"Wir sind mit der Geschäftsentwicklung im dritten Quartal sehr zufrieden. Durch unsere attraktive Modellpalette und die weltweite Erholung der Konjunktur konnten wir unseren Absatz erneut deutlich erhöhen. Positiv wirkten sich auch unsere Maßnahmen zur Steigerung der Profitabilität sowie ein erneut hochwertiger Modell-Mix aus", sagte der Vorsitzende des Vorstands der BMW AG, Norbert Reithofer, am Mittwoch in München.
In den ersten neun Monaten steigerte die BMW Group ihren Umsatz um 20,7% auf 43.731 (Vj. 36.239) Mio. Euro. Das EBIT betrug 3.358 (Vj. 169) Mio. Euro, das Ergebnis vor Steuern lag bei 3.166 (Vj. 79) Mio. Euro. Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf 2.032 (Vj. 47) Mio. Euro. Die Auslieferungen der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce kletterten bis Ende September um 13,1% auf insgesamt 1.062. 216 (Vj. 939.554) Fahrzeuge.
Ergebnisprognose für 2010 erneut angehoben
Die BMW Group hebt angesichts der guten Geschäftsentwicklung ihre Ergebnisprognose für das Gesamtjahr erneut an. "Wir streben angesichts der positiven Absatzentwicklung 2010 im Segment Automobile eine EBIT-Marge von über 7% an", erklärte Reithofer. Bislang hat das Unternehmen im Segment Automobile für das Gesamtjahr eine EBIT-Marge von über 5% in Aussicht gestellt. Im Segment Finanzdienstleistungen wird unverändert eine deutliche Verbesserung des Ergebnisses vor Steuern und ein Return on Equity von über 18% angesteuert.
"Die BMW Group ist auf einem guten Weg, ihre Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen. Wir wollen unser Konzernergebnis im laufenden Geschäftsjahr signifikant steigern und damit einen maßgeblichen Schritt in Richtung unserer Profitabilitätsziele 2012 machen", sagte Reithofer weiter.
Das Unternehmen geht in den kommenden Monaten auch dank neuer Modelle von einer weiterhin positiven Absatzentwicklung aus. "Wir rechnen auch im vierten Quartal mit soliden Absatzzuwächsen im zweistelligen Prozentbereich und sind damit zuversichtlich, im Gesamtjahr den Absatz um mehr als 10 Prozent auf über 1,4 Millionen Fahrzeuge zu steigern. Die BMW Group wird somit auch 2010 der weltweit führende Premiumhersteller bleiben", sagte Reithofer weiter.
Seit September sind der neue BMW 5er Touring, die Langversion der 5er Limousine in China sowie der MINI Countryman auf dem Markt. Ende des Jahres wird der neue BMW X3 folgen. Für alle diese Modelle verzeichnet die BMW Group einen starken Auftragseingang.
Im Jahr 2012 strebt das Unternehmen im Automobilsegment unverändert eine EBIT-Marge von acht bis zehn Prozent sowie im Segment Finanzdienstleistungen einen Return on Equity von mindestens 18% an.
Dynamische Geschäftsentwicklung im Segment Automobile
Im Segment Automobile hat sich das Geschäft im dritten Quartal erneut außerordentlich dynamisch entwickelt. So trugen die weltweit gestiegenen Absatzzahlen, der unverändert hochwertige Modell-Mix, eine verbesserte Preisdurchsetzung sowie eine Senkung der Materialkosten zur signifikanten Steigerung des Segmentergebnisses bei.
Bei einem Segment-Umsatz von 14.210 (Vj. 10.178/+39,6%) Mio. Euro stieg das EBIT im Zeitraum Juli bis September auf 1.152 (Vj. -76) Mio. Euro, was einer EBIT-Marge von 8,1% entspricht. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich auf 1.285 (Vj. -154) Mio. Euro. Die Umsatzrendite vor Steuern beträgt 9,0%. Im dritten Quartal stieg der Absatz der Marke BMW um 16,3% auf 306.982 (Vj. 263.864) Fahrzeuge. MINI lag bei 58.450 (60.104/-2,8%) Einheiten, während Rolls-Royce den Absatz mit 758 (Vj. 132) Automobile nahezu versechsfachen konnte.
In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz im Segment Automobile auf 38.551 (Vj. 30.610/+25,9%) Mio. Euro. Das EBIT verbesserte sich deutlich auf 2.760 (Vj. -358) Mio. Euro, womit sich die EBIT-Marge auf 7,2% beläuft. Das Segmentergebnis vor Steuern verbesserte sich signifikant auf 2.443 (Vj. -783) Mio. Euro. Bereinigt um die Ausfinanzierung der Pensionsverpflichtungen und den Kauf von Wertpapieren beträgt der Free Cash Flow im Segment Automobile per 30. September 2,1 Mrd. Euro. Unbereinigt beläuft sich der Free Cash Flow auf 468 Mio. Euro.
In den ersten neun Monaten stieg der Absatz weltweit um 13,1% auf 1.062.216 (Vj. 939.554) Fahrzeuge. Bei der Marke BMW erhöhten sich die Auslieferungen bis Ende September um 14,8% auf 892.737 (Vj. 777.455) Automobile. Zu den Wachstumstreibern gehörten unter anderem der BMW 5er (155.648 Fahrzeuge /+22,2%), BMW X1 (72.294), BMW X5 (74.655/+16,2%) und X6 (34.464/+13,1%), die BMW 7er-Reihe (47.349/+41,7%) sowie der BMW Z4 20.637/+21,9%). Die BMW 3er Reihe legte um 1,1% auf 295.608 (Vj. 292.466) Fahrzeuge zu. Die BMW 1er Reihe lag bei 151.681 (Vj. 164.114/-7,6%) Einheiten und zum Ende des Lebenszyklus der BMW 6er bei 5.149 (Vj. 7.078/
-7,3%) Automobilen.
Der Absatz von Automobilen der Marke MINI legte bis Ende September um 3,8% auf 167.751 (Vj. 161.638) Einheiten zu. Stark gestartet ist der MINI Countryman, der seit Mitte September auf dem Markt ist. Vom ersten MINI Crossover Modell wurden seitdem bereits 1.763 Einheiten ausgeliefert. Ebenfalls seit Mitte September sind die Modellüberarbeitungen der weiteren MINI Modelle verfügbar. Dies macht sich bereits positiv in den Absatzzahlen bemerkbar: So konnte die Marke MINI, mit der die BMW Group seit 2001 erfolgreich das erste Premiumangebot im Kleinwagensegment etabliert hat, mit über 25.200 Fahrzeugen den besten September-Absatz aller Zeiten erzielen.
Rolls-Royce ist weiterhin auf Erfolgskurs. Mit bislang 1.728 (Vj. 461) Auslieferungen konnte der Absatz in den ersten neun Monaten nahezu vervierfacht werden. Auf eine hohe Kundennachfrage stößt unter anderem der Ghost, der im Dezember 2009 gestartet ist und insgesamt bereits an 1.535 Kunden ausgeliefert wurde.
Bis Ende September verzeichnete die BMW Group in nahezu allen Märkten Absatzzuwächse, wobei insbesondere die Auslieferungen in China sowie den amerikanischen Märkten deutlich zulegten. In Europa stiegen die Auslieferungen um 3,2% auf 577.626 Einheiten. Auch in seinem stärksten Auslandsmarkt blieb das Unternehmen auf Wachstumskurs: So wurden in den USA 192.569 Fahrzeugen ausgeliefert, das entspricht einem Plus von 7,4%.
In Asien legte der Absatz des Unternehmens von Januar bis September um 59,4% auf 206.490 Automobile zu. Sehr dynamisch wuchs der Absatz der BMW Group auf den chinesischen Märkten. Mit 132.270 Automobilen konnte der Absatz dort einschließlich Hongkong und Taiwan in den ersten neun Monaten nahezu verdoppelt (+96,1%) werden.
BMW Motorrad mit deutlichem Absatzplus
BMW Motorrad konnte im dritten Quartal mit 24.493 (Vj. 22.741) Einheiten den Absatz um 7,7% steigern. Der Umsatz erhöhte sich um 21,8% auf 291 (Vj. 239) Mio. Euro. Das EBIT lag bei 2 (Vj. -3) Mio. Euro. In den ersten neun Monaten legte der Absatz um 16,9% auf 81.508 (Vj. 69.715) Einheiten und der Umsatz um 25,0% auf 1.081 (Vj. 865) Mio. Euro zu. Das EBIT stieg um 72,5% auf 88 (Vj. 51) Mio. Euro, während sich das Vorsteuerergebnis um 84,4% auf 83 (Vj. 45) Mio. Euro erhöhte.
Die BMW Group konnte ihre Wettbewerbsposition im Berichtszeitraum in einem schwierigen Marktumfeld weiter ausbauen und ist im Segment über 500 ccm beispielsweise Marktführer in Deutschland, Italien, Spanien, Niederlanden, Belgien, Österreich sowie Südafrika.
Ergebnis im Finanzdienstleistungsgeschäft deutlich gestiegen
Die verbesserten Rahmenbedingungen auf den internationalen Automobilmärkten haben sich im dritten Quartal auch positiv auf die Geschäftsentwicklung im Segment Finanzdienstleistungen ausgewirkt. Der Umsatz stieg um 11,7% auf 4.278 (Vj. 3.831) Mio. Euro. Das Vorsteuerergebnis stieg auf 318 (Vj. 94) Mio. Euro und das EBIT auf 308 (Vj. 89) Mio. Euro. In den ersten neun Monaten erhöhte sich der Segmentumsatz um 3,5% auf 12.480 (12.058) Mio. Euro. Das Segmentergebnis vor Steuern verbesserte sich auf 919 (Vj. 247) Mio. Euro, während das EBIT auf 900 (234) Mio. Euro zulegte.
Das Segment Finanzdienstleistungen betreute zum 30. September 2010 weltweit 3.144.817 Leasing- und Finanzierungsverträge. Dies entspricht einem Plus von 3,0%. Die Zahl der Neuverträge stieg um 6,7% auf weltweit 802.719 Verträge. Das Leasinggeschäft wuchs dabei um 4,7%, die Kreditfinanzierung legte um 7,5% zu. Der Anteil des Leasinggeschäfts am gesamten Neugeschäft lag bei 28,4%, der des Finanzierungsgeschäfts erreichte 71,6%. Der Anteil der über das Segment Finanzdienstleistungen finanzierten oder verleasten Neufahrzeuge der BMW Group belief sich auf 47,6% und lag damit um 1,3 Prozentpunkte unter dem Vergleichswert des Vorjahres.
Zahl der Mitarbeiter etwa auf Vorjahresniveau
Die Zahl der Beschäftigten lag zum 30. September weltweit bei 96.402 (Vj. 98.358) Mitarbeitern. Im Vergleich zum Jahresende 2009 entspricht dies einem leichten Anstieg um 0,2%. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum ging die Zahl der Mitarbeiter um 2,0% zurück. Die Zahl der Auszubildenden liegt bei der BMW Group weiterhin auf hohem Niveau. In Deutschland begannen im dritten Quartal 1.080 Auszubildende ihr Berufsleben bei der BMW Group, weltweit waren es 1.124.