"Es ist 500 Jahre her, dass zuletzt eine neue Theologie an deutschen Universitäten Einzug gehalten hat. Die Herausforderungen, so eine Disziplin mit dem nötigen hochqualifiziertem Personal, neuen Studieninhalten und Organisationsstrukturen aufzubauen sind groß - umso beeindruckender ist es, wie schnell die Zentren sich in Forschung und Lehre etabliert haben. Die Islamische Theologie hat eine Forschungslücke an unseren Universitäten geschlossen", sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka. "Mit den Zentren hat der muslimische Glauben eine Heimat in der wissenschaftlich-theologischen Diskussion gefunden, das ist nicht zuletzt auch ein wichtiger Beitrag für den Dialog der Religionen."
Die Unterstützung des BMBF umfasst Professuren, theologische und interdisziplinäre Nachwuchsgruppen, internationale Kooperationen und Tagungen. Die Verantwortung für den Aufbau und dauerhaften Betrieb liegt bei den Ländern und den Hochschulen. Der Wissenschaftsrat hatte 2010 empfohlen, Islamische Theologie an mehreren Standorten in Deutschland zu etablieren und dies durch den Bund zu flankieren. Die Zentren sind in dieser Zeit zu auch international anerkannten Orten der islamisch-theologischen Forschung geworden. Daneben bilden sie den wissenschaftlichen Nachwuchs sowie islamische Religionslehrerinnen und -lehrer für den Schulunterricht aus. Derzeit sind rund 1800 Studentinnen und Studenten an den BMBF-geförderten Standorten für Islamische Theologie eingeschrieben, Tendenz steigend. Die Zentren arbeiten unter anderem bei gemeinsamen Tagungen und Publikationen zusammen und haben im Sommer 2015 gemeinsam die Deutsche Gesellschaft für Islamisch-Theologische Studien (DEGITS) gegründet.