdurchschnittlich mobil, auch wenn die Mobilitätsquoten seit dem Jahr 2000 weitgehend unverändert sind. Die Bundesregierung und der DAAD haben sich das Ziel gesetzt, dass bis 2020 jeder zweite deutsche Hochschulabsolvent Auslandserfahrung gesammelt haben soll.
Ein Schwerpunkt von "Wissenschaft weltoffen" widmet sich in diesem Jahr den akademischen Austauschbeziehungen zwischen USA und Deutschland. Nach Kanada und Großbritannien ist Deutschland für US-amerikanische Studierende, die im Ausland eingeschrieben sind, das wichtigste Gastland. Bei den deutschen Studierenden ist hingegen im letzten Jahrzehnt ein rückläufiges Interesse gegenüber den USA als Studienziel festzustellen. Bei Naturwissenschaftlern aus den USA ist Deutschland inzwischen wichtigstes nicht-englischsprachiges Gastland.
Investitionen der Bundesregierung etwa in den Hochschulpakt oder den Pakt für Forschung und Innovation unterstützen die Internationalisierung der Wissenschaft ebenso wie die Förderung der spezifischen Programme von Organisationen wie dem DAAD oder der Alexander von Humboldt-Stiftung. Im Haushalt 2014 wurden die Mittel für Studenten- und Wissenschaftleraustausch sowie internationale Hochschul- und Wissenschaftskooperation um zehn Millionen Euro auf 140,5 Millionen Euro angehoben und sollen auch in den kommenden Jahren auf diesem Niveau fortgeschrieben werden.
"Wissenschaft Weltoffen" ist das Referenzwerk zur internationalen Mobilität von Studierenden und Wissenschaftlern. Der DAAD analysiert darin die Rolle Deutschlands im weltweiten Wissensaustausch. Der Bericht entsteht in Kooperation mit dem DZHW und wird finanziert vom BMBF und dem Auswärtigen Amt.
Die Publikation "Wissenschaft Weltoffen 2014" sowie weitere Informationen finden Sie unter: http://www.bmbf.de/...