Die Meditation auf den Mitgefühlsbuddha (sanskrit Avalokiteshvara, tibetisch Tschenresig) ist eine der Hauptübungen des tibetischen Buddhismus, dessen ursprüngliche, aus Indien übernommene Form als Diamantweg-Buddhismus (sanskrit Vajrayana) bezeichnet wird. Ab Sonntag um 21 Uhr mitteleuropäischer Zeit rezitieren die Teilnehmer 72 Stunden lang das Mitgefühls-Mantra "Om mani peme hung" und zählen dabei die Wiederholungen. Die Ergebnisse werden gesammelt und nach Immenstadt übertragen. Insgesamt sollen mehr als 100 Millionen Mantras zusammenkommen, hoffen die Veranstalter.
Buddhisten sind überzeugt, dass die Übung das Mitgefühl im eigenen Geist stärkt und gleichzeitig einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft hat. "Dabei geht es weniger um Mitleid", erklärt Lama Ole Nydahl. "Vielmehr heißt Mitgefühl im Buddhismus, mit Weitblick und klarem Verstand das zu tun, was den Menschen langfristig nützt."
Der Internationale Sommerkurs der Buddhisten in Immenstadt läuft noch bis zum 16. August. Die Veranstaltung, die in einem eigens angelegten Zeltlager stattfindet, umfasst Vorträge, geleitete Meditationen und buddhistische Zeremonien. Ab dem 14.
August bilden Veranstaltungen mit Shamar Rinpoche, dem zweithöchsten Lehrer der Karma-Kagyü-Tradition, und dem tibetischen Meditationsmeister Sherab Gyaltsen Rinpoche den Abschluss. Die tibetische Karma-Kagyü-Tradition wurde im 11. Jahrhundert gegründet und ist eine der größten buddhistischen Schulen Tibets. Sie ist heute unter deutschen Buddhisten am meisten verbreitet.
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