Lettenbichler hatte beim legendären "Round the Houses", dem Prolog durch die Straßen der Hauptstadt Maseru, auf seiner BMW G 450 X den zweiten Platz belegt. Im anschließenden 75 Kilometer langen Time-Trial verpasste er dann allerdings einen Marshal-Point und kassierte dafür eine Stunde Strafzeit. Es schien so, als sei das Rennen für ihn bereits gelaufen.
"Letti" zeigte aber besondere Moral und Kampfgeist und meldete am nächsten Tag seinen Titelanspruch an. In einer imposanten Aufholjagd, bei der er zunächst mehr als 100 Teilnehmer überholen musste, kämpfte er sich in den extrem steilen Extrempassagen an fast allen Konkurrenten vorbei und rangierte dann als deutlich Tagesschnellster im Gesamtklassement auf Platz zwei hinter dem Vorjahressieger, dem Neuseeländer Chris Birch.
Der dritte und letzte Renntag begann noch besser. Schnell war Lettenbichler in Führung gegangen und hatte diese stetig ausgebaut. Kurz vor dem Ziel schrammte der Motor der 450er dann aber in einer extremen Kletterpassage gegen einen Felsen. Dieser heftige Schlag war Ursache für ein zunächst unbemerktes Loch im Motorgehäuse und Ölverlust, der schließlich zu einem irreparablen Schaden im Innenleben der Maschine führte - nur acht Kilometer vor dem Ziel und dem fast schon sicheren Sieg.
Andreas Lettenbichler war nach dem Ausfall kurz vor dem Ziel natürlich mächtig enttäuscht. "Ein Stein hatte ein Leck in den Motorblock geschlagen und ich hatte nur noch sehr wenig Öl, als ich das bemerkte. Wir haben dann versucht, das irgendwie notdürftig zu reparieren, was aber leider nicht mehr in der Zeit geklappt hat. Nach der gestrigen Aufholjagd ist das natürlich eine riesige Enttäuschung", so Letti nach dem Rennen.
So war der Weg frei für Birch, der am Ende "die Roof" vor seinem Landsmann Rory Mead und dem Südafrikaner Jade Gutzeit wieder für sich entscheiden konnte. Letzterer hielt damit für BMW die Fahnen hoch. Auch er war auf einer BMW G 450 X unterwegs.