Aktuell arbeiten in Sachsen über 8.000 Frauen und Männer in Call-Centern. Mit einem Beschäftigungsanstieg von 66 Prozent sind in diesem Wirtschaftszeig etwa 3.200 Menschen mehr beschäftigt als noch vor sechs Jahren. Damals arbeiteten 4.869 Menschen in dieser Branche.
Gründe für das Wachstum der Branche sind unter anderem auf das Outsourcing von Unternehmensfunktionen wie zum Beispiel im Kundendienst sowie auf das Entstehen neuer Dienstleistungen und Vertriebsformen zurückzuführen. So dürfte auch das deutliche Wachstum des Online-Handels die Entwicklung begünstigt haben.
Die Zahl der Call-Center ist in Sachsen relativ stabil. Aktuell gibt es knapp 100 Call-Center in Sachsen. Im Jahr 2007 waren es noch rund 95.
Die positive Entwicklung der Branche zeigt sich auch in den guten Chancen auf Arbeit und Ausbildung.
Allein seit Jahresbeginn haben die Call-Center den sächsischen Arbeitsagenturen und gemeinsamen Jobcentern insgesamt 547 freie Stellen gemeldet, 28,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im Jahr 2007 waren es noch etwa 200 freie Arbeitsstellen.
Auch im Bereich der betrieblichen Berufsausbildung hat sich die Branche weiterentwickelt. Früher gab es keine speziellen Ausbildungsberufe für den Bereich Call-Center und Service-Center. Die Aufgaben wurden je nach Anforderung z.B. von Büro- und kaufmännischen Fachkräften oder auch angelernten Quereinsteigern übernommen. Mit der Einführung des zweijährigen Ausbildungsberufs Servicefachkraft für Dialogmarketing und des dreijährigen Ausbildungsberufs Kaufmann für Dialogmarketing im Jahr 2006 werden nun Nachwuchskräfte ausgebildet, die auf die Kundenbetreuung, -bindung und -gewinnung spezialisiert sind.
Aktuell sind in Sachsen 62 freie Ausbildungsstellen als Kaufmann für Dialogmarketing gemeldet. Diesen stehen insgesamt 14 Jugendliche gegenüber, die noch auf der Suche nach einer Ausbildung im Call Center sind.
Hintergrundinformationen:
Das erste Call-Center entstand in den 70er Jahren in den USA, als von der Firma Rockwell für die Fluggesellschaft Continental Airlines der erste automatische Anrufverteiler entwickelt wurde, um Kundenanrufe zentral zu bearbeiten. In den letzten Jahren trugen immer neue Entwicklungen im Bereich der Kommunikationstechnologie zum Siegeszug der Call-Center bei. Im Dialogmarketing, dem direkten Kontakt mit den Kunden, geht man noch einen Schritt weiter. Längst geht es nicht mehr nur um das Telefonieren: Neben die klassischen Call-Center sind Contact-Center und Service-Center getreten, in denen Kunden nicht nur am Telefon, sondern auch per E-Mail, Chat oder über die Social Media Netzwerke beraten werden.
Tag der Service Center:
Am 13. und 14 Juni 2014 öffnen Call- und Service Center deutschlandweit zum 2. Mal ihre Türen. Der Tag der offenen Tür der Service Center wurde vom Bundesverband IT, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) und führenden Unternehmen der Branche ins Leben gerufen.
Ziel des Tages ist es, potenziellen und bestehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie deren Angehörigen, Nachbarn, Freunden und allen anderen Interessierten einen Einblick in die vielseitige Arbeitswelt des Kundenservice zu gewähren, Berufschancen in dieser Wachstumsbranche aufzuzeigen und neugierig auf das spannende Berufsfeld Kundenservice zu machen.
www.tag-der-service-center.de.
Der Beschäftigungsanstieg im Bereich der Call- und Service-Center ist auf das Outsourcing verschiedener Unternehmen zurückzuführen. Die Service-Telefonie, die Beratung, das Marketing und auch der Verkauf wurden in den vergangenen Jahren häufig aus den Betriebseinheiten der Unternehmen herausgelöst und in Call-Center verlagert. Gründe für dieses Outsourcing liegen im gebündelten Know-how, der Manpower, der Spezialisierung und technischen Ausstattung von Call-Centern. Zusätzlich führen auch neue Dienstleistungen, neue Vertriebswege und der Wandel der Kaufgewohnheiten von Kunden zu mehr Aufträgen für die Betreiber von Call-Centern.