In den meisten Unternehmen der witterungsabhängigen Branchen, wie Wohnungsbau sowie Landschafts- und Gartenbau, wurde im November fast ohne Einschränkung gearbeitet. Der aktuelle Wintereinbruch wird erwartungsgemäß Wirkung zeigen und einen saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit zur Folge haben, dieser wird wahrscheinlich jedoch moderat verlaufen", erklärt Bernd Becking, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit München bei der Pressekonferenz am Dienstag.
Die Zahl der arbeitslosen Männer und Frauen sinkt im November gegenüber dem Vormonat um 551 Personen auf aktuell 52.153. Im Vergleich zum November 2009 liegt die Arbeitslosenzahl um 6.576 Personen niedriger. Die Arbeitslosenquote im Vorjahr lag bei 4,9 Prozent.
Im Rechtskreis des Sozialgesetzbuches III (Kurzzeitarbeitslosigkeit) waren im November 22.895 Menschen arbeitslos gemeldet, im Rechtskreis des Sozialgesetzbuches II (betreut von ARGEN und getrennter Trägerschaft) 29.258 Personen. Die Arbeitslosenquote im Bereich Sozialgesetzbuch III ist im Vergleich zum November 2009 um 0,5 Prozentpunkte von 2,4 Prozent auf aktuell 1,9 Prozent zurückgegangen. Im Rechtskreis des Sozialgesetzbuches II (Langzeitarbeitslosigkeit) kann eine Abnahme der Quote im Vergleich zum November 2009 von 2,5 Prozent auf derzeit 2,4 Prozent (minus 0,1 Prozentpunkte) verzeichnet werden.
Spitzenreiter Starnberg bleibt
Im Landkreis Starnberg ist die Zahl der Arbeitslosen um 6,5 Prozent auf 1.532 Personen gesunken. Das ist der deutlichste Rückgang, den die Region München zu verzeichnen hat. Der Landkreis Dachau nimmt den zweiten Platz ein (minus 5,5 Prozent bzw. 1.928 arbeitslose Menschen). Es folgen der östlichste Landkreis Ebersberg mit einem Rückgang von 2,9 Prozent auf 1.629 Personen, der Landkreis München von minus 2,0 Prozent auf 4.676 Personen und der Landkreis Fürstenfeldbruck (minus 0,7 Prozent auf 3.626 Personen). Schlusslicht ist die Landeshauptstadt mit einem Rückgang von 0,4 Prozent auf 38.762 arbeitslose Menschen.
Kurzarbeit unverändert rückläufig
Aufgrund der Umstellung der Datengrundlage von Melde- auf Abrechnungslisten liegen als Hochrechnung die aktuellsten Zahlen für Juli vor. Im Juli 2010 waren 847 Betriebe und 6.705 Beschäftigte von konjunktureller Kurzarbeit betroffen.
Arbeitslosigkeit bei einzelnen Personengruppen - Jugendarbeitslosigkeit der 15- bis unter 20-Jährigen deutlich gesunken
"Es ist besonders erfreulich, dass die Arbeitslosigkeit gerade bei jungen Menschen zwischen 15 und 20 Jahren um über 10 Prozent zurückgegangen ist.
Dies ist auf den Beginn des Ausbildungsjahres sowie auf die Nachvermittlungsaktionen zurückzuführen", so Becking weiter.
Insgesamt waren im November 3.601 Jugendliche von 15 bis unter 25 Jahren arbeitslos, das sind knapp 338 weniger als noch im Oktober (minus 8,6 Prozent) und 637 bzw. 15,0 Prozent weniger als im November 2009. In der Altersgruppe der 15- bis unter 20-Jährigen waren 851 Jugendliche ohne Arbeit, 100 weniger als im Vormonat, ein Minus von 10,5 Prozent.
Die Zahl der älteren Arbeitslosen von 50 bis unter 65 Jahren steigt im November um 172 auf 16.385 Personen (plus 1,1 Prozent). Im Vergleich zum November 2009 verringerte sich die Zahl der älteren Arbeitslosen um 379 (minus 2,3 Prozent).
Hoher Zugang von offenen Arbeitsstellen - Bestand leicht rückläufig
Mit 10.376 gemeldeten Stellen verzeichnet der Bestand einen Abgang von 669 Stellen im Vergleich zum Vormonat. Das sind 2.554 bzw. 32,7 Prozent mehr als im November 2009 (1). Arbeitgeber meldeten der Agentur für Arbeit München im Berichtsmonat über 3.800 neue Arbeitsstellen, das sind 282 (minus 6,9 Prozent) weniger als im Oktober, aber 624 bzw. 19,5 Prozent mehr als im November 2009.
"Vor allem im Dienstleistungssektor, im Gesundheits- und Sozialwesen, im Handel und im Gastgewerbe wird nach Arbeitskräften gesucht. Oberstes Ziel der Agentur für Arbeit ist es, arbeitslos gewordenen Menschen schnell wieder Arbeit zu vermitteln und Arbeitgeber bei der Suche nach qualifizierten Fachkräften zu unterstützen. Unter der Service-Nummer 01801 / 66 44 66 (2) fordern wir die Betriebe weiterhin auf, freie Stellen und das Anforderungsprofil zu melden.
Der Arbeitgeberservice berät zu allen Fragen der Personalsuche und Fördermöglichkeiten für Beschäftigte, die Qualifizierungsbedarf haben", betont Becking abschließend.
(1) Mit Berichtsmonat Juli 2010 stellt die Statistik der Bundesagentur für Arbeit die Berichterstattung über die gemeldeten Arbeitsstellen um. Die statistische Berichterstattung soll vereinfacht und auf die Einstellungsbereitschaft der Betriebe und Verwaltungen ausgerichtet werden. Die Statistik der gemeldeten Arbeitsstellen wird deshalb nicht mehr die geförderten Stellen des sogenannten zweiten Arbeitsmarktes umfassen. Bei den gemeldeten Arbeitsstellen handelt es sich um ungeförderte Arbeitsstellen ohne selbstständige / freiberufliche Tätigkeiten und ohne Stellen der privaten Arbeitsvermittlung.
(2) Festnetzpreis 3,9 ct / min; Mobilfunkpreise, höchstens 42 ct / min