Lediglich zwei Sprintrennen sind bislang absolviert, an der Spitze geht es aber bereits hoch her. Brasiliens Felipe Nasr (EuroInternational) und Michael Christensen aus Dänemark (Mücke Motorsport) führen derzeit das Klassement mit jeweils einem Sieg und einem zweiten Platz an. Weil Nasr aber zwei Mal auf der Pole stand, hat er derzeit knapp die Nase vorn.
Als schnellster Rookie im Feld hat sich der 17-jährige Robin Frijns (Josef Kaufmann Racing) aus Maastricht etabliert: Beim Saisonauftakt in Barcelona beendete er beide Läufe als Vierter. Ein weiterer, gleichaltriger Rookie aus den Niederlanden zeigte auf dem Hungaroring, wo die Teams zwischenzeitlich testen konnten, was in ihm steckt: Jack te Braak (Mücke Motorsport) aus Doetinchen war der Schnellste der Piloten, die gerade ihre erste Saison in einem Formel-Fahrezug absolvieren. Frijns und te Braak eint neben dem Alter, dass sie um die Spitze der Rookie-Wertung kämpfen und dass sie beide dasselbe Idol und dieselbe Lieblingsstrecke haben: Ayrton Senna und Spa-Francorchamps.
Frijns, der den Großteil des Budapest-Tests aus gesundheitlichen Gründen versäumte, wird zum ersten Mal in Zandvoort antreten. "Ich habe die dortigen Rennen im Fernsehen angesehen, aber das war's dann auch", sagt Frijns. "Mir wurde gesagt, Zandvoort sei eine schöne Strecke mit schnellen und flüssigen, aber auch langsame und schwierigen Kurven. Wenn man in seinem Heimatland fährt, will man natürlich gewinnen, aber noch bin ich Rookie, und mein Ziel ist daher das Podium. Ich denke nur von Rennen zu Rennen, besonders da ich in Barcelona meinen ersten Lauf überhaupt absolviert habe."
Der spanische Rookie Antonio Martinez (Fortec Motorsport) trat am vergangenen Wochenende bei den Rennen zur Formula BMW Pacific als Gastfahrer für Eurasia Motorsport auf dem Sepang International Circuit in Malaysia an. "Das war ein großartiges Erlebnis", sagte der Spanier über die wichtigen Erfahrungen, die er in Sepang sammeln konnte. "Ich denke, ich habe eine Menge gelernt und hatte noch dazu die Möglichkeit, viele Rennkilometer abzuspulen. Daran fehlt es mir noch. Die Rennstrecke ist fantastisch, und es waren wirklich viele schnelle Fahrer am Start. Abgesehen davon, dass es sich um andere Rennen handelt, ist zwischen dieser Serie und der in Europa kein Unterschied festzustellen. Wenn in den kommenden Rennen alles glatt läuft, dann hoffe ich sehr darauf, noch einmal an so einer Veranstaltung teilnehmen zu können. Das hat sich definitiv gelohnt."
Martinez ist nicht der einzige Rookie, der in anderen Serien Erfahrung sammelt. Olivier Lombard (Eurointernational) reiste unmittelbar vor dem Saisonstart an den Virginia International Raceway, um dort an den Saisonläufen drei und vier der Formula BMW Americas teilzunehmen.
Obwohl der Fokus der Fahrer natürlich auf ihren eigenen Formula BMW Rennen liegt, bietet sich ihnen in Zandvoort die Gelegenheit, einige ihrer Vorgänger im prestigeträchtigen Formel-3-Rennen zu sehen. Neben dem amtierenden Titelträger Esteban Gutierrez sind dies Marco Wittmann, Patrick Tambay und Tiago Geronimi. Der spätere Sieger der Formel 3 wird in die Fußstapfen von Motorsport-Größen wie Lewis Hamilton und David Coulthard treten.
Der Circuit Park Zandvoort liegt etwa 30 Kilometer von Amsterdam entfernt direkt an der Nordsee. Zwischen 1952 und 1985 wurden hier 30 Formel-1-Rennen ausgetragen. Bereits am Donnerstagnachmittag haben die Fahrer von 17 bis 18 Uhr erstmals die Gelegenheit, ihre FB02-Rennwagen auf der 4,250 Kilometer Strecke bei einer Testsession zu fahren. Am Freitag folgt von 14 bis 14.25 Uhr das Freie Training, die Qualifikation wird am Samstag von 10.55 bis 11.20 Uhr stattfinden. Die beiden Rennen (jeweils 13 Runden) werden am Sonntag ausgetragen. Das erste Rennen startet um 9.00 Uhr, der zweite Lauf folgt um 16.25 Uhr. Alle Uhrzeiten sind in MESZ angegeben.