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100 Millionen Euro für verbesserte Berufs- und Studienorientierung an sächsischen Schulen

(lifePR) (Nürnberg, )
Sachsen wird seine Berufs- und Studienorientierung jetzt weiter intensivieren und flächendeckend ausbauen. Dies werden der Freistaat Sachsen, das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Bundesagentur für Arbeit (BA) mit insgesamt rund 100 Millionen Euro bis zum Jahr 2020 fördern.

Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth und Dr. Klaus Schuberth von der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit unterzeichneten dazu heute die Landesförderkonzeption "Erfolgreicher Übergang Schule-Beruf". Darin festgeschrieben sind die gemeinsame Verantwortung für den Berufsorientierungsprozess und die Förderung von Berufsorientierungsmaßnahmen bis zum Jahr 2020.

"Diese Investitionen in Millionenhöhe zeigen, wie sehr uns dieses Thema am Herzen liegt. Wir wollen mit allen Maßnahmen gemeinsam erreichen, dass wir jeden einzelnen Schüler individuell auf seinem bestmöglichen Weg in das Berufsleben begleiten und unterstützen können", betonte Kultusministerin Brunhild Kurth anlässlich der Unterzeichnung in Dresden.

"Aufgrund der demografischen Entwicklung steigt der Fachkräftebedarf sächsischer Unternehmen weiter. Deshalb ist es wichtig, dass die Schüler eine gute Orientierung bei der Berufswahl erhalten. Egal ob die jungen Menschen eine Ausbildung oder ein Studium beginnen möchten, wichtig ist: Die Entscheidung muss auf Grundlage einer guten Beratung und Orientierung erfolgen.

Deshalb freue ich mich, dass durch das Landesförderkonzept die Angebote des Landes und der Arbeitsagenturen abgestimmt und strukturiert sind. Damit helfen wir den Fachkräften von morgen, die richtige Berufswahl zu treffen", sagte Dr. Klaus Schuberth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie die Bundesagentur für Arbeit werden insgesamt 40 Millionen Euro bis zum Jahr 2018 für die Berufseinstiegsbegleitung zur Verfügung stellen. Damit werden alle Oberschulen und Förderschulen eine Berufseinstiegsbegleitung haben. Das Bundesprogramm ist jetzt im März 2015 gestartet.

Zudem ist nach der Einführung an 50 Pilotschulen im März 2014, jetzt die Fortführung des Projekts "Praxisberater an Schulen" beschlossen. Jährlich wurden dafür bisher zwei Millionen Euro aus dem Landeshaushalt und aus BA-Mitteln aufgewendet. Ab dem Schuljahr 2016/17 können nun insgesamt bis zu 150 Oberschulen in Sachsen einen Praxisberater für ihre Schüler einsetzen. Die Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit und der Freistaat Sachsen finanzieren diese Erweiterung mit insgesamt 28 Millionen Euro bis 2020.

"Mit der Vereinbarung haben die Schulen nun Planungssicherheit. Sie können jetzt sicher sein, dass ihnen die wertvolle Unterstützung von Berufseinstiegsbegleitern und Praxisberatern langfristig zur Verfügung steht", so die Ministerin weiter.

In der Landeskonzeption sind neben den Projekten Berufseinstiegsbegleitung und Praxisberater für Oberschulen und Förderschulen, die Aufgaben der allgemeinbildenden Schulen und der Agenturen für Arbeit vor Ort festgelegt. Ein Arbeitsschwerpunkt ist auch die Verbesserung der Berufs- und Studienorientierung an den Gymnasien. Dafür soll unter anderem ab dem SJ 2017/18 ein fächerverbindender Grundkurs "Orientierung für den Eintritt in die Berufs- und Arbeitswelt" eingeführt werden. Der Lehrplan wird derzeit vom Sächsischen Bildungsinstitut erarbeitet. Weiterer Schwerpunkt der Konzeption ist die verbesserte Berufsorientierung für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf. So sollen zum Beispiel auch schwerbehinderte Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt geistige Behinderung ergänzend zu den schulischen Angeboten intensiv unterstützt werden.

Projekt "Praxisberater an Schulen"

Ziel des Projekts ist es, die Kompetenzen der Schüler für ihre Berufswahl zu erhöhen. Die Praxisberater führen dazu mit den Schülern ein spezielles Testverfahren mit schriftlichen und praktischen Aufgaben durch. Bei jedem Einzelnen wird beobachtet, wie er dabei mit vorhandenem Wissen umgeht und erworbene Fertigkeiten einsetzt. Mit Hilfe eines speziellen Computerprogramms erstellt der Praxisberater aus den Testergebnissen einen individuellen Entwicklungsplan, der mit den Schülern, ihren Eltern und Klassenlehrern abgestimmt wird. Das dabei verwendete Potenzialanalyseverfahren Profil AC ist wissenschaftlich evaluiert und hochwertig. Es wurde an die sächsischen Rahmenbedingungen, Lerninhalte und Anforderungsniveaus angepasst.

Die Praxisberater sind Fachkräfte aus den Bereichen Pädagogik, Sozialpädagogik und Soziale Arbeit, die bereits auf ein breites Netzwerk von Partnern (Unternehmer, Vereine und Verbände) zurückgreifen können. Sie sind fest angestellte Arbeitnehmer eines Bildungsträgers, durch ihre Berufserfahrung für die Arbeit mit jungen Menschen geeignet und arbeiten ausschließlich an ihren jeweiligen Schulen. Sie übernehmen jedoch keine Pflichtaufgaben der Lehrer oder der Berufsberater der Agenturen für Arbeit.

Projekt Berufseinstiegsbegleitung

Ziel der Berufseinstiegsbegleitung ist es, abschlussgefährdeten Schülern zu einem Schulabschluss zu verhelfen und den Übergang von der Schule in eine Berufsausbildung erfolgreich zu ermöglichen.

Hilfe bekommen die Schüler dabei durch Coachs, sogenannte Berufseinstiegsbegleiter, die schon ab Klasse 8 die Interessen, Fähigkeiten und Stärken des jeweiligen Schülers herausfinden und darauf abgestellte berufliche Perspektiven entwickeln. Die Coachs unterstützen die Schüler bei der Berufsorientierung und Berufswahl, der Ausbildungsplatzsuche sowie beim Übergang von der Schule in eine Berufsausbildung bis hinein in das erste halbe Jahr des Ausbildungsverhältnisses. Dabei arbeiten die Berufseinstiegsbegleiter intensiv mit den Berufsberatern der Agentur für Arbeit, den allgemein bildenden Schulen, den örtlichen Trägern der Jugendberufshilfe, den regionalen Betrieben, Verbänden, Berufsschulen und sonstigen für die berufliche Integration von Jugendlichen maßgeblichen Einrichtungen zusammen.

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