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Das Fachkräftepotenzial ist weiblich - der sächsische Arbeitsmarkt braucht Frauen

(lifePR) (Nürnberg, )
Zum 101. Frauentag leben in Sachsen rund 4,1 Millionen Menschen, davon sind 51 Prozent (2,1 Millionen) Frauen. Die Regionaldirektion Sachsen nimmt den Internationalen Frauentag zum Anlass, um auf das Fachkräftepotenzial der vielen gut qualifizierten Frauen im Land aufmerksam zu machen.

Im deutschen Bildungssystem haben Mädchen und Frauen in den letzten Jahrzehnten viel erreicht. Sie haben die besseren Schulabschlüsse und sind für das Berufsleben mindestens so gut qualifiziert wie Männer.

Nur am Arbeitsmarkt scheint sich die Gleichstellung nicht oder nur sehr langsam durchzusetzen. Auch wenn Frauen vom konjunkturellen Aufschwung und der anziehenden Arbeitskräftenachfrage der letzten Monate ähnlich stark wie Männer profitieren konnten, bleiben doch qualitative Unterschiede.

Frauen arbeiten deutlich öfter in Teilzeit, seltener in Führungspositionen und mit geringeren Löhnen als Männer. Frauen bleiben im Geschlechtervergleich länger in Arbeitslosigkeit. So gelingt es Frauen in Sachsen im Durchschnitt erst nach 29 Wochen wieder eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen, während Männer in der Regel bereits nach durchschnittlich 21 Wochen wieder einen Job gefunden haben. Fast 72 Prozent aller arbeitslosen Frauen in Sachsen sind in der Grundsicherung registriert.

Ab dem Jahr 2014 werden mehr Menschen aus dem Erwerbsleben ausscheiden, als junge nachrücken. In der Folge wird bis zum Jahr 2025 die Zahl der 15 bis 65-Jährigen um fast eine halbe Million abnehmen. Um diese Lücke zu schließen, müssen alle Arbeitskräftepotenziale mehr als bisher genutzt werden. Eine Säule bei der Fachkräftegewinnung liegt in der Personengruppe der Frauen.

Fachkräfte werden bereits heute händeringend gesucht und offene Stellen können nicht immer einfach besetzt werden - auch in klassischen Frauenberufen, wie zum Beispiel im Gesundheitswesen. Dass sich die Situation für Frauen bessern wird, ist sicher.

Frauen sind häufig gut qualifiziert und vor allem motiviert. Doch besondere Kompetenzen und Fähigkeiten alleine genügen nicht, um einen passenden Job zu finden. So stehen zum Beispiel Alleinerziehende vor der Hausausforderung, die Kinderbetreuung sicherzustellen. Denn die Betreuungsangebote liegen in Sachsen zwar auf einem hohen Niveau, entsprechen aber gerade im ländlichen Raum noch immer nicht den Erfordernissen.

Neben den Kinderbetreuungsangeboten sind in der Wirtschaft aber auch kluge Modelle und Ideen gefragt, um Beruf und Familie zu verbinden. Langfristig denkende Personalverantwortliche haben längst die Zeichen der Zeit erkannt und investieren in familienfreundliche und familienbewusste Arbeitsbedingungen, bieten verstärkt Teilzeitausbildungen an oder richten Betriebskindergärten ein.

Zahlen, Daten, Fakten:
In Sachsen lag die Beschäftigungsquote der Frauen im Juni 2011 mit 55,6 Prozent deutlich über dem Bundesschnitt (48,5 Prozent). In der Entwicklung zeigt sich, dass Frauen in den vergangenen Jahren deutlich vom Beschäftigungsanstieg profitiert haben. So lag beispielsweise die Beschäftigungsquote der Frauen im Jahr 2005 noch bei 47,7 Prozent und ist seit dem kontinuierlich gestiegen.

Im Februar 2012 waren in Sachsen 103.651 Frauen und 132.467 Männer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 14.333 oder 9,8 Prozent und bei den Frauen um 13.363 oder 11,4 Prozent abgenommen.

Arbeitslose Frauen und Männer werden überwiegend im Rechtskreis SGB II betreut. Dabei liegt der Anteil der Frauen, die im Rechtskreis SGB II registriert sind, bei 72 Prozent und der der Männer bei 67 Prozent.

Hintergrundinformationen
Historisch rückblickend war es die deutsche Frauenrechtlerin Clara Zetkin, die 1910 auf der "Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz" in Kopenhagen einen Frauentag forderte. Im Jahr 1911 wurde dieser dann zum ersten Mal durchgeführt. Seitdem wird der internationale Tag der Frauen jährlich am 08.03. begangen und steht für Emanzipation sowie Gleichberechtigung der Frauen weltweit.
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