Um bis zum Schluss ein Wort im Titelkampf mitsprechen zu können, benötigen die BMW Piloten in Japan ein starkes Wochenende. Augusto Farfus (BR) vom BMW Team Germany liegt aktuell mit 91 Punkten auf Platz drei der Fahrerwertung. Sein Rückstand auf Spitzenreiter Gabriele Tarquini (IT/SEAT) beträgt 18 Zähler. Bei den Herstellern hat BMW 250 Punkte auf dem Konto, 21 weniger als SEAT auf Rang eins.
Im Rahmen der WTCC-Läufe feiert die Asian Le Mans Series in Okayama ihre Premiere. Das BMW Rahal Letterman Racing Team schickt einen BMW M3 GT2 in die beiden Rennen, die jeweils auf drei Stunden angesetzt sind. Tommy Milner (US) und Dirk Müller (DE), die das Fahrzeug bereits aus ihren Einsätzen in der American Le Mans Series kennen, werden sich am Steuer des GT-Sportwagens abwechseln. Außerdem trägt die Formula BMW Pacific an gleicher Stelle ihre Saisonrennen 13 und 14 aus und rundet damit die starke Präsenz von BMW in Okayama ab.
Andy Priaulx (BMW Team UK):
"Die Fans in Japan kennen sich bestens im Tourenwagensport aus und sorgen so für eine ganz besondere Atmosphäre. Im vergangenen Jahr hatte ein Fan seinen BMW M3 in den Farben von unserem BMW Team UK lackiert. Das war beeindruckend. Das Wochenende 2008 hat großen Spaß gemacht."
Jörg Müller (BMW Team Germany):
"Zumindest im ersten Rennen hatte ich 2008 in Okayama richtig Spaß. Leider ließen meine Regenreifen nach, so dass ich Rickard Rydell ziehen lassen musste. Aber der Podestplatz war schön. Die Fans ins Japan sind einzigartig. Ich mag die Freundlichkeit der Menschen dort."
Augusto Farfus (BMW Team Germany):
"Die Gastfreundschaft, die uns schon im vergangenen Jahr in Okayama entgegengebracht wurde, war fantastisch. Jetzt kennen die Fans unsere Meisterschaft und sind hoffentlich noch enthusiastischer. Für mich wird das natürlich ein wichtiges Wochenende. Ich habe nichts zu verlieren und werde angreifen."
Alessandro Zanardi (BMW Team Italy-Spain):
"Hätte die Rennstrecke nicht so einen rutschigen Belag, dann würde ich sie wahrscheinlich lieben. Ich mag es, spät zu bremsen und mein Auto mit Schwung in die Kurven hineinrollen zu lassen, um es dann mit etwas Untersteuern wieder zu beruhigen. Das funktioniert aber in Okayama nicht sonderlich gut. Dennoch hoffe ich auf ein gutes Ergebnis. Die lange Anreise soll sich schließlich lohnen. Am vergangenen Wochenende habe beim Venedig Marathon meinen ersten Paracycling-Sieg errungen. Es wäre fantastisch, diesen positiven Trend auch in Japan fortsetzen zu können."
Sergio Hernández (BMW Team Italy-Spain):
"Okayama wird mir immer im Gedächtnis bleiben, denn dort stand ich 2008 zum ersten Mal in meiner WTCC-Karriere auf dem Podest - und es wird hoffentlich nicht das letzte Mal bleiben. Als Fahrer kann man sich optimal auf die Rennen konzentrieren, denn rund um die Strecke ist buchstäblich nichts, was uns ablenken könnte. Der Kurs ist abwechslungsreich und bietet alle Arten von Kurven."
Dirk Müller (BMW Rahal Letterman Racing Team):
"Ich freue mich sehr auf unseren Start mit dem BMW M3 GT2 in der Asian Le Mans Series. Uns erwartet in der GT2-Kategorie ein starkes Feld, und es wird ganz sicher kein Durchmarsch. BMW ist in Okayama mit einem echten Großaufgebot vertreten: Ich werde meinen WTCC-Kollegen die Daumen drücken und freue mich auch auf die Youngster in der Formula BMW Pacific. Das wird ein tolles Wochenende."
Historie und Hintergrund:
Im vergangenen Jahr debütierte Okayama im Rennkalender der Tourenwagen-WM. Vier BMW Piloten gelang der Sprung auf das Treppchen. Jörg Müller beendete das erste Rennen auf nasser Strecke als Zweiter, dicht gefolgt Andy Priaulx. Auf abtrocknender Fahrbahn sammelte Augusto Farfus in Rennen zwei dank seines zweiten Platzes acht WM-Punkte. Platz drei sicherte sich Sergio Hernández.
Die Bezeichnung "Okayama International Circuit" bezieht sich auf die japanische Präfektur mit demselben Namen. Die Stadt Okayama befindet sich etwa 60 Kilometer weiter südlich. Eigentlich gehört der Kurs zu Mimasaka, das erst 2005 durch die Zusammenlegung mehrerer Gemeinden entstanden ist. Die Rennstrecke wurde 1992 unter dem Namen "Tanaka International Circuit Aida" gebaut. 2003 wechselte der Kurs den Besitzer und wurde am 1. Mai 2004 umbenannt. Neben der Tourenwagen-WM gastieren auch die japanische Formel 3 sowie verschiedene nationale GT- und Tourenwagen-Championate auf der 3,703 Kilometer langen Strecke.
Das Gastspiel der WTCC 2008 war der erste Auftritt einer offiziellen FIA Weltmeisterschaft auf dem OIC seit 13 Jahren. 1994 und 1995 war der Rundkurs Austragungsort von zwei Rennen der Formel 1. Beide Male hieß der Sieger des Pazifik-GP Michael Schumacher (DE).
Dirk Müller und Andy Priaulx waren bereits am 17. Oktober mit dem BMW M3 GT2 im Einsatz. Im zweiten Rennen des neuen Fahrzeugs in Europa erreichten sie den ersten Podestplatz: Die beiden BMW Werksfahrer kamen im neunten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft auf der Nürburgring-Nordschleife auf Platz zwei ins Ziel.
Die beiden WTCC-Rennen werden jeweils über 14 Runden ausgetragen. Dies entspricht einer Gesamtdistanz von 51,84 Kilometern. Der erste Lauf beginnt am Sonntag um 13.55 Uhr Ortszeit (5.55 Uhr MEZ), Rennen zwei startet um 16.05 Uhr (8.05 Uhr MEZ). Am Samstag ab 17.50 Uhr stehen die Fahrer der BMW Länderteams Medienvertretern in der BMW Suite im ersten Stock des Boxengebäudes für Interviews zur Verfügung.