Arbeitslosenzahl im Juni: -46.000 auf 2.809.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -84.000
Arbeitslosenquote im Juni: -0,1 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent
Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Erwerbslosigkeit
Von Mai auf Juni ist die Arbeitslosigkeit um 46.000 auf 2.809.000 zurückgegangen. Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 7.000 gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr nahm die Zahl der arbeitslosen Menschen um 84.000 ab, allerdings wird der Vorjahresabstand von Monat zu Monat schwächer. In drei Bundesländern und in der Arbeitslosenversicherung liegt die Arbeitslosigkeit bereits über dem Vorjahresniveau.
Die Unterbeschäftigung belief sich im Juni auf 3.814.000, 246.000 weniger als vor einem Jahr. Zur Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) zählen auch Personen, die z. B. an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder aus anderen Gründen nicht als arbeitslos gelten. Sie vermittelt somit ein umfassenderes Bild vom Defizit an regulärer Beschäftigung als die Arbeitslosigkeit. Die Entlastung durch arbeitsmarktpolitische Instrumente ist gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Insbesondere bei der Förderung der Selbständigkeit und bei Beschäftigung schaffenden Maßnahmen gab es Abnahmen.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den Mai auf 2,32 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 5,5 Prozent.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung
Die Zahl der arbeitslosen Menschen im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) ist gegenüber Mai um 14.000 auf 817.000 gesunken. Im Vergleich zum Juni 2011 ergibt sich ein Anstieg von 13.000. 768.000 Personen erhielten im Juni Arbeitslosengeld, 10.000 weniger als im Vormonat, aber 26.000 mehr als vor einem Jahr.
Entwicklung in der Grundsicherung
Die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld II in der Grundsicherung (SGB II) lag im Juni bei 4.473.000. Gegenüber Mai ist die Zahl der Arbeitslosengeld II-Bezieher um 19.000 gesunken, im Vergleich zum Juni 2011 waren es 176.000 weniger. 8,3 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter sind hilfebedürftig. Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung hat gegenüber Mai um 33.000 auf 1.992.000 abgenommen und liegt um 97.000 unter dem Wert vom Vorjahr. Dass ein Großteil der Arbeitslosengeld II-Bezieher nicht arbeitslos gemeldet ist, hängt damit zusammen, dass diese Personen erwerbstätig sind, kleine Kinder betreuen, Angehörige pflegen oder sich noch in der Ausbildung befinden.
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben weiter zugenommen und liegen deutlich über dem Vorjahresniveau. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im Mai gegenüber dem Vorjahr um 561.000 auf 41,58 Millionen gestiegen. Nach der Hochrechnung der BA lag die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im April bei 28,88 Millionen und damit um 666.000 über dem Vorjahr. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wächst in allen Bundesländern und in den meisten Branchen - vor allem in den Wirtschaftlichen Dienstleistungen und im Verarbeitenden Gewerbe.
Arbeitskräftenachfrage
Die gemeldete Nachfrage nach Arbeitskräften bewegt sich auf hohem Niveau, lässt aber nach. Im Juni belief sich der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auf 499.000, 20.000 mehr als im Vorjahr. Besonders gesucht sind zurzeit Fachleute in den Bereichen Metall, Mechatronik, Elektro, Maschinen-/Fahrzeugbau, Logistik und Gesundheit. Der Stellenindex der BA, der BA-X, ist von Mai auf Juni um sechs auf 165 Punkte gesunken, gegenüber dem Vorjahr liegt er um vier Punkte im Minus.
Ausbildungsmarkt
Von Oktober 2011 bis Juni 2012 wurden der Ausbildungsvermittlung insgesamt 464.000 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 20.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. Zugleich haben bislang insgesamt 494.000 Bewerber die Ausbildungsvermittlung der Arbeitsagenturen und der Jobcenter bei der Suche nach einer Lehrstelle eingeschaltet. Das waren 18.000 mehr als vor einem Jahr. Auch die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge liegt nach aktuellen Daten der Kammern über dem Vorjahresniveau. Noch ist es allerdings zu früh, um eine differenzierte Einschätzung zur weiteren Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt zu geben.
Den ausführlichen Monatsbericht finden Sie im Internet unter: http://statistik.arbeitsagentur.de. Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.