Bis 2015 werden etwa 275.000 zusätzliche Studienanfänger an deutschen Hochschulen erwartet. 2011 kommt die erste große Welle: Dann sind Bayern und Niedersachsen an der Reihe. Welche Auswirkungen hat das auf unsere Berufswahl? das fragen sich derzeit viele Jugendliche und ihre Familien.
"Eine frühzeitige Planung, ein gutes Abi-Zeugnis, örtliche Mobilität und eine gewisse Flexibilität in Sachen Studienwahl sind nach wie vor eine recht sichere Eintrittskarte für die Hochschule" sagt Petra Sprenger, Teamleiterin der Berufsberatung für akademische Berufe. "Abiturientinnen und Abiturienten, die keine Chance auf ihr Wunschstudium haben, empfehle ich etwas über den Tellerrand hinauszublicken und über Alternativen nachzudenken. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Auslandsstudium oder einer betrieblichen bzw. schulischen Berufsausbildung, der man gegebenenfalls noch ein Studium anschließen kann? Auch ein duales Studium ist eine interessante Alternative. Hierfür gehen die Jugendlichen für den praktischen Teil ein Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnis mit einer Firma ihrer Wahl ein, die Theorie wird in einer Hochschule vermittelt", so Sprenger weiter. Eventuelle Wartesemester lassen sich sinnvoll nutzen. Volontariate, Praktika oder Sprachreisen sind beispielsweise eine gute Möglichkeit. Und vielleicht merkt dabei der eine oder andere Schulabgänger, dass der vermeintliche Traumberuf überhaupt nicht sein Traumberuf ist und entscheidet sich dann für ein anderes Studienfach. "So vergeudet man nicht wertvolle Zeit", erklärt Sprenger.
"Ob jemand eine Berufszufriedenheit später findet, hängt auch von der richtigen Studien- bzw. Berufswahl ab. Und weil diese Entscheidung so bedeutend ist, kann ich jedem Jugendlichen nur raten, sich intensiv damit auseinanderzusetzen. Unsere Beraterinnen und Berater vor Ort werden sich allerdings trotz G8 und aller widrigen Umstände auf Begabung, Eignung und Leistungsfähigkeit des Jugendlichen konzentrieren. Viele Schulabgängerinnen und Schulabgänger haben schon ganz konkrete Vorstellungen und diese sollte man nicht einfach ignorieren", betont Bernd Becking, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in München.
Die Agentur für Arbeit München begleitet den Wechsel in das verkürzte Abi-Jahr aktiv. Individuelle Beratungstermine können unter der Nummer 01801 555111 (Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise höchstens 42ct/min) vereinbart werden.