Denn eigentlich konnte die Wahl nur auf Ernie Els fallen, als der Club vor einigen Jahren die Modernisierung des 1926 von Harry Colt entworfenen Kurses beschloss. Unter den illustren Titelträgern von Wentworth, sei es bei World Match Play Championship (1964 bis 2007) oder der BMW PGA Championship (1972 bis 1974 und seit 1984), hat keiner so viele Erfolge aufzuweisen wie Els. Sieben Mal gewann er das World Match Play. Da der Südafrikaner zudem auf der Anlage ein Haus besitzt, firmiert er auch als "Mr . Wentworth".
Seit Jahren schon hatte sich der dreifache Majorsieger für ein Redesign eingesetzt. Wie auch bei anderen traditionsreichen Plätzen wurde dieses nicht zuletzt erforderlich durch die technologischen und athletischen Fortschritte des Golfsports. Um den Kurs wettbewerbsfähig, variabel und strategisch anspruchsvoll zu halten, ließ Els ihn 2005 in einem ersten Schritt um 280 Meter verlängern und 30 neue Bunker einsetzen.
Nach der BMW PGA Championship 2009 wurde der Kurs dann für zehn Monate gesperrt und einer Generalüberholung unterzogen. Dabei wurde unter anderem das Par-5-Schlussloch erschwert, vor allem aber widmeten sich Els und sein Team den Grüns. So wurde das Poa Annua Gras durch Colonial Bent Gras ersetzt und die Drainage verbessert. Wie der Rest des Platzes befinden sich die Puttingflächen jetzt auf absolutem internationalen Spitzeniveau.
Bereits vor Beginn der BMW PGA Championship hat das Redesign von Els denn auch manche Spieler zu wahren Lobeshymnen hingerissen. Der dreifache Majorgewinner Padraig Harrington aus Irland berichtete nach einer Trainingsrunde: "Ich bin sehr beeindruckt von den
Änderungen und besonders froh darüber, wie sich die Grüns jetzt putten lassen."
Harrington gehörte zu den Spielern, denen der West Course unter den alten Bedingungen nicht sonderlich entgegen kam. "Aber als ich hörte, dass die Grüns remodelliert werden, sagte ich: 'Wenn das passiert, werde ich einer der ersten auf dem neuen Kurs sein'."
Wie Harrington kehrt Ian Poulter nach zweijähriger Abstinenz zur BMW PGA Championship zurück. Auch der Engländer, momentan Führender in der europäischen Jahresbestenliste "Race of Dubai", begründete dies nicht zuletzt mit seiner Vorfreude auf den neuen Platz. Derweil erklärte sein Landsmann Lee Westwood, als Vierter bester Europäer in der Weltrangliste: "Mir gefallen die Veränderungen. Ich glaube, wir bekommen durch sie ein noch besseres Starterfeld für unser Flagship Turnier. Das ist großartig."
Bei allen Veränderungen hat der West Course seine herausragenden Merkmale nicht verloren. Immer schon stand dieser Platz für Spektakel und Angriffsgolf, wozu nicht zuletzt die beiden Par-5-Löcher zum Schluss beitragen. "So ein Finish bedeutet einfach Spaß und Aufregung", sagt Titelverteidiger Paul Casey. "Alles kann passieren. Das ist das Schöne an Wentworth."