In der vergangenen Woche hat vor allem ein Mann die Sportwelt verblüfft: Alessandro Zanardi (IT). Was es neben den drei paralympischen Medaillen für den ehemaligen BMW Fahrer noch aus der Welt von BMW Motorsport zu berichten gab, erfahren Sie in der ersten Ausgabe der „BMW Motorsport News“.
Doppeltes Gold.
2007 unternahm Alessandro Zanardi, damals noch mit BMW erfolgreich in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft unterwegs, seine erste Ausfahrt auf einem Handbike. Fünf Jahre später hat es der 45-Jährige auch in dieser Disziplin bis an die Spitze geschafft. Am Mittwoch gewann Zanardi die paralympische Goldmedaille im Zeitfahren. Zwei Tage später triumphierte er dank eines furiosen Schlussspurts auch im Straßenrennen und errang im Mixed-Wettbewerb am Samstag mit seinen italienischen Mannschaftskollegen die Silbermedaille. Kurios: Die Paracycling-Wettbewerbe fanden auf und rund um den „Brands Hatch Circuit“ nahe London (GB) statt – und Zanardi nutzte seine Streckenkenntnis perfekt aus. Zwischen 2005 und 2009 hatte der doppelte Goldmedaillengewinner 105 Rennen in FIA WTCC absolviert, von denen er vier gewann. Bei der Schlussfeier der Spiele am Abend wird Zanardi als erfolgreichster Athlet seines Landes die italienische Flagge tragen.
Drei Fragen an… Alessandro Zanardi.
Alessandro, Ihr paralympisches Abenteuer ist beendet. Haben Sie schon begriffen, was Sie in London erreicht haben?
„Langsam wird mir klar, was in den vergangenen Tagen passiert ist. Bisher bin ich mir vorgekommen wie ein Tischtennisball und von einem Termin zum nächsten gehastet. Heute Morgen habe ich ein Interview für einen großen amerikanischen TV-Sender gegeben. Es hat ewig gedauert, so dass ich am Ende fragte: ‚Wie viel werdet ihr von diesem Gespräch eigentlich senden?‘ Die Antwort lautete: ‚Alles natürlich, du bist das Top-Thema!‘ Ich hätte nicht mit solchen Reaktionen aus aller Welt gerechnet. Ich kann nur sagen: Cool! Aber darum ging es mir nicht. Diese Spiele waren magisch. Hinter mir liegen zwei Jahre, in denen ich mich mit Leidenschaft in die Vorbereitung für diese Veranstaltung geworfen habe. Dass es nun so ausgegangen ist, erfüllt mich mit natürlich mit Stolz.“
Welchen Stellenwert haben die Goldmedaillen im Vergleich zu Ihren Erfolgen im Motorsport?
„Der jüngste Erfolg in einer Sportlerkarriere ist immer der Schönste. Allerdings kann ich nicht behaupten, heute glücklicher zu sein als noch vor ein paar Tagen. Man muss im Leben nicht immer nur tolle Dinge erreichen. Wer sich nur von seinem Ehrgeiz antreiben lässt, macht sich die Sache unnötig schwer. Stattdessen geht es um die Leidenschaft. Und dann macht dich schon der Weg in Richtung des großen Ziels glücklich. Die drei Medaillen werden mich für immer an den langen und spannenden Weg erinnern, der hinter mir liegt – und an dessen Ende ich einmal mehr vor all meinen Konkurrenten ins Ziel gekommen bin.“
Wie geht es für Sie nun weiter?
„Ich weiß es noch nicht. Die Situation ist genauso wie vor zwei Jahren. Damals wusste ich auch noch nicht, dass ich hier in London auf diesem Niveau antreten würde. Entscheidend ist, dass ich weiterhin neugierig sein werde. Meine Neugierde wird in mir neue Leidenschaft für etwas entfachen, und es wird neue Möglichkeiten geben. Wieder werde ich in der einzigartigen Situation sein, wählen zu können. Ich werde die für mich beste Wahl treffen und mich von meiner Leidenschaft lenken lassen.“
Doppelter Geburtstag.
Am Montag hatten sowohl BMW DTM-Fahrer Augusto Farfus (BR) als auch BMW ALMS-Pilot Jörg Müller (DE) Grund zur Freude: Farfus wurde 29 Jahre alt, Markenkollege Müller feierte seinen 43. Geburtstag. Während Müller zwei Tage vorher mit dem BMW Team RLL in Baltimore (US) unterwegs gewesen war, nutzten Farfus und seine Familie das DTM-freie Wochenende für einen Kurztrip auf die Mittelmeer-Insel Korsika. „An zwei von vier Tagen hat es geregnet – aber der Geburtstag war trotzdem sehr schön“, sagte der Brasilianer.
Hand erlebt „Driving Pleasure“.
BMW DTM- und ALMS-Pilot Joey Hand (US) statte am Dienstag der BMW Championship in Indianapolis (US) einen Besuch ab. Vor Beginn des Golfturniers, das zu den bedeutendsten weltweit gehört, stellte sich der amtierende GT-Champion der American Le Mans Series im Stadion der Indianapolis Colts gemeinsam mit Profi-Golfer Bo van Pelt (US) und dem ehemaligen Colts-Star Ken Dilger (US) einer besonderen Aufgabe. Alle drei versuchten, einen Golfball über das gesamte Spielfeld ins Ziel zu bringen. Außerdem nahm Hand auf dem „Crooked Stick Golf Course“ am traditionellen Pro-Am Turnier teil. „Es gibt keine perfekte Runde im Rennsport – und auch keine perfekte Runde im Golf“, meinte der 33-Jährige. „Deshalb macht beides so großen Spaß. Man kann immer besser werden. Vor den Schlägen im Stadion der Colts war ich viel nervöser als vor einem Rennstart. Ich habe einen riesigen Respekt vor den Golfpros.“
Priaulx fährt modernste BMW Motorentechnologie.
Andy Priaulx (GB) wurde am Donnerstag auf dem Gelände der BMW Driving Experience in Maisach (DE) im Rahmen von TV-Aufnahmen eine besondere Ehre zuteil: Als einer der ersten Fahrer überhaupt konnte er am Steuer eines BMW 1er einen Prototypen des neuen 1,5-Liter-Dreizylinder BMW TwinPower Turbomotors erleben. Der dreimalige Tourenwagen-Weltmeister war vom Ansprechverhalten des innovativen Motors begeistert. „Laufruhe, Ansprechverhalten, Drehfreude und Drehmomentverlauf: Man spürt sofort, dass dieser Motor eng mit dem Sechszylinder verwandt ist“, meinte Priaulx. „Außerdem finde ich den sportlichen und unverwechselbaren Sound klasse.“
Werner vertritt BMW Farben in Braunschweig.
Das achte DTM-Rennen in der „Motorsport Arena Oschersleben“ (DE) am 16. September wirft seinen Schatten voraus. Am Samstag war Dirk Werner (DE) vom BMW Team Schnitzer in Braunschweig (DE) zu Gast. Interviews, Autogramme und viele Gespräche mit den Fans standen für den 31-Jährigen auf dem Programm. Für Werner war es ein Heimspiel: Sein langjähriger Wohnort Kissenbrück (DE) liegt lediglich 20 Kilometer entfernt. „Ich bin sicher, dass viele Fans – darunter natürlich auch Freunde und Bekannte aus der alten Zeit – am kommenden Wochenende in Oschersleben dabei sein werden“, sagte Werner. „Das Event auf dem Schlossplatz war in jedem Fall eine tolle Werbung.“
Fitness-Training der besonderen Art.
Augusto Farfus nahm in seiner Wahlheimat Monte Carlo (MC) am Sonntag an der „Course du Trophée“ teil. Auf dem 16 Kilometer langen Lauf-Parcours arbeitete der Brasilianer nicht nur an seiner Fitness, sondern genoss wie die anderen Läuferinnen und Läufer die malerische Landschaft rund um „La Turbie“. Unter anderem führte die Strecke die Teilnehmer auf das mehr als 550 Meter hohe „Plateau de la Justice“.
BMW Z4 GT3 fährt am Mount Fuji in die Top-Ten.
Im sechsten Lauf der Japanese Super GT Meisterschaft erreichten Nobuteru Taniguchi (JP) und Tatsuya Kataoka (JP) mit ihrem BMW Z4 GT3 im GT300-Rennen den achten Platz. Auf dem „Fuji International Speedway“ sah der zweite BMW Z4 GT3 von Taku Bamba (JP) und Masahiro Sasaki (JP) auf Rang elf die Zielflagge.
Podestplatz in Kalifornien.
Die Continental Tire Sports Car Challenge gastierte am Wochenende in Laguna Seca (US). Mark Boden (US) und Bryan Sellers (US) vom Fall-Line Motorsports Team gelang im BMW M3 der Sprung auf das Podium: Das Trio kam auf dem zweiten Platz ins Ziel. Im vorletzten Saisonrennen der GRAND-AM Meisterschaft mussten sich Scott Pruett (US) und Memo Rojas (MX) im BMW Riley vom Team Chip Ganassi Racing with Felix Sabates auf derselben Strecke mit Rang sechs zufrieden geben.
Gaststart für Schubert.
Beim sechsten Rennwochenende der International GT Open absolvierte das Schubert Motorsport Team mit dem BMW Z4 GT3 einen Gaststart. Die beiden Schweden Lars Stugemo und Daniel Roos belegten in den beiden Läufen auf dem Hungaroring nahe Budapest (HU) die Plätze neun und vier in der GTS-Klasse.
Ecurie Ecosse in Silverstone auf dem Podium.
In der Britischen GT-Meisterschaft hat die Ecurie Ecosse mit dem BMW Z4 GT3 in Silverstone (GB) den zweiten Platz erreicht. Ollie Hancok (GB) und Alasdair McCaig (GB) absolvierten im Verlauf der drei Rennstunden insgesamt 81 Runden und lagen im Ziel 20,597 Sekunden hinter dem siegreichen McLaren.
BMW M3 GT4 beweist in Barcelona langen Atem.
Insgesamt zwölf BMW Rennwagen waren am Wochenende beim 24-Stunden-Rennen von Barcelona (ES) am Start. Der BMW M3 GT4 vom Team Partl Motorsport – gefahren von Max Partl (DE), Jörg Weidinger (DE) und Hermann Bock (DE) – überquerte als bestplatzierter BMW Vertreter nach 586 Runden auf Gesamtrang neun die Ziellinie und feierte den Sieg in der SP3-Kategorie.
Pech für Marc VDS Racing in Zolder.
Bas Leinders (BE), Nicky Catsburg (NL), Henri Moser (CH) und Markus Palttala (FI) blieb das erhoffte Top-Ergebnis beim 24-Stunden-Rennen von Zolder (BE) verwehrt. Nach Platz zwei im Qualifying und einer starken Anfangsphase schied der BMW Z4 GT3 des Teams in Führung liegend mit einem technischen Defekt aus. Die vier weiteren BMW im Feld konnten in den Kampf um den Sieg nicht eingreifen. Der bestplatzierte Vertreter war der BMW M3 mit der Startnummer 5 vom Team Euro Formula Racing, der nach 24 Stunden auf Rang elf abgewinkt wurde.