"Um ehrlich zu sein, hatte ich mir einen Startplatz etwas weiter vorn erhofft - vielleicht auch, weil ich ein Optimist bin und erwartet hatte, besser zu sein", sagte Zanardi. "Doch ich bin recht zuversichtlich für morgen und den Montag. Denn ich denke, dass wir das nötige Tempo gehen können, um in den Rennen weiter nach vorn zu kommen. Ob es mir gelingen wird, Autos zu überholen, ist allerdings ein anderes Thema, denn das ist auf dieser Strecke alles andere als einfach. Also lautet mein Ziel für morgen, das Rennen zu beenden, das Auto heil wieder nach Hause zu bringen und, falls möglich, Positionen gutzumachen. Denn ich bin hier, um zu lernen. Heute war mein erster Schultag, und da ich vier Jahre lang nicht mehr in einem Rennwagen gesessen bin, kann ich mit meiner Performance insgesamt zufrieden sein. Und auf alle Fälle ist es wunderbar, dass mich BMW zurück in den Motorsport gebracht hat, denn es macht mir großen Spaß."
Roberto Ravaglia, Teamchef von ROAL Motorsport, ergänzte: "Ich bin mit der heutigen Qualifikation nicht allzu zufrieden. Denn unser erstes Ziel war, Alex in die Top 10 zu bringen, und das ist uns leider nicht gelungen. Nun müssen wir herausfinden, warum, und uns so gut wie möglich auf morgen vorbereiten, wo es wahrscheinlich regnen wird. Wir werden alles versuchen, um im Qualifikationsrennen das bestmögliche Resultat zu holen."
Aus dem Ergebnis des morgigen Qualifikationsrennens ergibt sich die Startaufstellung für das 60-minütige Hauptrennen, das am Ostermontag ausgetragen wird. Im Qualifikationsrennen werden Meisterschaftspunkte an die sechs bestplatzierten Fahrer/Fahrerpaarungen vergeben (8-6-4-3-2-1). Im Hauptrennen bekommen die zehn bestplatzierten Fahrer/Fahrerpaarungen Punkte, nach dem Schlüssel 25-18-15-12-10-8-6-4-2-1. Üblicherweise teilen sich zwei Fahrer ein Cockpit. Doch das Reglement ermöglicht es körperlich beeinträchtigten Fahrern wie Zanardi, der 2001 bei einem Rennunfall beide Beine verloren hat, sowie Bronze-Fahrern, die älter als 30 Jahre alt sind, allein anzutreten.