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Karlsruher Kohlekraftwerk blockiert Klimaschutz

BUND kritisiert vorgezogene Genehmigung für den Baubeginn des Steinkohlekraftwerks im Karlsruher Hafen

(lifePR) (Berlin, )
Während gestern im Landtag die Atomkraftwerke als "eine Übergangstechnologie, die erneuerbaren Energien den Weg ebnen kann" hochgehalten und davor gewarnt wurde, dass ohne Atomkraft die Kohlen-dioxid-Emissionen (CO2) im Land nach oben schnellen würden, wurde im Regierungspräsidium Karlsruhe dem Drängen der EnBW nachgegeben und dem vorzeitigen Baubeginn des 912-MW-Steinkohlekraftwerks im Karlsruher Rheinhafen zugestimmt. "Im Land wird mit dem Festhalten an der Atomkraft und dem Neubau großer Kohlekraftwerke eine verheerende Doppelstrategie gefahren, mit der wir weder einen wirksamen Klimaschutz noch eine innovative und langfristig wirtschaftsverträgliche Energieversorgung aufbauen können" warnt die baden-württembergische Landesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Dr. Brigitte Dahlbender.

Atomkraftwerke und große Kohlekraftwerke zementieren die derzeitigen, nicht nachhaltigen Strukturen der Energiewirtschaft und behindern damit die Energiewende hin zu den "drei E s" - Energieeinsparung, Energieeffizienz und erneuerbaren Energien. Eine Laufzeitverlängerung bestehender Reaktoren und der Neubau großer Kohlekraftwerke sind nicht sinnvoll, da sie den notwendigen Strukturwandel zu einer vielfältigen Nutzung erneuerbaren Energien in Verbindung mit wesentlich effizienteren und vermehrt dezentraleren Nutzungsstrukturen behindert.

"In Baden-Württemberg werden Klimaschutz und Förderung Erneuerbarer Energien überwiegend rhetorisch betrieben. Daher steigen die CO2-Emissionen, wie die aktuellen Zahlen des Landesstatistikamtes zeigen. Durch das Kohlekraftwerk in Karlsruhe mit mehr als 6 Millionen Jahrestonnen CO2 werden die CO2-Emissionen noch viel dramatischer steigen. Das gesparte CO2 der Mini-Förderprogramme des Landes ist dann nicht einmal der Rede wert", betont Dahlbender.

Der BUND appelliert an die Landesregierung, keine neuen Kohlekraftwerke in Baden-Württemberg zuzulassen und stattdessen seine Klimaschutz-Förderprogramme aufzustocken und auszuweiten. Nur so wird das Land einen dringend notwendigen Beitrag zum Klimaschutz leisten und eine zukunftsfähige Energieversorgung aufbauen können.
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