- Arbeitslosenquote unverändert bei 4,9 Prozent
- Rasch steigende Kurzarbeit
- Beschäftigungssicherung hat höchste Priorität
- Kein Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit
Im Februar lag die Arbeitslosenquote weiter bei 4,9 Prozent. Insgesamt stieg die Zahl der Arbeitslosen moderat um 794 Menschen gegenüber dem Vormonat. "Obwohl sich die absolute Zahl der Arbeitslosen damit kaum verändert hat, stellen wir eine hohe Bewegung fest. Der Zugang an Arbeitslosen war deutlich höher als im Vorjahresmonat, konnte durch die hohe Zahl an Abgängen aber fast ausgeglichen werden. Aufgrund seiner Branchenvielfalt zeigt sich der Münchener Arbeitsmarkt im Vergleich zu anderen Regionen weiterhin widerstandsfähig", stellt Bernd Becking, Chef der Arbeitsagentur München, fest. "An der steigenden Zahl der Kurzarbeit sehen wir allerdings, dass die konjunkturelle Entwicklung Wirkung zeigt. Unser allerwichtigstes Ziel ist jetzt, zusammen mit den Unternehmen die Mitarbeiter in Beschäftigung zu halten und die Zeit zu nutzen, mit unseren Förderinstrumenten zu qualifizieren." Mit dem Konjunkturpaket II ist dies jetzt über "Unqualifizierte" und "Ältere" hinaus auch für Fachkräfte möglich.
Im Agenturbezirk München waren 58.219 Menschen ohne Arbeit, fast gleich verteilt auf den SGB III- und SGB II-Bereich. Im Vergleich zum Januar '09 bezogen 714 Menschen mehr Arbeitslosengeld I, lediglich 80 Personen mehr Arbeitslosengeld II. Im Vergleich zum Februar '08 bezogen 3.726 Personen mehr Arbeitslosengeld I, während die Zahl der Arbeitslosengeld II-Bezieher um 2.351 Personen mit 29.201 niedriger ist.
Kurzarbeit
Im Agenturbezirk wurde ein erheblicher Zugang an Kurzarbeit verzeichnet. Ende Februar waren 18.375 Menschen gemeldet. Weitere große Umfänge sind bereits angezeigt. "Diese Zahlen zeigen, dass das Instrument Kurzarbeit genutzt wird. Die Arbeitgeber handeln weitsichtig. Sie halten ihr Personal in Beschäftigung und denken damit an die Zeit nach der Krise", so Becking. "Der Gesetzgeber hat die maximale Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld auf 18 Monate verlängert. Und bietet die Möglichkeit, diese Zeit aktiv für die Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu nutzen."
Stellenmarkt
Im Februar waren der Agentur für Arbeit München noch 10.700 Stellenangebote gemeldet. 850 weniger als zum gleichen Zeitpunkt 2008. "Dennoch viel Potential, um arbeitslos gewordene Menschen schnell wieder zu vermitteln. An der Besetzung offener Stellen arbeiten wir mit Hochdruck", sagt Bernd Becking. "Das ist eine unserer zentralen Aufgaben, neben der Beschäftigungssicherung, Qualifizierung. Fachkräfte werden weiterhin gesucht, z. B. im Handwerk oder im Elektrobereich." Die Einstellungsbereitschaft der Münchener Unternehmen ist nach wie vor hoch, doch wird sehr genau geprüft, ob die verfügbare Qualifikation dem geforderten Profil entspricht.
Den größten Stellenbestand bietet der Dienstleistungsbereich. Aktuell sind 7.270 Stellen gemeldet, 130 mehr als im Vorjahresmonat. Die Entwicklung in den Sozialund Erziehungsberufen ist auch weiter steigend. Hier sind 770 Stellen registriert.
Fluktuation
Auf dem Münchner Arbeitsmarkt gab es im Februar viel Bewegung. Insgesamt meldeten sich 14.335 Personen neu oder erneut arbeitslos, das waren zwar ca. 3.500 weniger als im Januar dieses Jahres, aber 26,8 Prozent mehr als im Februar 2008. Gleichzeitig beendeten 13.535 Personen ihre Arbeitslosigkeit, im Vormonat waren es 2.827 weniger, im Vergleich zum Vorjahr ist ein Plus um 3,5 Prozent zu verzeichnen. "Diese Zahlen zeigen, dass der Münchner Arbeitsmarkt aktuell noch viele Perspektiven bietet. Wir beobachten die Entwicklung eng, können und wollen aber zu einem längerfristigen Trend noch keine Aussage machen", so Bernd Becking.