Besonders kurios war der Höhenflug von Whitford, denn der hatte nach eigenen Angaben keinen besonders guten Tag erwischt. "Es klingt komisch, weil ich ja 8 unter gespielt habe", begann der 203. der Weltrangliste seine Ausführungen, um dann hinzu zu fügen: "So wie es sich anfühlte, wäre ich mit zwei unter Par zufrieden gewesen."
Auch Dredge, 173. der Weltrangliste, wusste durchaus von Problemen während seiner Runde zu berichten. "Im Prinzip habe ich gut gespielt, aber ich hatte auch ein paar schlechte Schläge. Doch ich habe es geschafft, gut davon zu kommen." Wie auch Whitford spielte Dredge sechs Birdies, einen Eagle und keinen Bogey.
Vor 12.500 Zuschauern herrschten am Donnerstag ideale Voraussetzungen für niedrige Ergebnisse. Es war fast windstill, die Fahnenpositionen luden zum Angriff ein und die Grüns boten wegen des Regens der vergangenen Wochen guten Halt. Weitere Außenseiter wussten diese Vorteile zu nutzen: Platz drei hinter Whitford und Dredge belegt vor der zweiten Runde am Freitag ein Quartett aus Chapchai Nirat (Thailand), Phillip Price (Wales), Ariel Canete (Argentinien) und Jeppe Huldahl (Dänemark).
Für das einheimische Kontingent beim einzigen deutschen Profiturnier verlief der Auftakt dagegen nicht so hervorragend. Von den 15 deutschen Startern im 156 Teilnehmer starken Feld war Marcel Siem (Ratingen) mit 69 Schlägen der Beste. Siem musste zwischenzeitlich drei Bogeys in Folge einstecken, zeigte aber mit zwei Birdies an den letzten beiden Löchern ein starkes Finish. "Zum Glück habe ich wenigstens so gut aufgehört," sagte er.
Martin Kaymer, der 2008 für den bislang einzigen Heimsieg in 22 Jahren BMW International Open gesorgt hatte, begann mit einer 71er-Runde. Dem Weltranglisten-11. gelangen zwar vier Birdies und ein Eagle, er musste jedoch auch fünf Bogeys notieren. "Ich habe einfach zu viele Fehler gemacht", sagte er. "Eins unter Par ist keine sehr gute Runde auf diesem Golfplatz, zumal es heute viele Birdiechancen gab."
Eine solider Auftakt gelang Bernhard Langer (Anhausen) mit 70 Schlägen, Alex Cejka (München) benötigte 71 Schläge. Auch Amateur Maximilian Kieffer (Düsseldorf, 70) und Stephan Gross Jr. (Heidelberg, 71) blieben unter Platzstandard.
Von den vielen prominenten Starten im besten Teilnehmerfeld der Turniergeschichte erwischte es Sergio García besonders arg. Der Spanier muss sich nach seiner 77er-Runde erheblich steigern, will er noch den Halbzeitcut überstehen. Titelverteidiger Nick Dougherty (England) verpasste es mit 74 Schlägen ebenfalls, an seine Leistungen vom Vorjahr anzuknüpfen.
Dagegen verschaffte sich der Weltranglisten-Achte. Paul Casey (England) mit 68 Schlägen eine exzellente Ausgangsposition. Auch für den Ranglisten-6. Ernie Els und Europas Ryder-Cup-Kapitän Colin Montgomerie (Schottland) ist bei je 70 Schlägen noch nichts verloren.