Reinhild Benning, BUND-Agrarexpertin: "Wenn es für Verbraucherinnen und Verbraucher erkennbar ist, entscheidet sich eine wachsende Mehrheit gegen Käfig-Eier. Bei gefärbten, gekochten und verarbeiteten Käfig-Eiern kann aber der Verbraucher die Haltungsform der Hühner nicht erkennen. Wer konventionelle eihaltige Produkte wie Nudeln oder Gebäck kauft, bekommt in der Regel leider Eier aus tierquälerischer Haltung. Verbraucherminister Seehofer muss deshalb endlich auch eine Kennzeichnung der Haltungsform für verarbeitete Eier einführen. Davon profitieren dann sowohl die Tiere als auch die Verbraucher." Der BUND empfiehlt, zu Ostern Eier und Ostereierfarbe mit dem Biosiegel zu kaufen.
Trotz des Trends weg vom Käfig-Ei vegetieren in Deutschland immer noch 70 Prozent der Hühner in Käfigen. Statt jedoch die Tierschutzstandards bei der Hühnerhaltung zu erhöhen, habe Seehofer 2006 die nicht artgerechte Käfighaltung wieder zugelassen. Auf Antrag dürften sogar die alten Käfigbatterien bis Ende 2009 weiter betrieben werden.
Benning: "Die meisten Hühner in Deutschland stehen zu Hunderttausenden eng gedrängt in den Ställen von gerade einmal 83 Hühnerbaronen. Agrarminister Seehofer hat diese überproportional unterstützt, während gleichzeitig die Umstellung auf artgerechte Tierhaltung komplett gestrichen wurde. Die Verbraucherinnen und Verbraucher wollen eine Trendwende. Seehofer muss dem jetzt folgen und ökologische und artgerechte Tierhaltungsformen stärker fördern."