Arbeitslosigkeit im Winter trifft Männer
Die in den Wintermonaten reduzierten Aktivitäten in den Außenberufen sorgen dafür, dass in erster Linie Männer von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Ihre Zahl stieg um 2.114 oder 2,3 Prozent auf 94.705. Dabei fällt der Anstieg witterungsbedingt deutlich geringer aus als im Dezember 2012. Weiterhin entlastend für den Arbeitsmarkt wirkt sich die steigende Zahl von Existenzgründern im Vergleich zum Vorjahr aus.
Die Zahl der arbeitslosen Frauen blieb hingegen konstant. Das Ende des Weihnachtsgeschäftes und die Quartalskündigungen werden sich erst im Januar bemerkbar machen und voraussichtlich dafür sorgen, dass dann die Zahl arbeitsloser Frauen ebenfalls ansteigen wird.
Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, zieht Bilanz für das Jahr 2013:
"Wir haben für 2013 mit einer geringeren Arbeitslosenzahl gerechnet. Nach einem schwachen ersten Halbjahr hat sich das zweite Halbjahr jedoch positiver dargestellt. Speziell der kontinuierliche Anstieg der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist erfreulich, auch wenn hiervon bislang vor allem ältere Arbeitslose, Langzeitarbeitslose und Geringqualifizierte wenig profitieren. Um diese Menschen müssen wir uns besonders kümmern und Arbeitgeber dafür gewinnen, Ihnen eine zweite oder in einigen Fällen sogar eine erste Chance zu bieten."
Im Jahresdurchschnitt erhielten in Hessen 121.266 arbeitslose Menschen Leistungen der Grundsicherung (SGB II), 64.341 Menschen bekamen Leistungen nach dem SGB III.
Die Zahl der arbeitslosen jungen Menschen unter 25 Jahren konnte binnen eines Monats um 0,1 Prozent und zum Vorjahr um 0,8 Prozent gesenkt werden und liegt jetzt bei 15.933 (Jahresdurchschnitt: 18.251). Weiterhin schwierig ist die Lage für Menschen über 50 Jahren. Mit 55.634 machen sie mittlerweile über 31,0 Prozent aller Arbeitslosen aus.
Trotz besserer konjunktureller Aussichten und des unerwarteten Anstiegs des BA-Stellenindex BA-X im Dezember, haben sich die Unternehmen 2013 insgesamt bei den Stellenmeldungen jedoch zurückgehalten.
"2013 wurden den Agenturen in Hessen rund 127.000 Stellen gemeldet. Das sind 20.000 weniger als im letzten Jahr und ein deutliches Anzeichen dafür, dass die Unsicherheiten bei den Unternehmen über die weitere wirtschaftliche Entwicklung noch erheblich sind.", so Martin.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigt weiter
Mit einem Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung um 1,0 Prozent im Oktober 2013 im Vergleich zum Vorjahr liegt Hessen weiterhin hinter dem Bund (+1,2 Prozent) und Westdeutschland (+1,3 Prozent). Der hochgerechnete, vorläufige Wert beläuft sich auf 2.337.300 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Drei Viertel des Wachstums entfallen mit rund 12.000 Stellen auf den Bereich der wirtschaftlichen Dienstleistungen und mit rund 4.000 Stellen auf das Gesundheits- und Sozialwesen.
Aus den Regionen: Niedrigste Quote in Fulda
Im Ranking der 26 hessischen Kreise und kreisfreien Städten bleibt Fulda im Dezember mit einer Quote von 3,4 Prozent an der Spitze, gefolgt vom Hochtaunuskreis mit 4,0 Prozent. Die höchste Arbeitslosenquote weist mit 10,7 Prozent unverändert die Stadt Offenbach auf. Der Regierungsbezirk Gießen hat im Dezember die niedrigste Arbeitslosenquote mit 5,4 Prozent, gefolgt von Kassel mit 5,5 Prozent und Darmstadt mit 5,6 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit in 21 hessischen Regionen an. Am deutlichsten fiel der Anstieg in Darmstadt-Stadt aus (+ 10,8 Prozent), gefolgt vom Landkreis Kassel (+9,0 Prozent).
Prognose 2014: Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit
Für 2014 erwartet die Regionaldirektion Hessen, dass sich der positive Beschäftigungstrend fortsetzt und die Arbeitslosigkeit wieder etwas sinken wird. Im Falle der erwarteten günstigen wirtschaftlichen Entwicklung prognostizieren die Wissenschaftler des IAB-Hessen im Jahresdurchschnitt einen weiteren Beschäftigungsanstieg um rund 0,7 Prozent (plus 16.000 Personen) bei einem gleichzeitigen Absinken der Arbeitslosigkeit auf rund 180.000 Personen.