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Ältere am hessischen Arbeitsmarkt

(lifePR) (Hessen, )
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- Unterbeschäftigung Älterer entwickelt sich insgesamt im Trend
- Beschäftigungsquote Älterer steigt, hat aber noch deutliches Potential
- Teilzeitquote Älterer steigt

Wenn es darum geht, die Arbeitsmarktsituation von über 50-jährigen zu beurteilen, sind die Ansichten geteilt. Bei der Veröffentlichung der monatlichen Arbeitsmarktzahlen steht deren Zahl oft im Fokus: Die Arbeitslosenquote liegt mit 7,2 Prozent über dem Durchschnitt und die offiziellen Statistiken weisen gegen den Trend anderer Altersklassen einen Anstieg im Vorjahresvergleich aus. So gehören derzeit fast 30 Prozent aller hessischen Arbeitslosen dieser Personengruppen an.

Die Regionaldirektion Hessen hat heute in einem Pressegespräch weitere Aspekte und statistische Auswertungen zur Beschäftigungssituation Älterer in Hessen vorgestellt:

- Entwicklung der Unterbeschäftigung - das heißt die Erweiterung der offiziellen Arbeitslosenzahl um all jene Personen, die gemäß gesetzlichen Regularien zum Beispiel aufgrund einer Maßnahmeteilnahme statistisch nicht als arbeitslos gelten

- Entwicklung der Beschäftigungsquoten Älterer

- Teilzeitquoten älterer Beschäftigter

Unterbeschäftigung Älterer entwickelt sich insgesamt im Trend

Betrachtet man die Entwicklung der Unterbeschäftigung von Januar 2008 bis November 2010, zeigt sich, dass die Unterbeschäftigung aller Erwerbstätigen (Rückgang rund 13 Prozent) nur geringfügig stärker zurückgegangen ist als die der Älteren (Rückgang rund 10 Prozent). Die Situation älterer Arbeitsloser hat sich somit in dem Zeitraum nicht schlechter entwickelt als für alle Erwerbslosen, aber auch nicht besser.

Auffällig ist, dass während der Wirtschaftskrise (ab etwa Ende 2008) die Arbeitslosigkeit Älterer deutlich unterdurchschnittlich anstieg. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit über 50-jähriger betrug nur etwa zwei Drittel des Anstiegs aller Altersklassen. Unternehmen haben sich somit während der Wirtschaftskrise nur unterdurchschnittlich von älteren Arbeitnehmern getrennt.

"Die Entwicklung, dass Unternehmen nur in geringerem Umfang ältere Arbeitnehmer entlassen haben, ist erfreulich. Gerade diese Personengruppe hat es schwer, nach einem Zeitraum der Arbeitslosigkeit wieder in den Arbeitsmarkt zurückzukehren. Ursächlich für das Festhalten an Älteren dürfte einerseits die ältere Arbeitnehmer begünstigende Sozialauswahl bei Entlassungen gewesen sein. Andererseits kann der drohende Fachkräftemangel, Unternehmen dazu veranlasst haben, vor allem an erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern festzuhalten" analysiert der Leiter der Regionaldirektion Hessen, Dr. Frank Martin.

Beschäftigungsquote Älterer steigt, hat aber noch deutliches Potential

Die Beschäftigungsquote Älterer ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen und hat sich erheblich der Beschäftigungsquote der Gesamtbevölkerung im erwerbsfähigen Alter angenähert. Speziell für die Gruppe der über 60-jährigen ist der Abstand jedoch noch immer bedeutend.

Die Beschäftigungsquote der 50 - 64-jährigen nahm von Dezember 2005 bis Dezember 2009 zu: von 38,2 Prozent auf 43,6 Prozent; ein Anstieg von 5,4 Prozentpunkten. Im selben Zeitraum stieg die Beschäftigungsquote der 55 - 64-jährigen um 6,1 Prozentpunkte auf 36,7 Prozent. Am höchsten war der Anstieg der Altersgruppe von 60 bis 64 Jahren um 7,3 Prozentpunkte auf 23,9 Prozent.

Als Vergleichsgröße kann die Beschäftigungsquote aller Personen im erwerbsfähigen Alter (15 bis unter 65) dienen, die im Dezember 2009 bei 51,2 Prozent lag.

Kein Grund für Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, in Euphorie zu verfallen:

"Es ist erfreulich, dass bei der Beschäftigung Älterer erhebliche Fortschritte erzielt wurden. Der Trend geht in die richtige Richtung. Allerdings liegt die Beschäftigungsquote von Menschen über 50 Jahren immer noch signifikant niedriger als die der Gesamtbevölkerung. Gerade angesichts des drohenden Mangels an qualifizierten Arbeitskräften müssen die Anstrengungen noch verstärkt werden. Das zusätzliche Beschäftigungspotential älterer Arbeitnehmer in Hessen schätzen wir nach diesen neuen Zahlen auf rund 100.000. Hierauf können, wollen und dürfen wir nicht verzichten."

Teilzeitquote Älterer steigt

Auffällig ist, dass zwar die Beschäftigungsquote Älterer deutlich angestiegen ist, deren Teilzeitquote jedoch deutlich überproportional ist und weiter ansteigt.

Die Teilzeitquote der 50 - 64-jährigen nahm von Juni 2005 bis Juni 2010 zu: von 22,4 Prozent auf 25,2 Prozent; ein Anstieg von 2,8 Prozentpunkten. Im selben Zeitraum stieg die Teilzeitquote der 55 - 64-jährigen um 2,7 Prozentpunkte auf 23,6 Prozent. Am höchsten war der Anstieg der Altersgruppe von 60 bis 64 Jahren um 3,1 Prozentpunkte auf 29,8 Prozent. Die Teilzeitquote insgesamt lag im Juni 2010 bei 20,7 Prozent.

Eine Auswertung zum Zeitanteil der Teilzeit oder zum Anteil der Altersteilzeit an diesen Zahlen ist leider nicht möglich.

"Auf die Gesellschaft und auch Unternehmen kommen neue Herausforderungen hinzu. Der Fachkräftebedarf", so Martin, "kann eine Chance für die Älteren werden. Ihr Know-how wird für die Betriebe immer wichtiger. Die Kunst wird es sein, auf die spezifischen Anforderungen einer alternden Belegschaft einzugehen und Rahmenbedingungen für altersgerechtes Arbeiten zu schaffen."

Hintergrundinformation

Ausgewählte Komponenten der Unterbeschäftigung:

Arbeitslosigkeit sowie Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik oder arbeitsmarktbedingter Sonderstatus:

Aktivierung und berufliche Eingliederung, Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen, Sonderstatus § 53a SGB II, Berufliche Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Beschäftigungszuschuss, Vorruhestandsähnliche Regelung (§ 428 SGB III), Arbeitsunfähigkeit (§ 126 SGB III), Gründungszuschuss, Einstiegsgeld - Variante: Selbständigkeit, Altersteilzeit
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