"Unser Ziel muss es sein, Infektionen mit solchen Erregern nach Möglichkeit zu vermeiden und sie im Falle ihres Auftretens gezielt bekämpfen zu können. Deshalb müssen wir die Forschung auf diesem Gebiet weiter mit aller Kraft vorantreiben. Nur so können Infektionskrankheiten auch in Zukunft heilbar bleiben, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt dem Universitätsklinikum Jena deshalb in den kommenden drei Jahren 2,3 Millionen Euro für den Aufbau einer klinisch-infektiologischen Forschergruppe zur Verfügung.
Diese Forschergruppe wird eine Ambulanz und einen klinikweiten Beratungsdienst zum Thema Infektionen für das ärztliche Personal aufbauen und betreuen. Damit wird sie dazu beitragen, Mängel in Abläufen zu erkennen und zu beseitigen, die die Verbreitung von Infektionen fördern. Außerdem werden am Universitätsklinikum Jena zehn Betten für Patientinnen und Patienten eingerichtet, die mit multiresistenten Erregern infiziert sind.
Diese strukturellen Maßnahmen werden aber auch genutzt, um konkrete Forschungsfragen zu bearbeiten. So werden von der Jenaer Forschergruppe vier Projekte durchgeführt, die Infektionen durch Antibiotika-resistente Bakterien erforschen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen die Mechanismen ergründen, die Bakterien resistent werden lassen. Nur wenn diese Vorgänge verstanden sind, können neue Wirkstoffe gefunden beziehungsweise bewährte Substanzen entsprechend modifiziert werden - damit diese gefährlichen Infektionen behandelbar werden.
"Die Einrichtung der Gruppe in Jena ist eines von deutschlandweit mehreren Pilotvorhaben zur klinischen Infektiologie. Wir hoffen, dass das Modell in Zukunft auch von anderen Universitätskliniken übernommen wird., betonte Schavan. "Mit dieser Maßnahme stärken wir also nicht nur die Infektionsforschung. Ziel unserer Förderung ist es vor allem, dass die klinisch-infektiologische Forschung an Krankenhäusern strukturell verankert wird, sodass dort Forschungsergebnisse gezielt in diagnostische und therapeutische Maßnahmen umgesetzt werden können.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter <http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/...>