Die Haarproben ließ der BUND bei der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Zentrum für Wildtiergenetik in Gelnhausen, untersuchen und genetische Profile der Wildkatzen erstellen.Sie stammen von fünf männlichen Tieren und einer weiblichen Wildkatze, deren genetische Herkünfte der Taunus-Population zugeordnet werden können. Bei einer Katze ließ die Probenqualität die Geschlechtsbestimmung nicht zu.
„Unter den diesjährig identifizierten Wildkatzen sind keine Tiere, die wir bereits aus dem Vorjahr kannten, wodurch wir von mindestens elf verschiedenen Wildkatzen im Untersuchungsgebiet ausgehen können“, so Joachim Höller vom BUND Butzbach. Bereits zum zweiten Mal stellte der ehrenamtlich Aktive von Februar bis April die Haare der Wildkatzenan den 14 mit Baldrian präparierten Lockstöcken sicher. „Wir freuen uns, dass die Wildkatze in unseren Wäldern am Taunusrand wieder so zahlreich vertreten ist. Das Ergebnis bestätigt den Taunus als wichtigen Lebensraum für die Wildkatze, der eine Wildkatzenpopulation mit einer der höchsten Populationsdichten in Deutschland beherbergt.Das war nicht immer so, denn einst wurden Wildkatzen durch eine starke Bejagung in ein paar wenige Refugien zurückgedrängt“, erklärt Susanne Steib, Projektkoordination beim BUND Hessen. Eines davon befand sich in Hessen unter anderem im Rheingau. Seit ihrer Unterschutzstellung Mitte der 1930er Jahre kann sich die Art erfolgreich wieder ausbreiten.
Möglich wurde die Untersuchung durch den Gewinn bei der Umweltlotterie GENAU im Oktober 2019, bei der das Projekt für den Zusatzgewinn von 5.000 Euro ausgewählt wurde.
Hintergrundinformationen
In Hessen leben schätzungsweise wieder rund 1.000 Wildkatzen. Einst durch massive Bejagung fast ausgerottet, steht die Art heute unter strengem Artenschutz und kann sich langsam wieder ausbreiten. Die größte Gefahr für Wildkatzen stellt heutzutage das dichte Verkehrsnetz da, das ihre Lebensräume zerschneidet und viele Unfallopfer fordert. Seit 2004 engagiert sich der BUND daher im Projekt „Rettungsnetz Wildkatze“ für den Schutz der gefährdeten Tiere und ihres Lebensraums. Das Ziel: Die Wälder Deutschlands wieder miteinander zu verbinden. Diese Lebensraumvernetzung stützt die biologische Vielfalt, sie hilft nicht nur der Wildkatze, sondern auch vielen weiteren Waldbewohnern wie Rothirsch und Luchs.
Weitere Informationen:
[*]Pressefoto: Das Foto ist in Verbindung mit dieser Pressemitteilung unter Nennung des Fotografen zur Veröffentlichung freigegeben. Bild: Wildkatze (blickpunkt natur – Helmut Weller)
[*]Rückfragen beantwortet Ihnen: BUND Hessen, Susanne Steib, E-Mail: susanne.steib@bund-hessen.de, Tel: 069/677376-16
[*]Rettungsnetz Wildkatze in Hessen: https://www.bund-hessen.de/wildkatze/
Hrsg.: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Hessen e.V., Jörg Nitsch (v.i.S.d.P.), Geleitsstraße 14, 60599 Frankfurt am Main.
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