Für das Fahrerduo ist dies ein Zwischenstopp in der straffen Vorbereitung auf die ersten Einsätze des MINI WRC Teams bei ausgewählten Rallyes der FIA World Rally Championship 2011, ehe das Team 2012 die komplette Saison bestreiten wird. Bevor der erste Start auf dem Programm steht, geht es für Meeke und Sordo zunächst von Monaco nach Spanien, wo sie das brandneue Testauto auf Herz und Nieren prüfen werden. Am 13. April folgt dann die offizielle Vorstellung des MINI WRC Teams im Werk Cowley, Oxford (GB), wo alle MINI Modelle gefertigt werden.
Aaltonen, der die Rallye Monte Carlo 1967 in einem Mini Werksauto gewonnen hatte, legte nach dem Start in Marrakesch (MA) am 26. Januar an der Seite seines Co-Piloten Helmut Artacker (AT) insgesamt 4.101 Kilometer zurück. Er sagte nach seiner Ankunft am Hafen des Fürstentums in den frühen Morgenstunden: "Das war für uns eine lange, aber sehr schöne Fahrt. Zu unserer Zeit war die Rallyeversion des Mini nicht gerade komfortabel. Unser Auto hier war jedoch mit modernen Stoßdämpfern ausgerüstet und wirklich bequem zu fahren, so dass ich selbst nach über 4.000 Kilometern kein bisschen müde bin. Zum Teil bekamen wir es mit Schnee zu tun, ohne davon vorher gewusst zu haben. Wir hatten nicht die entsprechenden Reifen für diese Verhältnisse dabei, so dass wir über 100 Positionen eingebüßt haben. Auf dem letzten Teilabschnitt war eine Menge los, wir haben hart gekämpft, und die Atmosphäre war großartig."
Auch der Nordire Paddy Hopkirk, der die Rallye Monte Carlo 1964 gewonnen hatte, begrüßte Aaltonen nach dessen Fahrt durch Nordafrika und Südeuropa. Er meinte: "Es ist sehr spannend, hier zu sein. Ich bin begeistert, wie gut sich Rauno präsentiert hat und wie gut das Auto aussieht. Es ist einfach toll, dass die Tradition wieder zum Leben erweckt wird. Als ich die Rallye Monte Carlo gewonnen habe, war das nicht nur eine Motorsport-Nachricht, sondern eine Geschichte für die Titelseiten. Damals bekam ich sogar ein Telegramm von den Beatles und vom Premierminister. Ganz Belfast lag mir zu Füßen. Ich bewundere das Talent der heutigen Fahrer. Ich bin im MINI WRC mit Kris auf dem Prodrive Testgelände gefahren - und es war einfach fantastisch."
Meeke und Sordo fiebern dem Beginn ihres Rallye-Programms 2011 bereits entgegen. "Für Dani und mich ist es toll, für MINI anzutreten und den legendären Geist wieder aufleben zu lassen. Alles läuft im Augenblick extrem gut. Die Gene unseres Autos sind sehr, sehr gut. In dieser frühen Phase ist jeder aufgeregt. Bisher sieht es so aus, als konnten alle Ziele erreicht werden, die sich das Team in der Entwicklungsphase gesetzt hatte", sagte Meeke.
Sordo freut sich ebenfalls auf die kommenden Aufgaben. "Ich habe bisher etwas weniger Zeit im Auto verbracht als Kris", meinte der Spanier. "Aber ich war sowohl auf Asphalt als auch auf Schotter unterwegs. Der Wagen hat sich richtig gut angefühlt. In bestimmten Bereichen müssen wir uns noch verbessern, aber das ist bei einem neuen Auto völlig normal. Unser MINI mag ein Neuling im Rallyesport sein. Aber Prodrive verfügt über immense Erfahrung und hat eine Menge in diesem Sport erreicht. Kris und ich werden unser Bestes geben. Im Moment ist das Auto schon sehr gut, und es wird besser und besser."
Der MINI WRC basiert auf dem MINI Countryman Serienmodell. Er ist mit einem 1,6-Liter Turbomotor aus den MINI Serienfahrzeugen ausgerüstet, der von BMW Motorsport für die Verwendung in Rennserien nach FIA Super2000-Reglement, darunter die Tourenwagen-Weltmeisterschaft, entwickelt wurde. Der MINI WRC wurde von Prodrive entwickelt, einem der erfahrensten und angesehensten Teams im Rallyesport. Das Unternehmen mit Sitz in Banbury (GB) bringt es bis dato auf nicht weniger als sechs Weltmeistertitel in der WRC.