- Frühjahrsaufschwung erfüllt nicht die Erwartungen
- Hauptursachen: saisonale Gründe sowie schwache Nachfrage nach Arbeitskräften
- Langfristiger Trend zum Abbau der Arbeitslosigkeit und Aufbau von Beschäftigung intakt
Die Arbeitslosigkeit in Hessen ging im Mai 2014 nochmals leicht zurück. 184.653 arbeitslose Frauen und Männer waren bei den Agenturen für Arbeit in Hessen registriert. Das waren 0,8 Prozent (1.397) weniger als im April und 1,0 Prozent (1.795) weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent (April: 5,8 Prozent). Im Vorjahresmonat lag die Quote ebenfalls bei 5,8 Prozent. Saisonbereinigt stieg die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat um 2.000 an.
Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, erläutert:
"Die Entwicklung im Mai ist dieses Jahr hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die Ursachen sind überwiegend saisonaler Natur: Ein milder Winter sowie bereits hohe Temperaturen im April haben die sonst übliche Frühjahrsbelebung ausgehebelt."
Aber Martin sieht noch eine weitere Ursache für den schwachen Rückgang der Arbeitslosenzahlen:
"Parallel zur saisonalen Komponente hat die Arbeitskräftenachfrage im Mai deutlich nachgelassen und erreicht einen der niedrigsten Werte seit langem. Dies verringert natürlich die Chancen arbeitsloser Menschen auf einen neuen Job. Falls keine Besserung in den nächsten Monaten zu verzeichnen ist, sehe ich gerade für Langzeitarbeitslose und Menschen über 50 Jahren die Möglichkeiten weiter schwinden."
Bis auf Langzeitarbeitslose (64.026 Personen; + 0,1 Prozent zum Vormonat) und Arbeitslose über 50 Jahren (58.410 Personen; unverändert zum Vormonat)) konnten in diesem Monat alle betrachteten Personengruppen vom Rückgang der Arbeitslosenzahlen profitieren. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen hessischen Arbeitslosen lag im Mai bei 34,7 Prozent.
Der größte Rückgang konnte bei der Jugendarbeitslosigkeit verzeichnet werden. Hier sank die Zahl zum Vormonat um 3,6 Prozent auf jetzt 16.689.
Offene Stellen: Zahlen wieder rückläufig
Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen ist gegenüber dem Vorjahreswert wieder gesunken. Der Zugang belief sich auf 9.651; rund 12,0 Prozent weniger als im Mai des letzten Jahres. Somit waren 31.310 Stellen im Bestand.
Berücksichtigt man zusätzlich die Stellen, die direkt von den Arbeitgebern in die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit eingegeben werden, lag der Bestand der gemeldeten Stellen in Hessen im Mai bei 33.849.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: Wachstum intakt
Bei der Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung bleibt Hessen unverändert hinter dem Bund und den westdeutschen Ländern zurück. Der hochgerechnete, vorläufige Wert der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung für Hessen beläuft sich für den Monat März 2014 auf 2.317.800. Das sind 1,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im Vergleich dazu stieg die Zahl im Bund um 1,6 Prozent und in Westdeutschland um 1,7 Prozent an.
Regionen: Nord- und Mittelhessen liegen vorne
Wie in den Vormonaten ist die Entwicklung der Kreise und kreisfreien Städte in Nord- und Mittelhessen besser als in Südhessen. Die Arbeitslosenquote des Regierungsbezirkes Gießen liegt in diesem Monat bei 5,5 Prozent, die Quote des Regierungsbezirkes Kassel bei 5,6 Prozent und die des Bezirkes Darmstadt bei 5,8 Prozent.
Im Ranking der 26 hessischen Kreise und kreisfreien Städten blieb Fulda mit einer Quote von 3,4 Prozent der Spitzenreiter. Die höchste Arbeitslosenquote wies mit 11,3 Prozent die Stadt Offenbach auf.
In acht von 26 hessischen Regionen war die Arbeitslosigkeit höher als vor einem Jahr. Am deutlichsten machte sich der Anstieg in der Stadt Offenbach (+5,2 Prozent) und Groß-Gerau (+ 4,3 Prozent) bemerkbar.
Ausbildungsmarkt: Aktuell mehr Ausbildungsstellen als im Vorjahr
Die aktuellen Zahlen des laufenden Ausbildungsjahres zeigen einen Zuwachs der gemeldeten Bewerber/innen (+2,0 Prozent) sowie der gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen (+2,9 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt standen so 37.131 Bewerber/innen im Mai dieses Jahres 29.378 betrieblichen Berufsausbildungsstellen gegenüber.
Als unversorgt galten zum Stichtag 18.526 Bewerber/innen. Ihnen gegenüber standen 14.659 unbesetzte Lehrstellen; davon 1.534 Kaufmann/-frau im Einzelhandel, 834 Verkäufer/in, 476 Bankkaufmann/-frau , 450 Koch/Köchin, 404 Friseur/in, 384 Kaufmann/-frau - Büromanagement, 370 Hotelfachmann/-frau, 370 Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r, 345 Fachkraft - Lagerlogistik, 334 Fachverkäufer/in-Lebensmittelhandwerk - Bäckerei.