"Die Arbeitslosigkeit ist im Mai weiter gesunken. Die Gründe liegen in der anhaltenden Frühjahresbelebung und der positiven konjunkturellen Entwicklung. Besonders in den Außenberufen und im Verarbeitenden Gewerbe konnten viele Menschen einen Job aufnehmen. Auch gegenüber dem Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit sehr deutlich gesunken und zeitgleich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gestiegen. Insgesamt eine sehr positive Entwicklung im Mai", sagte Konstantine Duscha, Geschäftsführerin Grundsicherung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit, in Chemnitz.
Arbeitslosenzahl im Mai: 227.843
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich: - 12.512
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: - 29.384
Arbeitslosenquote im Mai: 10,7 Prozent
Die konjunkturelle Erholung hat sich auch in Sachsen im Jahresverlauf fortgesetzt. Im Mai 2011 waren in Sachsen 227.843 Menschen arbeitslos gemeldet, rund 29.400 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosigkeit war in beiden Rechtskreisen rückläufig.
Von allen Arbeitslosen wurden 55.542 (24,4 Prozent) im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 172.301 (75,6 Prozent) im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung um 18.051 (24,5 Prozent) und in der Grundsicherung um 11.333 (6,2 Prozent) verringert.
Die Arbeitslosenquote belief sich im Mai auf 10,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr nahm sie um 1,4 Prozentpunkte ab.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat deutlich zugenommen und liegt über dem Vorjahresniveau. Sie lag im März nach ersten Hochrechnungen bei 1,414 Millionen.
Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Zuwachs um rund 33.300.
"Der anhaltende Beschäftigungsanstieg ist ein Beweis dafür, dass es der Wirtschaft besser geht. Im Monatsverlauf ist die Beschäftigung saisonbedingt gestiegen. Betrachtet man die Entwicklung zum Vorjahr, zeigt sich ein kräftiger Beschäftigungsaufbau in Folge konjunktureller Erholung. Davon haben insbesondere die Zeitarbeit, der Bereich Verkehr und Lagerei sowie das Verarbeitende Gewerbe profitiert. Auch im Baugewerbe sind deutlich mehr Menschen beschäftigt, als vor einem Jahr. Das zeigt, dass diese Branchen die positive Entwicklung der Konjunktur genutzt haben", erklärt die Vizechefin weiter.
Seit Jahresbeginn wurden den zehn sächsischen Arbeitsagenturen insgesamt 46.277 Arbeitsstellen gemeldet. Damit haben die gemeldeten Stellenangebote gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14,3 Prozent zugenommen.
Im Mai haben rund 77.400 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, z.B. Weiterbildungen, Praktika in Betrieben, Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten, teilgenommen und dadurch den Arbeitsmarkt entlastet. Das waren 27.000 weniger als noch vor einem Jahr.
"Der sächsische Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter positiv. Die Arbeitslosigkeit sinkt und alle Personengruppen profitieren davon. Um Entwarnung zu geben ist es aber noch zu früh. Immer mehr Betriebe beklagen den Erfolg der Suche nach qualifizierten Arbeitskräften. Die Bedarfe steigen und es wird nicht einfacher, gut ausgebildete Beschäftigte für das eigene Unternehmen zu gewinnen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Unternehmer alle Potenziale berücksichtigen. Dazu gehören auch die über 50- Jährigen. Das sind Frauen und Männer mit jeder Menge Know-how, Berufs- und Lebenserfahrung. In dieser Altersgruppe ist noch reichlich Fachkräftepotenzial vorhanden", appelliert Duscha an die Betriebe.
Für den Juni 2011 rechnet Duscha mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosenzahl.
Der Ausbildungsmarkt hält seinen Trend.
Von Oktober 2010 bis Mai 2011 haben insgesamt 16.479 Mädchen und Jungen mit Hilfe der Berufsberatung einen Ausbildungsplatz gesucht. Das sind 1.880 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig wurden den Arbeitsagenturen und Jobcentern (gemeinsame Einrichtungen) insgesamt 17.412 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 2.670 mehr, als vor einem Jahr.
"In diesem Jahr stehen wir erstmals vor einer veränderten Situation. Es sind deutlich mehr Ausbildungsstellen gemeldet, als Bewerber. Der Grund für diese Lage am Ausbildungsmarkt liegt an zwei Faktoren: Dem demographisch bedingten Rückgang der Schulabgänger und an der frühzeitigen Meldung von Lehrstellen", erklärt Duscha.
Aktuell entfallen in Sachsen rein rechnerisch 1,06 Ausbildungsstellen auf einen gemeldeten Bewerber. Im Vorjahr lag das Verhältnis noch bei 0,80 Ausbildungsstellen pro Bewerber.
Für die Ausbildungsbewerber in Sachsen hat Duscha folgende Tipps: "Schüler müssen sich intensiv mit dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt auseinandersetzen und genau prüfen welche Ausbildungsberufe zu ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten passen. Dabei helfen die Arbeitsagenturen und Jobcenter. Über unsere Hotline sollten die Jugendlichen einen Termin mit Ihrem Berufsberater vereinbaren - gerne auch in Begleitung Ihrer Eltern."