"Der Tag des Ausbildungsplatzes war ein Erfolg", bilanziert Jutta Cordt, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Die Mitarbeiter der Arbeitsagenturen und Jobcenter haben bei dieser Aktion insgesamt 870 zusätzliche Lehrstellen geworben. Davon sind 370 noch in diesem Jahr zu besetzen. Für das nächste Jahr meldeten die sächsischen Betriebe bereits jetzt über 500 Lehrstellen. Insgesamt sprachen die Mitarbeiter beim gestrigen Aktionstag mit rund fast 1.000 Arbeitgebern. Zusätzlich haben über 100 Jugendliche durch den Tag des Ausbildungsplatzes die Zusage für eine Ausbildungsstelle erhalten.
Dieses Jahr gibt es in Sachsen erstmals mehr Ausbildungsstellen als gemeldete Bewerber. Der Grund liegt im anhaltenden Rückgang der Schulabgängerzahlen. "Den Wandel auf dem Ausbildungsmarkt haben wir bei dem gestrigen Aktionstag berücksichtigt. Eine bloße Stelleneinwerbung ist mit dem Blick auf die geänderte Situation nicht zweckmäßig. Deshalb lag der Schwerpunkt in den Gesprächen mit den Personalentscheidern in der Berücksichtigung leistungsschwächerer Schüler. Denn Arbeitgeber müssen künftig auch Bewerber mit nicht so guten Noten bei der Bewerberauswahl berücksichtigen", erklärt Cordt.
Die Wirtschaft beklagt immer häufiger, dass es zunehmend schwieriger wird, geeignete Bewerber zu finden. "Einige Firmen habe die Zeichen der Zeit bereits erkannt und nutzen unsere Angebote zur Förderung leistungsschwächerer Kandidaten. Motivation, Arbeitsbereitschaft, praktische Auffassungsgabe und Teamfähigkeit lassen sich z.B. im Rahmen eines Praktikums gut testen. In vielen Fällen erfolgt nach diesen Praktika die Übernahme in ein betriebliches Ausbildungsverhältnis", empfiehlt Cordt weiter.
Zusätzlich unterstützen die Arbeitsagenturen Betriebe, die leistungsschwächeren Schülern eine Chance geben. Mit der Finanzierung von ausbildungsbegleitenden Hilfen - eine Art Nachhilfeunterricht - können Defizite in der Theorie oder Praxis ausgeglichen werden. "Dieses Training findet außerhalb der Arbeitszeit statt und kostet den Betrieb keinen Cent", so Cordt abschließend.
Ausführliche Beratung und Information rund um das Thema Ausbildung und Unterstützung bei der Suche nach dem passenden Nachwuchs gibt es beim gemeinsamen Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur und des Jobcenters.