Großes Umweltbewusstsein und Engagement
Jugendliche wissen über viele der menschengemachten Umweltprobleme Bescheid. Durch Plastikmüll verschmutzte Meere sind dabei noch vor dem Klimawandel das bekannteste Problem. Dass sie selbst etwas für den Schutz der Meere tun können, meinen laut forsa-Umfrage über zwei Drittel aller Befragten: beispielsweise, indem sie Plastikmüll vermeiden oder zumindest ordnungsgemäß entsorgen. An einem konkreten Meeresschutzprojekt teilgenommen haben jedoch nur vier Prozent der Befragten. Der Hauptgrund ist, dass es nicht genug Angebote gibt, sei es im schulischen oder außerschulischen Bereich. Dabei ist bei den Jugendlichen durchaus Interesse vorhanden: 50 Prozent geben an, dass sie gerne an einem Projekt zum Schutz der Meere teilnehmen würden, weitere 34 Prozent der Befragten sind nicht abgeneigt.
„Plastikpiraten" für den Meeresschutz
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung bietet Jugendlichen von 10 bis 16 Jahren nun die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und sich in ihren Heimatorten für den Meeresschutz zu engagieren. Als „Plastikpiraten" sind Schulklassen und Jugendgruppen ab sofort aufgerufen, die Plastikbelastung ihrer heimischen Bäche und Flüsse zu dokumentieren. Denn der Großteil des Plastikmülls im Meer gelangt auf dem Wasserweg dorthin. Bis zum 30. Juni können die Jugendlichen deutschlandweit auf Forschungsexpedition gehen und Daten sammeln. Die Ergebnisse werden von der Kieler Forschungswerkstatt ausgewertet und gehen in ein Forschungsprojekt ein. Bereits im Herbst 2016 haben mehr als 180 Gruppen Daten erhoben. Aufgrund des positiven Feedbacks wird die Citizen-Science-Aktion nun wiederholt. Denn es zeigt sich, dass die jungen Umweltschützer nicht nur mit Engagement und Spaß bei der Sache waren, sondern dass der persönliche Einsatz auch zum Umdenken im Alltag führen kann. „Beim Einkaufen mit den Eltern achten viele meiner Schülerinnen und Schüler nun sehr darauf, Plastik soweit es geht zu vermeiden," berichtet Ellen Flemisch, Lehrerin an der Integrativen Montessori Schule an der Balanstraße München, vom Erfolg der Aktion. „Stattdessen versuchen sie beispielsweise Glasbehälter zu kaufen und mitgebrachte Stofftaschen oder Körbe zu verwenden." Einen nachhaltigen Effekt konnte auch Lehrerin Karin Loritz von der Erich-Kästner-Realschule Offenburg bei ihren Schülerinnen und Schülern beobachten. „Aus eigenem Antrieb haben sie ein „Green Team" gegründet. Sie verabreden sich privat und sammeln Plastikmüll ein."
Das Meinungsbild von forsa stützt sich auf die Befragung von 1.004 Jugendlichen zwischen 10 und 16 Jahren im März und April 2017.
Weitere Informationen zu den „Plastikpiraten" gibt es unter:
www.wissenschaftsjahr.de/jugendaktion
Gerne können Sie für Ihre Berichterstattung auch das angehängte Bildmaterial unter Angabe des folgenden Copyrights verwenden: © BMBF/Wissenschaftsjahr 2016*17. Wenn Sie Interesse haben, eine Probennahme der „Plastikpiraten" in Ihrer Region redaktionell zu begleiten, wenden Sie sich an das Redaktionsbüro Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane.
Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane
Die Meeresforschung ist Thema des Wissenschaftsjahres 2016*17. Zu 71 Prozent bedecken Ozeane und Meere unseren Planeten. Sie sind Klimamaschine, Nahrungsquelle, Wirtschaftsraum – und sie bieten für viele Pflanzen und Tiere Platz zum Leben. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen die Ozeane seit Jahrhunderten; und doch sind sie noch immer geheimnisvoll und in weiten Teilen unerforscht. Im Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane geht es um die Ergründung der Gewässer, ihren Schutz und eine nachhaltige Nutzung. Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD). Sie tragen als zentrales Instrument der Wissenschaftskommunikation Forschung in die Öffentlichkeit. Das Wissenschaftsjahr 2016*17 wird vom Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM) als fachlichem Partner begleitet.