Dazu markiert der heutige Tag im Kalender der Dakar auch die Halbzeit der berühmtesten Langstrecken-Rallye. Bislang hätten die MINI ALL4 Racing Crews eigentlich 5316 Rennkilometer absolviert haben sollen, aber die Absage der ersten Etappe und eine kleine Verkürzung einer Wertungsprüfung aufgrund schlechter Wetterbedingungen hat diese Distanz reduziert.
Dennoch blieb den Teilnehmern der Dakar nichts erspart – die Rallye Dakar ist die unerbittlichste Rallye in diesem Sport. Nichts fordert Chassis, Reifen, Stoßdämpfer und auch die Teilnehmer in diesen Autos so sehr wie die Dakar. Und daher ist dieser Tag nur scheinbar eine Pause. Denn die Techniker aus dem Support-Team von X-raid arbeiten hart, um alle verbliebenen MINI ALL4 Racing für eine noch härtere zweite Woche vorzubereiten.
Während der kurzen Auszeit haben die Fahrer der MINI ALL4 Racing Familie über ihre Erlebnisse bei der diesjährigen Dakar und die Aussichten für die zweite Rallye-Woche gesprochen.
Nasser Al-Attiyah (QAT) und Beifahrer Mathieu Baumel (FRA) im AXION X-raid Team MINI ALL4 Racing (#300) sind das bestplatzierte Duo in der MINI ALL4 Racing Familie. Ihre gemeinsame Dakar-Erfahrung brachte ihnen 2015 den Gesamtsieg. Als Titelverteidiger stehen sie damit im weltweiten Fokus, und jeder wartet darauf, ob ein erneuter Sieg möglich ist. Niemand kann das mit Sicherheit vorhersagen, besonders nicht zu Beginn einer zweiten Woche, in der die bevorstehenden Sand-Passagen und Dünen alles verändern können. Nasser weiß das besser als die meisten Konkurrenten...
„Die Route war die gleiche, die wir immer fahren, aber es gibt neue Konkurrenten, die besser waren als wir“, sagte Nasser. „Wir können nicht sagen, dass die Strecke nicht gut war. Wir haben die erste Woche jetzt abgeschlossen und müssen jetzt schauen, was wir in der zweiten Woche noch erreichen können.”
Mikko Hirvonen (FIN), ein früherer WRC-Fahrer, ist seit einigen Monaten in der MINI ALL4 Racing Kollege des erfahreren Nasser Al-Attiyah. Er feiert bei der Rallye Dakar 2016 sein Debüt. Hat er dabei einige der Ratschläge beherzigt?
„Unsere Platzierung ist nicht schlecht. Ich bin zufrieden, dass wir nach der ersten Woche auf Position fünf liegen“, sagte Hirvonen. „Wir liegen zwar noch ein bisschen zurück und müssen noch um Plätze kämpfen, aber es liegt noch eine weitere Woche vor uns, und vielleicht passiert da ja noch etwas. Ich habe von den anderen MINI ALL4 Racing Fahrern einige Ratschläge bekommen, als wir getestet haben. Ich habe mit Nasser und Nani gesprochen, und sie haben mir schon einiges erzählt; nicht so sehr über das Fahren an sich, sondern mehr darüber, was mich erwartet. Ich komme aus der WRC, und mit dem Wissen, wie schwierig es ist, hatte ich erwartet, dass man hier auch wo immer möglich mit Vollgas fährt. Aber die Jungs haben mir erklärt, dass man das nicht machen kann, weil man nie weiß, was kommt. Also ja, sie haben mir in vielen Dingen geholfen.”
Ein echter Dakar-Routinier ist der Spanier Joan „Nani” Roma. Der AXION X-raid Team Fahrer erwischte aber nicht den besten Start in die Rallye Dakar 2016, doch durch sein großes Fahrkönnen und seinen Einsatz hat er es geschafft, viele Positionen zurückzugewinnen. Was denkt er über den bisherigen Verlauf der Rallye Dakar 2016?
„Ich bin froh, beim Ruhetag in Salta zu sein und hoffe, dass die nächste Woche die Woche von MINI sein wird… und auch meine Woche! Der Regen bei dieser Dakar war wirklich verrückt und die Bedingungen waren echt merkwürdig – eine merkwürdige Dakar für mich und alle anderen“, sagte Roma.
Für den Briten Harry Hunt verläuft die Dakar komplett anders. Die Rallye Dakar 2016 ist seine erste, er hat sein Bestes gegeben und liegt bislang auf einem beeindruckenden 13. Platz in der Gesamtwertung.
„Es war viel nasser und nicht so heiß wie erwartet“, sagte Hunt. „Die Distanzen und die fahrerischen Anforderungen waren aber so, wie ich es erwartet hatte. Es ist sehr hart, sehr leicht, Fehler zu machen, und schwierig zu attackieren. Wir haben erst die Hälfte hinter uns, aber ich habe das Gefühl, schon seit Wochen zu fahren. Ich glaube nicht, dass ich in der Vorbereitung irgendetwas hätte anders machen sollen, außer vielleicht ein bisschen weniger Hitze-Training, da es wie heute doch recht kühl war. Aber ich glaube, dass es in der nächsten Woche in Argentinien doch heißer werden wird. Ich denke, dass ich gut vorbereitet bin, und kann mich wirklich nicht beschweren. Ich bin sehr zufrieden.”
Jakub „Kuba” Przygonski (POL) hatte zwar schon Dakar-Erfahrung, allerdings nur als Einzelkämpfer in der Motorrad-Klasse. 2016 ist sein erstes Jahr auf vier Rädern und im Fahrersitz eines MINI ALL4 Racing des ORLEN Teams.
„Die erste Woche war für uns wirklich gut, und ich bin froh, hier in Salta einen Ruhetag zu haben“, sagte Przygonski. „Bis jetzt ist das Auto perfekt. Wir hatten unterwegs ein paar kleinere Probleme, aber das hier ist die Dakar, und da gibt es immer kleine Probleme. In der nächsten Woche werden wir ganz sicher Sand und Dünen erleben. Ich habe großen Respekt vor den Dünen, denn ich habe nicht so viel Erfahrung damit. Aber wir werden sehen, was passiert.”