Am BMW Standort Landshut investiert die BMW Group in den nächsten Monaten rund 40 Millionen Euro in die umfangreiche Erweiterung der bestehenden CFK-Produktion. Auf rund 7.000 Quadratmetern Fläche werden künftig bis zu 100 Mitarbeiter Carbonfasergelege zu CFK-Komponenten für das Megacity Vehicle verarbeiten. Im Innovationspark Wackersdorf investieren die BMW Group und die SGL Group in der ersten Ausbaustufe auf rund 10.000 Quadratmetern bestehender Fläche rund 20 Millionen Euro in die Fertigung von mehreren tausend Tonnen Carbonfasergelegen pro Jahr. Hier entstehen bis 2013 rund 100 neue Arbeitsplätze.
"Das Megacity Vehicle ist eine Lösung für die urbanen Ballungsräume und in mehrfacher Hinsicht revolutionär", so Dr. Herbert Diess, Mitglied des Vorstands für Einkauf und Lieferantennetzwerk der BMW AG, anlässlich des Festakts zur Erweiterung der CFK-Produktion im BMW Werk Landshut. "Es wird das weltweit erste Großserienfahrzeug mit einer Fahrgastzelle aus Carbon sein. Wir sehen in Carbon einen bedeutenden Werkstoff der Zukunft. Wir glauben an diesen Werkstoff - und wir sind Vorreiter auf diesem Gebiet."
Die BMW Group besitzt am Standort Landshut bereits seit mehr als zehn Jahren Verfahrens-Know-How und Werkstoffkompetenz zu CFK. Aktuell kommt das Material für Komponenten der BMW M Modelle zum Einsatz. Am Festakt zum Ausbau der CFK-Produktion nahmen in Landshut unter anderem der Bayerische Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie Martin Zeil sowie der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Dr. Andreas Scheuer teil.
Zeitgleich wurde im Innovationspark Wackersdorf die Produktion von Carbonfasergelegen bei SGL Automotive Carbon Fibers GmbH & Co.KG, einem Joint Venture der BMW Group und der SGL Group, aufgenommen. Regionale Politiker und die Regierungspräsidentin der Oberpfalz, Brigitta Brunner, nahmen an der Feierstunde zum Produktionsstart teil. "Wackersdorf liegt verkehrsgünstig zwischen den Standorten Leipzig und Landshut. Durch die heute schon vorhandene Infrastruktur als Innovationspark bot der Standort die idealen Voraussetzungen für die Ansiedlung des Joint Ventures. Wir bekennen uns damit gleichzeitig auch zu unserem Heimatstandort Bayern", so Diess weiter.
"Die Fertigung von Carbonfasergelegen im industriellen Maßstab ist ein neues technologisches Feld. Hierfür nutzen wir auch die Expertise der SGL Group in der Herstellung von technischen Textilien aus Carbonfasern. Ebenso ausschlaggebend für die Standortwahl Wackersdorf ist die Nähe zu den Entwicklungstätigkeiten der BMW Group", betont Dr. Jörg Pohlman, einer der Geschäftsführer des Joint Ventures. Die Carbonfasergelege werden anschließend im BMW Werk Landshut zu CFK-Karosserie-Komponenten für das neue Fahrzeug weiterverarbeitet.
Darüber hinaus nutzt die BMW Group für die Entwicklungs- und Fertigungsplanung des Megacity Vehicles Know-How aus dem BMW Werk Dingolfing in der Produktion von Fahrwerks- und Antriebskomponenten aus Aluminium.