Laut einer repräsentativen Civey-Umfrage im Auftrag des Lebensmittelverbands Deutschland unter 2.500 Menschen, die Ostern feiern, führen die Gebäcke mit christlicher Tradition die Liste der süßen Köstlichkeiten an. Es folgen Eierlikörkuchen oder -torte (12 Prozent), Möhrenkuchen bzw. -torte (10 Prozent) und Figuren wie Hasen oder Küken aus Quark-Öl-Teig (4 Prozent). Aber, immerhin 42 Prozent der Befragten backen oder kaufen (20 Prozent) auch ganz andere Gebäcke.
Auffallend sind die regionalen Unterschiede: Hefegebäck wie Hefekranz oder Hefezopf gibt es vorwiegend in Bayern (31 Prozent), Baden-Württemberg (29 Prozent), Schleswig-Holstein (28 Prozent) und Hessen (25 Prozent), also Bundesländer in denen relativ viele Menschen christlichen Glaubens leben. Leicht anders sind die Vorlieben beim Osterlamm verteilt. Hier führt zwar immer noch Bayern (33 Prozent), aber danach folgen mit je 25 Prozent Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen. Möhrentorte ist am beliebtesten in Hessen und Baden-Württemberg (je 13 Prozent), Eierlikörkuchen in Mecklenburg-Vorpommern und Bayern (je 15 Prozent) sowie Sachsen-Anhalt (14 Prozent) und Figuren aus Quark-Öl-Teig in Nordrhein-Westfalen (6,5 Prozent). Insgesamt wird in den östlichen Bundesländern vorwiegend Anderes gebacken, die Hälfte der Befragten (51 Prozent) gab an, keins dieser Gebäcke zu essen. Ob Kinder mit im Haushalt leben oder nicht, hatte übrigens keine signifikanten Auswirkungen auf die Antworten.
Hintergrund zu den Gebäcken:
Hefegebäcke haben an Ostern eine lange Tradition. Bereits im 12. Jahrhundert wurden sie in katholischen Regionen verzehrt. Hefe wurde deshalb verwendet, weil das christliche Osterfest an das jüdische Pessach angelehnt ist. Bei diesem Fest feiern die Juden den Auszug ihres Volkes aus Ägypten und es darf traditionell nur ungesäuertes Brot gegessen werden. Anstatt von Sauerteig wurde deshalb Hefe als alternatives Backtriebmittel genutzt. Hefegebäck wird aus Mehl, weicher Butter, lauwarmer Milch, Hefe und wahlweise Zucker hergestellt und häufig zu Kränzen oder Zöpfen geflochten.
Auch das Osterlamm, ein Rührteig aus Mehl, weicher Butter, Zucker, Eiern und Backpulver, ist auf das Pessachfest zurückzuführen. Nach jüdischem Brauchtum wird ein Lamm geschlachtet und verspeist - wie Jesus Christus es kurz vor seinem Tod getan hat. Im Christentum ist das Lamm das Symbol für den Sieg über den Tod durch Auferstehung. Jesus wird im Neuen Testament auch als Lamm Gottes bezeichnet.
Möhren- oder Eierlikörtorte haben keinen christlichen Hintergrund und sind lediglich aufgrund ihrer Hauptzutaten und deren Verbindung zum Osterfest populär. Die Figuren aus Quark-Öl-Teig wie Hasen oder Küken sind vor allem bei Kindern recht beliebt und stellen eine einfacher zuzubereitende Alternative zum Hefegebäck dar.
Informationen zur Umfrage:
Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat für den Lebensmittelverband Deutschland e. V. vom 17. bis zum 20. März 2023 rund 2.500 Personen online befragt, die planen, dieses Jahr Ostern zu feiern. Alle Daten wurden im Civey eigenen Panel mit verifizierten Teilnehmern erhoben. Die Ergebnisse sind unter Berücksichtigung des angegebenen statistischen Fehlers repräsentativ für die angegebene Grundgesamtheit.
Die sieben Grafiken stehen zum Download bereit unter: www.lebensmittelverband.de