- Bestand offener Stellen weiter rückläufig
- Hessen verliert Vollzeitbeschäftigung
Der hessische Arbeitsmarkt zeigt sich im Januar 2010 immer noch stabil. Die Krise hat die Situation auf dem Arbeitsmarkt nicht verschärft.
Wie in jedem Januar verzeichnet der Arbeitsmarkt den saisonüblichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen von Dezember auf Januar. Der frühe Wintereinbruch und das Quartalsende haben die Arbeitslosenzahlen im Januar auf 215.652 ansteigen lassen. Das sind 18.053 (9,1 Prozent) mehr arbeitslose Frauen und Männer als im Vormonat und 819 (0,4 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.
Die Arbeitslosenquote stieg um 0,6 Prozentpunkte auf jetzt 7,0 Prozent an. Im Vorjahr lag die Arbeitslosenquote bei 6,9 Prozent.
"Der Arbeitsmarkt hat in diesem Monat glücklicherweise keine großen Überraschungen gebracht. Wie erwartet, blieb es beim saisonüblichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen", urteilt Wolfgang Forell, Leiter der Regionaldirektion Hessen.
Der Zuwachs fand in erster Linie im Rechtskreis SGB III statt. Hier stieg die Zahl der Arbeitslosen um 12.512 (19,4 Prozent) an, während die Zahl der arbeitslosen Arbeitslosengeld II - Empfänger um 5.541 (4,2 Prozent) wuchs. Im Januar waren 64,3 Prozent aller Arbeitslosen in Hessen auf Leistungen der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) angewiesen, 35,7 Prozent gehörten zum Rechtskreis SGB III.
Wie im gesamten letzten Jahr betrifft die Arbeitslosigkeit in erster Linie Männer. Ihre Zahl stieg im Vormonatsvergleich um 12.402 (11,6 Prozent) und im Vorjahresvergleich um 3.559 (3,1 Prozent) an.
Die Entwicklung bei jungen Menschen unter 25 Jahren und Älteren über 50 Jahren bleibt ähnlich konstant. Derzeit sind 21.519 jungen Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 2.198 (11,4) Prozent mehr als im Vormonat und 600 (2,7 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. Die Zahl der über 50-jährigen stieg auf 56.843 an. Das sind 9,0 Prozent mehr als im Vormonat und 3,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
"Diese Entwicklung unterscheidet sich kaum von der des Vorjahres. Der Anstieg ist fast gleich. Im nächsten Monat wird bedingt durch das vorgezogene Ausbildungsende, die Zahl der arbeitslosen jungen Menschen steigen. Aber auch das ist nichts Neues und wiederholt sich jedes Jahr", so Wolfgang Forell.
Bestand offener Stellen weiter rückläufig Die Zahl der ungeförderten Stellen im Bestand der Agenturen für Arbeit in Hessen ist weiter rückläufig. Derzeit befinden sich noch 22.810 offene Stellen im Pool der Agenturen. Das sind rund 1000 weniger als im Vormonat und rund 700 weniger als im Vorjahresmonat.
Für Wolfgang Forell eindeutig zu wenig:
"Die Agenturen für Arbeit in Hessen brauchen mehr offene Stellen. Angebot und Nachfrage passen oft nicht zusammen und gerade für Geringqualifizierte wird es längerfristig immer schwieriger einen Job zu finden."
Im Januar nahmen rund 10.000 Frauen und Männer an einer beruflichen Weiterbildung teil, 12.300 qualifizierten sich im Rahmen einer Arbeitsgelegenheit, etwa 20.000 befanden sich in Aktivierungs- und Eignungsfeststellungsmaßnahmen.
Hessen verliert Vollzeitbeschäftigung
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zum Stichtag 30.06.2009 lag bei 2.165.836. Insgesamt 16.993 Vollzeitbeschäftigungen gingen im Vergleich zum Vorjahr verloren. Gleichzeitig stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigten um 16.617 an. Mehrheitlich sind Frauen (13.235) in diese Teilzeitjobs eingestiegen. Die Wirtschaftszweige mit der stärksten Zunahme für Frauen waren u.a.. Dienstleistung in der Informationstechnologie, Öffentliche Verwaltung sowie Erziehung und Unterricht.
Während der Abbau der Vollzeitstellen in erster Linie Männer traf (18.002) konnten Frauen sogar einen Zugewinn verzeichnen (1.009). Der Stellenabbau traf in erster Linie die Branchen Zeitarbeit, Herstellung von Metallerzeugnissen und den Großhandel.