Bernhard Langer: Nein, was wir heute zubereitet haben, hat damit nicht so viel zu tun gehabt. Aber es hat trotzdem sehr gut geschmeckt.
Frage: Thongchai Jaidee war auch mit dabei und hat sich in der Küche wie Zuhause gefühlt?
Langer: Ich musste immer fragen: Was soll ich jetzt tun? Thongchai hat einfach zugegriffen und gemacht und getan und schon war sein Curry fertig.
Frage: Kommen wir zum sportlichen Teil. Die erste Frage muss natürlich sein: Wie geht es Ihrer Daumenverletzung? Sie waren bis zum letzten Wochenende ja drei Monate außer Gefecht.
Langer: Vor drei Wochen bin ich nach Iowa geflogen zu einem Turnier der Champions Tour, habe da 20 Bälle auf der Driving Range gehauen und neun Löcher gespielt, dann musste ich wieder einpacken und nach Hause fliegen. Das waren fünf Stunden Flug, also auch nicht gerade wie von hier nach Augsburg. Ich war sehr enttäuscht, dass es so immer noch so wehgetan hat. Ich habe mich dann kurzerhand entschlossen, schnell hierher zu fliegen und meinen Arzt aufzusuchen, der mir ja hier schon vor vier Jahren mit meinem steifen Hals geholfen hat. Da bin ich ja sogar noch Zweiter geworden.
Frage: Und wie ging es jetzt weiter?
Langer: Ich wurde zehn Tage behandelt, und am Pfingstsonntag, also vor neun Tagen, war ich schmerzfrei. Da habe ich zum ersten Mal seit drei Monaten schmerzfrei Golfschläge gemacht. Das war natürlich ein tolles Gefühl. Ich habe mich dann entschlossen, das Turnier in Köln zu spielen, das Berenberg Bank Masters. Es ging sehr gut, doch am Wochenende wurde es langsam schlechter mit dem Daumen, und am Montag hat es dann richtig wehgetan. Lange Rede, kurzer Sinn: Mein Arzt hat mir empfohlen, heute und morgen gar nichts zu tun in Sachen Golf. Turnierdirektor Marco Kaussler, die European Tour und ich haben uns geeinigt, dass es die beste Lösung ist, morgen im Pro-Am nicht zu spielen, damit ich dann hoffentlich am Turnier teilnehmen kann.
Frage: Welche Erwartungen haben Sie für diese BMW International Open?
Langer: Ja gut, da darf ich gar keine haben. Das muss man ehrlich sagen. In der Vergangenheit habe ich immer gehofft, dass ich vorn mit dabei sein kann, und manchmal ist das auch gelungen. Aber jetzt habe ich wie gesagt die letzten drei Monate sehr wenig Golf gespielt und in den letzten sieben Monaten nur vier Turniere, was auch sehr wenig ist. Und die Vorbereitung jetzt ist natürlich auch nicht optimal. Aber ich muss es nehmen, wie es ist, ich muss das Beste daraus machen. Hoffentlich bin ich schmerzfrei, denn dann glaube ich schon, dass ich hier ein ordentliches Ergebnis abliefern kann.
Frage: Ist Martin Kaymer für Sie der Favorit auf den Turniersieg? Er hat vorhin gesagt, ihm sei das Turnier hier sehr wichtig.
Langer: Es ist sicher wichtig. Es ist das einzige Turnier, das wir im Moment haben in Deutschland. Zuhause möchte man immer gut spielen, man wird angefeuert von dem heimischen Publikum, was auch hilft und motiviert. Natürlich ist er auf dem Papier der Favorit, aber da gibt es bestimmt 40, 50 andere, die auch gewinnen können
Frage: Wie bewerten Sie das Teilnehmerfeld?
Langer: Hier sind immer einige gute Spieler am Start. Das Turnier ist sehr beliebt bei den Spielern, die kommen gern hierher.
Frage: Die Europäer dominieren momentan wieder das Weltgolf. Warum?
Langer: Wie in den 1980er Jahren haben wir das Glück, dass wieder so eine Gruppe von Spielern da ist, die jede Wochen gegeneinander spielen und dadurch besser werden. Es macht wahnsinnig Spaß, den Jungs zuzugucken, besonders weil jeder seine eigene Art und seinen eigenen Stil hat. Ich sehe da sehr gern zu.