Nach den bereits vorbildlich arbeitenden Deutschen Zentren für Neurodegenerative Erkrankungen und für Diabetesforschung sollen nun Zentren für Infektionsforschung, für Herz-Kreislauf-Forschung, für Lungenforschung und ein Deutsches Konsortium für translationale Krebsforschung geschaffen werden. "Ziel ist es, bei den großen Volkskrankheiten jeweils die Kompetenz der besten deutschen Forschungsstandorte zusammenzuführen", betonte Schavan. Universitäten mit Universitätsklinika sowie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen werden nun aufgerufen, sich als Partner der vier neuen Zentren zu bewerben.
Ende des Jahres wird eine international besetzte Expertenjury entscheiden, welche Forschungsstandorte sich für das jeweilige Zentrum qualifizieren. Die Gründung der vier neuen Deutschen Zentren ist für die erste Jahreshälfte 2011 geplant. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wird die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung zu 90 Prozent finanziell fördern, zehn Prozent der Kosten werden die Sitzländer tragen.
Bereits 2009 gründete das BMBF das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) mit einem Kernzentrum in Bonn und Partnerstandorten in Göttingen, Magdeburg, München, Rostock/Greifswald, Tübingen und Witten. Ebenfalls 2009 ins Leben gerufen wurde das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) unter Beteiligung des Helmholtz Zentrums München, des Deutschen Diabeteszentrums, des Deutschen Institutes für Ernährungsforschung sowie der Universitäten Tübingen und des Uniklinikums Dresden. Das DZNE wird vom BMBF schon 2010, also in seiner Aufbauphase, mit knapp 50 Millionen Euro unterstützt, das später gestartete DZD mit acht Millionen Euro. Für beide Zentren wird die BMBF-Unterstützung in den kommenden Jahren ansteigen.
In beiden Zentren arbeiten die besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten mit ihren Universitätsklinika einerseits und außeruniversitären Forschungseinrichtungen andererseits eng vernetzt zusammen. Durch die Deutschen Zentren wird eine enge Kooperation zwischen den Wissenschaftlern ermöglicht, so dass bestehende starre Strukturen der deutschen Forschungslandschaft aufgebrochen werden. "Hier werden Forschungsergebnisse rasch in den medizinischen Alltag transferiert - zum Wohle der Patientinnen und Patienten", sagte Schavan.
Weitere Informationen unter www.gesundheitsforschung-bmbf.de.