Matteo Manassero: Ja, absolut. Ich bin immer froh, hier zu sein. Das ist ein schöner Ort. Ich genieße diese Woche. Wir kommen von einem Major, also versuche ich, meine Batterien wieder aufzuladen. Wie gesagt, ich habe BMW zu danken, ich mag es hier und ich komme gern hierher. Ich versuche mein Bestes, um das Turnier zu gewinnen.
Frage: Sind Sie erschöpft nach den Reisen von Italien nach Amerika und dann wieder zurück nach Europa?
Manassero: Majors sind große Wochen, sie ziehen eine Menge Energie, mentale Energie vor allem. Aber die Reise zurück war ganz entspannt, wir hatten ja einen Jet; du bist in sieben Stunden hier und dann kannst du dich erholen. Ich bin absolut bereit für das Turnier.
Frage: Sie gelten als der Shooting Star der Golfwelt. Wie gehen Sie damit um?
Manassero: Nun, es ist eine Ehre, als guter Spieler und als möglicher künftiger Majorgewinner anerkannt zu sein. Ich bin also froh darüber und ich arbeite daran, immer so gut zu sein wie möglich und immer besser zu werden. Es ist also eher eine Motivation als etwas, mit dem schwer umzugehen wäre.
Frage: Sie haben drei Tage lang gut gespielt bei der BMW PGA Championship in Wentworth, aber das im Finale dann nicht zu Ende bringen können. Was hat gefehlt?
Manassero: Ein bisschen Erfahrung, die ich jetzt gemacht habe. Ich habe eine Menge aus dieser Woche gelernt und das wird mir beim nächsten Mal helfen. In ein paar Situationen lief es auch nicht für mich und dann habe ich wohl auch nicht gut genug gespielt, um genügend Chancen zu haben. Ich hatte nur zwei machbare Birdieputts und die habe ich nicht verwandelt. Aber ich habe eine große Erfahrung gemacht.
Frage: Sie erwähnten, dass Sie mit dem BMW Jet direkt von den US Open hierher geflogen sind. Konnten Sie sich danach erholen? Martin Kaymer sagte gestern, er sei um drei Uhr nachts aufgewacht und kam noch vor sechs Uhr auf die Anlage.
Manassero: Das ist bei jedem anders. Mir fällt es eher schwer aufzuwachen, daher fühlte ich mich tagsüber ein bisschen flau an den ersten Tagen. Aber heute bin ich okay und morgen werde ich bereit sein.
Frage: Wann kommt der Moment, an dem Sie nicht mehr lernen, sondern einfach rausgehen und spielen?
Manassero: Ich mache das jetzt schon immer. Ich gehe immer raus und spiele um das niedrigstmögliche Ergebnis, um meine Verbesserungen zu sehen, um ein gutes Spiel von mir zu sehen. Ich erwarte eine Menge von mir. Ich habe auch in meiner Lernphase gut gespielt, letztes Jahr beim Masters zum Beispiel. Aber jetzt spiele ich, um zu gewinnen. Ich habe das Gefühl, gut zu spielen und ein Teil dieser Welt zu sein, ein Teil dieser Tour. Ich spiele also nicht, um zu lernen, nicht einmal bei der US Open. Es war meine erstes Mal dort, aber darüber habe ich nicht nachgedacht. Ich habe daran gedacht, gut zu spielen.
Frage: Haben der Erfolg der Molinari-Brüder und Ihr Erfolg etwas in Italien verändert?
Manassero: Ja, im italienischen Golf hat sich etwas getan, es ist viel mehr in den Medien präsent und das Interesse ist viel größer. Der Verband muss schon noch mehr für die Jungen tun, damit ein weiteres starkes Trio wachsen kann, so wie wir momentan eines sind. Aber klar, viel mehr Kinder nähern sich jetzt dem Golfsport an. Bei der BMW Italian Open war eine riesige Zuschauermenge, wie sie das Turnier noch nie hatte.
Frage: Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Manassero: Ich denke eher kurzfristig, von Woche zu Woche. Ich hätte nie gedacht, nach einem Jahr und drei Monaten als Profi schon in den Top 30 der Weltrangliste zu sein. Deshalb setzte ich mir nicht viele langfristige Ziele. Aber wenn ich konzentriert bleibe und mir weiter vornehme, dass jede Woche wichtig ist, dann kann ich in fünf Jahren vielleicht zu den Top 20 oder Top 10 der Welt gehören.
Matteo Manassero ist der jüngste Turniersieger aller Zeiten auf der European Tour. Der 18-jährige Italiener fährt einen BMW X3 xDrive 20d.