„Die Arbeitslosigkeit liegt im Oktober auf dem niedrigsten Niveau seit Erfassung der Statistik im Jahr 1991. Das ist zunächst eine besonders erfreuliche Situation, denn der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist auch auf den Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zurückzuführen. Jedoch müssen wir weiter aktiv an den künftigen Herausforderungen am Arbeitsmarkt arbeiten. Dazu gehört die Fachkräftesicherung für sächsische Unternehmen und die Vermittlung von Langzeitarbeitslosen, Geringqualifizierten und Menschen mit Handicap“, sagte Jutta Cordt, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
- Arbeitslosenzahl im Oktober: 183.821
- Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich: -2.667 oder -1,4 Prozent
- Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -3.132 oder -1,7 Prozent
- Arbeitslosenquote im Oktober: 8,6 Prozent
Arbeitslosigkeit
Aktuell sind in Sachsen 183.821 Menschen arbeitslos gemeldet, 2.667 weniger als vor einem Monat. Im Vergleich zum Vorjahr waren 3.132 Menschen weniger arbeitslos. Damit liegt die Arbeitslosigkeit in diesem Oktober auf bisher geringstem Niveau. Der bisherige Tiefstand vom September 2013 wurde wiederrum unterschritten.
Im Oktober wurden 27,3 Prozent aller Arbeitslosen (50.253) im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 72,6 Prozent (133.568) im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. Im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr sind sowohl in den Arbeitsagenturen als auch in den Jobcentern weniger arbeitslose Frauen und Männer gemeldet.
Die Arbeitslosenquote liegt mit 8,6 Prozent zum sechsten Mal in diesem Jahr im einstelligen Bereich und erreicht aktuell das geringste Niveau seit den 90iger Jahren.
Zuletzt belief sie sich im September 2013 und im November 2012 auf 8,8 Prozent.
Differenziert nach Rechtskreisen liegt sie im Bereich der Arbeitslosenversicherung bei 2,4 Prozent und im Bereich der Grundsicherung bei 6,3 Prozent.
Beschäftigung
Im August 2013 waren in Sachsen nach ersten Hochrechnungen rund 1,477 Millionen Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von etwa 17.200 hält der Beschäftigungsanstieg gegenüber dem Vorjahr an. Der Beschäftigungszuwachs liegt aktuell bei 1,2 Prozent.
Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es im Gesundheits- und Sozialwesen (plus 6.800), im Bereich der Wirtschaftlichen Dienstleistungen (plus 3.200) sowie im Verarbeitendes Gewerbe (plus 2.000). Aber auch in den Bereichen Information und Kommunikation sowie im Verkehr und Lagerei sind deutlich mehr Menschen beschäftigt als noch vor einem Jahr.
„Das anhaltende Beschäftigungswachstum in Sachsen ist bemerkenswert. Hier zeigt sich gute Substanz und Grundverfassung der sächsischen Wirtschaft. Aktuell erreichen wir den höchsten Stand seit November 2001. Damals waren noch rund zweitausend Menschen mehr beschäftigt“, so Cordt.
Arbeitskräftenachfrage
Aktuell sind in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 18.975 freie Stellen gemeldet. Damit liegt die Arbeitskräftenachfragte um 633 Stellen unter dem Niveau des Vormonats, jedoch um 195 Stellen über der des Vorjahres.
Allein im Monat Oktober haben sächsische Betriebe insgesamt 7.578 freie Stellen gemeldet. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr (minus 303 und minus 337).
Die meisten dieser freien Stellen meldeten Arbeitgeber aus der Zeitarbeit (1.856), dem Verarbeitenden Gewerbe (949), den Bereichen Handel und Reparatur von Kfz (839) sowie aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (680).
„Die Einstellungsbereitschaft der Betriebe bleibt weiter auf relativ hohem Niveau. Seit Jahresbeginn wurden über 77.000 freie Stellen gemeldet. Die meisten waren für unbefristete Zeit und ab sofort zu besetzen. Aktuell stehen mit rund 19.000 freien Stellen die Chancen auf eine neue Beschäftigung – insbesondere für Fachkräfte – recht gut“, erklärt Cordt.
In der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit sind mehr als 700.000 Stellen veröffentlicht und können mit der Smartphone-App der Bundesagentur für Arbeit abgerufen werden.
Unterbeschäftigung
Im Oktober 2013 haben nach ersten Hochrechnungen rund 68.500 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, z.B. Weiterbildungen, Praktika in Betrieben und Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten, teilgenommen und dadurch den Arbeitsmarkt entlastet. Damit liegt die Zahl der Menschen, die wegen einer Förderung oder auch aus anderen Gründen (z.B. Krankheit) dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen mit rund 7.200 unter dem Niveau des Vorjahres.
Die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – belief sich insgesamt auf 252.300 Personen. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Oktober 2012 um 10.300 oder 3,9 Prozent.
Aktuell liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 72,9 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im Oktober bei 11,6 Prozent.
Zeitreihen zur Arbeitslosigkeit und zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung finden Sie aktuell auf der Internetseite des Statistikservices der Bundesagentur für Arbeit:
Arbeitslosigkeit:
http://statistik.arbeitsagentur.de/...
Beschäftigung:
http://statistik.arbeitsagentur.de/...