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Forschende Frauen auf dem Weg an die Spitze

Schavan: "Wir haben gute Erfolge, aber noch nicht alle Ziele erreicht. Selbstverpflichtung und Strukturänderungen bringen Frauen nach vorne

(lifePR) (Berlin, )
Starke Frauen hat das Land, auch in der Wissenschaft. Professorinnen, Habilitandinnen, Doktorandinnen, Studentinnen - der Anteil von Frauen im Wissenschaftssystem hat in den vergangenen Jahren zum Teil deutlich zugenommen. Mittlerweile sind in Deutschland 18,2 Prozent aller Professuren mit Frauen besetzt (2009), das sind rund vier Prozentpunkte mehr als 2005 und eine Steigerung um 10 Prozentpunkte gegenüber 1995. 2009 wurden 44 Prozent der Doktorarbeiten erfolgreich von Frauen abgeschlossen, 2005 waren es noch 39,6 Prozent, 1995 nur 31,5. Der Anteil der Habilitandinnen stieg im selben Zeitraum von 13,8 über 23 auf 24 Prozent. Und bei den erfolgreichen Studienabschlüssen haben Frauen mittlerweile sogar die Nase vorn: Ihr Anteil nahm seit 1995 von 41,6 über 50,6 auf 51,6 Prozent zu.

"Die Zahlen zeigen: Forschende Frauen sind auf dem Weg an die Spitze. In Wissenschaft und Forschung haben wir den richtigen Kurs eingeschlagen. Das Prinzip der Selbstverpflichtung in Kombination mit strukturellen Veränderungen bringt Frauen nach vorne, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan anlässlich der heutigen Eröffnung der Ausstellung "Frauen, die forschen im Foyer des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Die Fotografin Bettina Flitner hat 25 hochkarätige Wissenschaftlerinnen bei ihrer Arbeit porträtiert und zeigt damit zugleich erfolgreiche Frauen in typischen Männerdomänen wie der Physik, Mathematik und anderen Naturwissenschaften.

"Wir brauchen die Fähigkeiten und Kreativität von Frauen - auch in Führungspositionen. Das ist nicht nur eine Frage der Gleichberechtigung. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen, die aus demografischem Wandel und Fachkräftebedarf resultieren, können ohne Frauen nicht bewältigt werden, betonte Schavan.

Dass der Anteil der Lehrstuhlinhaberinnen steigt, ist auch ein Verdienst des vom BMBF initiierten Professorinnenprogramms, das Bund und Ländern gemeinsam finanzieren. 260 Professorinnen wurden in diesem Rahmen seit 2007 berufen, davon 30 Prozent in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Als Fördervoraussetzung hatten knapp die Hälfte der deutschen Hochschulen Gleichstellungskonzepte zur Begutachtung eingereicht. "Diese Konzepte werden Forschung und Lehre sowie die Organisation der Hochschulen nachhaltig verändern, ist die Ministerin überzeugt.

Dazu tragen auch andere Maßnahmen für Chancengerechtigkeit bei, die in die großen Initiativen des BMBF als zentrales Ziel aufgenommen wurde: in die Exzellenzinitiative, den Hochschulpakt 2020, den Pakt für Forschung und Innovation und die Hightech-Initiative, aber auch in Fachprogramme wie das zur Gesundheitsforschung. Die Bandbreite an Instrumenten, die Antragstellerinnen und Antragsteller zur Förderung von Gleichstellung einsetzen, reicht von der gezielten Berufung und Anwerbung von Wissenschaftlerinnen und der Vergabe von Stipendien für Doktorandinnen und Postdoktorandinnen über die Erforschung von Genderthemen bis hin zur Verbesserung der Kinderbetreuung und der Rückkehr aus der Elternzeit.

Familienfreundliche Rahmenbedingungen hat das BMBF auch durch Änderungen im BAföG und im Wissenschaftszeitvertragsgesetz geschaffen. Durch Anheben der BAföG-Altersgrenze für Masterstudiengänge von 30 auf 35 Jahre und Anrechnung von Kinderbetreuungszeiten in der wissenschaftlichen Qualifikationsphase ist eine bessere Vereinbarkeit von Familie, Studium und wissenschaftlicher Karriere möglich.

"So erfreulich die Entwicklung der letzten Jahre ist: Noch ist das Ziel nicht erreicht, unterstrich die Ministerin. Insbesondere könne der bisher erreichte Frauenanteil an wissenschaftlichen Führungspositionen nicht befriedigen. Nach erfolgreicher Promotion schafften zu wenige Frauen den nächsten Karriereschritt. Hier müssten alle Verantwortlichen weiter am Ball bleiben, denn noch sei das Potenzial nicht annähernd ausgeschöpft.

"Frauen in Führungspositionen sind wichtige Vorbilder. Und wo sie Verantwortung tragen, müssen sie auch konsequent dafür sorgen, dass Frauenkarrieren möglich sind, appellierte Schavan. Positives Beispiel ist nicht zuletzt das BMBF selbst, das mit Cornelia Quennet-Thielen eine von insgesamt drei beamteten Staatssekretärinnen dieser Regierung hat. Darüber hinaus werden drei von acht Abteilungen von Frauen geleitet, ebenso ein Drittel aller Fachreferate und vier von sechs Referaten im Leitungsstab, der der Ministerin direkt zuarbeitet.
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