- Arbeitslosenzahl im August: +29.000 auf 2.905.000
- Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -40.000
- Arbeitslosenquote im August: unverändert bei 6,8 Prozent
Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Erwerbslosigkeit
Von Juli auf August ist die Arbeitslosigkeit um 29.000 auf 2.905.000 gestiegen. Ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit ist im Ferienmonat August durchaus üblich, er fiel in diesem Jahr aber stärker aus als in den vergangenen Jahren. Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich daher um 9.000 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr waren 40.000 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Allerdings wird der Vorjahresabstand von Monat zu Monat kleiner.
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen, belief sich im August auf 3.841.000 Personen. Das waren 201.000 weniger als vor einem Jahr. Dass die Unterbeschäftigung im Vorjahresvergleich deutlich stärker gesunken als die Arbeitslosigkeit hängt auch damit zusammen, dass weniger Menschen an arbeitsmarktpolitischen Programmen teilnehmen. Insbesondere die Förderung der Selbständigkeit ist zurückgegangen.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den Juli auf 2,41 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 5,8 Prozent.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung
Die Zahl der arbeitslosen Menschen im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) hat gegenüber Juli – auch aus saisonalen Gründen – um 25.000 auf 910.000 zugenommen. Im Vergleich zum August 2011 ergibt sich ein Anstieg von 42.000. Damit liegt die Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung den dritten Monat in Folge über dem Vorjahresniveau. Insgesamt 837.000 Personen erhielten im August Arbeitslosengeld, 11.000 mehr als im Vormonat und 50.000 mehr als vor einem Jahr.
Entwicklung in der Grundsicherung
Die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld II in der Grundsicherung (SGB II) lag im August bei 4.420.000. Gegenüber Juli ist die Zahl der Arbeitslosengeld II-Bezieher um 29.000 gesunken, im Vergleich zum August 2011 waren es 167.000 weniger. 8,2 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter sind hilfebedürftig. Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung hat mit 1.996.000 gegenüber Juli saisonbedingt leicht zugenommen (+4.000). Sie ist aber um 82.000 niedriger als im Vorjahr. Dass ein Großteil der Arbeitslosengeld II-Bezieher nicht arbeitslos gemeldet ist, hängt damit zusammen, dass diese Personen erwerbstätig sind, kleine Kinder betreuen, Angehörige pflegen oder sich noch in der Ausbildung befinden.
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben weiter zugenommen, allerdings wird auch hier der Vorjahresabstand kleiner. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im Juli gegenüber dem Vorjahr um 469.000 auf 41,68 Millionen gestiegen. Nach der Hochrechnung der BA lag die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Juni bei 28,93 Millionen und damit um 546.000 über dem Vorjahr. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wächst in fast allen Bundesländern und in den meisten Branchen – vor allem in den Wirtschaftlichen Dienstleistungen (ohne Zeitarbeit) und im Verarbeitenden Gewerbe.
Arbeitskräftenachfrage
Die gemeldete Nachfrage nach Arbeitskräften ist tendenziell rückläufig, liegt aber nach wie vor auf hohem Niveau. Im August belief sich der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auf 493.000, 4.000 weniger als vor einem Jahr. Besonders gesucht sind zurzeit Fachleute in den Bereichen Metall, Mechatronik, Elektro, Maschinen-/ Fahrzeugbau, Logistik, Handel und Gesundheit. Der Stellenindex der BA, der BA-X, ist von Juli auf August um einen auf 164 Punkte gestiegen, gegenüber dem Vorjahr liegt er um sieben Punkte im Minus.
Ausbildungsmarkt
Von Oktober 2011 bis August 2012 wurden der Ausbildungsvermittlung insgesamt 497.000 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 3.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. Zugleich haben bislang insgesamt 542.000 Bewerber die Ausbildungsvermittlung der Arbeitsagenturen und der Jobcenter bei der Suche nach einer Lehrstelle eingeschaltet. Das waren 17.000 mehr als vor einem Jahr. Auch die Zahl der bis Juli abgeschlossenen Ausbildungsverträge liegt nach aktuellen Daten der Kammern über dem Vorjahresniveau. Die Bilanz des Berufsberatungsjahres 2011/2012 dürfte daher ähnlich ausfallen wie im Vorjahr, wenngleich es nach Region, Berufswunsch und Qualifikation Unterschiede gibt.
Den ausführlichen Monatsbericht finden Sie im Internet unter: http://statistik.arbeitsagentur.de. Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.