Unsere attraktiven Produkte, die Profitabilitätsmaßnahmen und die wirtschaftliche Erholung haben zu einem guten Quartalsergebnis geführt. Dank der positiven Entwicklung insbesondere in den Überseemärkten war die von uns angekündigte, saisonale Abschwächung weniger stark ausgeprägt.
Wir gehen auch in den kommenden Monaten von einer anhaltend positiven Geschäftsentwicklung aus.
Vor allem die erhöhte Dynamik im Segment Automobile ließ den Umsatz der BMW Group im dritten Quartal auf knapp 16 Mrd. Euro ansteigen. Das ist ein Plus von 35,6% gegenüber dem Vorjahr.
Im Konzern haben wir im dritten Quartal ein Vorsteuerergebnis von 1,36 Mrd. Euro erzielt.
Ich gehe jetzt näher auf die deutliche Ergebnisverbesserung und die einzelnen Segmente ein.
Im Segment Automobile erzielten wir ein Ergebnis vor Finanzergebnis von über 1,15 Mrd. Euro. Per September 2010 betrug das Ergebnis 2,76 Mrd. Euro. Für diesen Zeitraum belief sich die EBIT-Marge auf 7,2%.
Neben dem Absatzwachstum wirkte sich im Segment Automobile die Mixverbesserung positiv aus. Vor allem die 5er Limousine führte zu einem attraktiven Produktmomentum. Mit dem neuen BMW X3, dem 5er Touring und dem MINI Countryman wird sich dieses weiter fortsetzen.
Die hohe Nachfrage nach den neuen Modellen kam unserer Preispositionierung zugute. Im dritten Quartal haben wir unsere Verkaufsförderungen in den wesentlichen Märkten weiter zurückgeführt. Wir behalten diese Preisstrategie auch weiterhin bei.
Positiv auf unser Ergebnis wirkten sich zudem Materialkostensenkungen aus, die im Rahmen der Produktentwicklungen erreicht und mit den Lieferanten vereinbart wurden. Sie führten zu niedrigeren Herstellkosten.
Wir haben in den vergangenen Monaten zu attraktiven Kursen unsere bereits soliden Sicherungen der Fremdwährungen verstärkt. Wir wollen uns damit in den kommenden Jahren von der volatilen Situation an den Devisenmärkten unabhängiger machen.
Einen Sonderaufwand stellte im dritten Quartal die bereits im August angekündigte Bonuszahlung an die Mitarbeiter in Höhe von rund 100 Mio. Euro dar. Die BMW Group legt Wert darauf, ihre Mitarbeiter angemessen am Unternehmenserfolg zu beteiligen. Das ist bei uns gelebte Praxis.
Wir setzen gemeinsam mit unseren Mitarbeitern unsere Programme und Maßnahmen der Strategie Number ONE fort und erwarten daraus weitere positive Effekte.
Die BMW Group wird auch in Zukunft eine Vorreiterrolle einnehmen und eine nachhaltige und individuelle Mobilität auf Premiumniveau ermöglichen. Ein verbesserter Kapitaleinsatz und Effizienzen durch die Verwendung von Baukästen erlauben uns weitere Freiräume für die Entwicklung innovativer Technologien und neuer Produktkonzepte.
Wir bereiten heute den Weg für vollständig neue und bahnbrechende Fahrzeugkonzepte. Unsere Investitionsquote von 4,8% und F&E-Quote von 4,4% sind bedingt durch den starken Umsatzanstieg und temporärer Natur. Gegenüber dem Vorjahr haben wir unsere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung wieder gesteigert.
Wir haben Wertpapiere am Kapitalmarkt in Höhe von 1,66 Mrd. Euro erworben, um damit im Wesentlichen einen weiteren Teil unserer Pensionen in Deutschland auszufinanzieren. Bereinigt um diesen Betrag lag der Free Cashflow im Segment Automobile per 30. September bei über 2 Mrd. Euro.
Unbereinigt waren es 468 Mio. Euro. Wir werden bis Ende des Jahres die verbleibenden rund 200 Mio. Euro der deutschen Pensionsverpflichtungen ausfinanzieren. Damit betreibt das Unternehmen im Sinne seiner Mitarbeiter eine wichtige Zukunftsvorsorge.
Mit 8,75 Mrd. Euro hielten wir unsere konzernweite Liquidität per 30. September weiter auf einem hohen Niveau. Wir wollten damit gegen mögliche volatile Entwicklungen auf denKapitalmärkten gewappnet sein.
Sollte sich eine weitere Stabilisierung in den Kapitalmärkten abzeichnen, werden wir die Liquiditätsposition weiter leicht reduzieren.
Jetzt komme ich zum Segment Finanzdienstleistungen. Im dritten Quartal wurde ein Vorsteuerergebnis von 318 Mio. Euro erzielt - dies entspricht einer Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr. Im Zeitraum Januar bis September 2010 betrug das Ergebnis vor Steuern 919 Mio. Euro.
Financial Services profitierte im dritten Quartal von den anhaltend günstigen Rahmenbedingungen auf den internationalen Kapitalmärkten und einer weiteren Stabilisierung der Risikosituation.
Das Neugeschäftsvolumen betrug per September knapp 20,4 Mrd. Euro - das sind 11,2% mehr als im Vorjahreszeitraum.
Der Anteil der Neufahrzeuge, die durch Financial Services verleast oder finanziert wurden, sank leicht auf 47,6%. Das Leasinggeschäft blieb mit einem Anteil von 24,1% weitgehend konstant.
Das bilanzielle Geschäftsvolumen insgesamt betrug 63,2 Mrd. Euro und wuchs um 3,3% gegenüber dem Vorjahr.
Unser Finanzdienstleistungsgeschäft hat jüngst weiter expandiert: Im September und Oktober haben wir die Lizenz zur eigenständigen Geschäftstätigkeit in China erhalten. BMW Financial Services China mit Sitz in Peking wird noch in diesem Jahr sein Geschäft aufnehmen. Im Oktober hat BMW Financial Services India seine Geschäftslizenz erhalten und ist seither in Gurgaon tätig. BMW Financial Services richtet sich damit konsequent auf die künftigen Wachstumsmärkte aus.
Die Risikosituation im Leasing- und Kreditfinanzierungsgeschäft hat sich im Zuge der gesamtwirtschaftlichen Erholung weiter entspannt. Wir rechnen bis zum Jahresende mit sinkenden Ausfallrisiken im Finanzierungsgeschäft gegenüber Endkunden und Händlern. Die Kreditausfallrate belief sich per September 2010 auf 0,58%. Im Vorjahreszeitraum hatte sie noch 0,71% betragen.
Generell verläuft die Entwicklung in Nordamerika und Europa unterschiedlich. In Nordamerika haben sich die Gebrauchtwagenmärkte weiter stabilisiert. Wir rechnen damit, dass sich dieser Trend fortsetzt und dass die Kreditausfallrisiken weiter sinken. In einigen europäischen Märkten erwarten wir dagegen, dass sich die zuletzt positive Entwicklung des Risikoniveaus verlangsamt. Dies betrifft sowohl die Gebrauchtwagenmärkte als auch das Kreditgeschäft. Ursache dafür sind die aktuellen Konjunktureintrübungen in einzelnen europäischen Volkswirtschaften. Die positive Entwicklung in Nordamerika und einigen europäischen Märkten führte zu einem besseren Beendigungsgeschäft. Dadurch realisierten wir im dritten Quartal einen Sondereffekt in Höhe eines niedrigen zweistelligen Millionenbetrags.
Allerdings ist eine gewisse Unsicherheit auf den Kapitalmärkten und in einigen Gebrauchtwagenmärkten nach wie vor spürbar. Wir rechnen mit anhaltender Volatilität und werden entsprechend vorausschauend agieren.
Das Segment Motorräder konnte sich in einem schwierigen Marktumfeld außerordentlich gut behaupten. Im dritten Quartal lieferten wir rund 24.500 BMW Motorräder an Kunden aus. Gegen den allgemeinen Markttrend steigerten wir unseren Absatz damit um knapp 8% gegenüber dem Vorjahresquartal.
Allein in Europa wuchs unser Absatz in den ersten neun Monaten 2010 um 18%. Wir sind dadurch in den wichtigen Motorradmärkten Deutschland, Italien, Spanien, aber auch in Belgien, Niederlanden und in Österreich Marktführer in dem für uns relevanten Hubraumsegment über 500 ccm.
Von Januar bis September erzielten wir im Segment Motorräder einen Umsatz von knapp 1,1 Mrd. Euro. Das EBIT betrug 88 Mio. Euro, 73% mehr als im Vorjahreszeitraum.
Bitte entnehmen Sie weitere Kennzahlen zu den einzelnen Segmenten unserem Quartalsbericht.
Die BMW Group profitiert aktuell von drei Effekten: von attraktiven Produkten, von der fortschreitenden Erholung des wirtschaftlichen Umfelds und von ihrer besseren Ertragskraft. Die Maßnahmen unserer Strategie greifen spürbar, und wir optimieren unsere Kosten- und Leistungsseite kontinuierlich weiter. Die stufenweise Verbesserung unserer Profitabilität und das attraktive Produktmomentum der kommenden Jahre belegen den Erfolg unserer strategischen Maßnahmen.
Trotz der bestehenden Unsicherheiten in den globalen Finanzmärkten rechnen wir mit einer dynamischen Absatz- und Ergebnisentwicklung der BMW Group bis zum Jahresende. Dies ist einerseits bedingt durch unsere attraktiven, neuen Modelle, die sehr gefragt sind. Andererseits spüren wir die Erholung in vielen Märkten deutlich.
Die verbesserten Perspektiven führen dazu, dass wir unsere Prognose vom Sommer anheben können. Aus jetziger Sicht werden wir die angekündigte EBIT-Marge von mehr als 5% im Segment Automobile bis zum Jahresende übertreffen: Wir gehen heute von über 7% EBIT-Marge für das volle Geschäftsjahr 2010 aus. Wie bisher streben wir im Segment Financial Services einen Return on Equity von über 18% an. Im Konzern rechnen wir mit einer signifikanten Steigerung des Ergebnisses vor Steuern gegenüber 2009.
Unser Ziel bleibt ein nachhaltiges und profitables Wachstum. Das bedeutet, dass wir die Ertragskraft des Unternehmens weiter stärken wollen - und dabei unseren Premiumanspruch konsequent verfolgen. Wir wollen der führende Anbieter von nachhaltigen Premiumautomobilen und Dienstleistungen für Mobilität sein.
Die damit verbundenen Anstrengungen geht die BMW Group konsequent an. Wir haben die richtige Strategie, die notwendigen Potenziale und die finanziellen Ressourcen, um die künftigen Herausforderungen erfolgreich zu meistern. Wir unternehmen jetzt die richtigen Schritte, um auch in Zukunft und unter anderen Rahmenbedingungen erfolgreich zu sein.