Der hessische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) begrüßt das Vorhaben der Hessischen Landesregierung, dass für neue Parkplätze mit mehr als 50 Stellplätzen Photovoltaikanlagen vorgeschrieben werden sollen. So sieht es der Entwurf einer Novelle des Hessischen Energiegesetzes vor.
In diesem Zusammenhang appelliert der BUND an hessische Unternehmen, Photovoltaikanlagen auch auf bereits bestehenden Parkplätzen zu installieren, und fordert Kommunen und die Landesenergieagentur (LEA) auf, die Unternehmen über eine mögliche Umsetzung zu beraten. „Wenn man bestehende Parkplätze mit Photovoltaikanlagen überdacht, bringt diese Bestandssanierung gleich zwei Vorteile: Die PV-Anlagen spenden Kundinnen und Kunden in Hitzesommern Schatten und die Anlagen erzeugen dezentral und nachhaltig Energie“, erklärt Dr. Werner Neumann, Energieexperte beim BUND Hessen. „Wer PV-Anlagen über Parkplätzen installiert, nutzt eine bereits versiegelte Fläche zudem doppelt und vermeidet anderweitige Landschaftseingriffe“. Mit regionalen Energiegenossenschaften wie der Marburger Sonneninitiative können Solarstromanlagen als Bürgerenergie-Projekte ermöglicht werden.
Auch das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE befürwortet mit Photovoltaik überdachte Parkplätze: Würden die 300.000 größeren Parkplätze in Deutschland mit PV überdacht werden, eröffnete die Überdachung ein technisches Potenzial von 59 GWp. Damit könnte man ca. 10 % des Strombedarfs bundesweit abdecken.
„Der Weltklimarat (IPCC) hat im April 2022 in seinem Teilbericht III des 6. Sachstandsberichts unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass uns die Zeit wegläuft, um effektive Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen. Wir sind es den kommenden Generationen schuldig, die Erderhitzung so niedrig wie möglich zu halten. Für eine enkeltaugliche Zukunft müssen wir die Energiewende vorantreiben — schnell, wirksam und drastisch! Jedes Unternehmen und jede Privatperson kann ihren Beitrag leisten“, schließt Neumann ab.
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