„In den Sommermonaten wurden häufig Einstellungen auf die Zeit nach den Ferien verschoben. Deshalb konnten in den vergangenen Wochen viele Menschen eine Ausbildung oder Beschäftigung aufnehmen. Das führt zu dem Rückgang der Arbeitslosigkeit auf bisher geringstes Niveau und ist eine erfreuliche Situation“ sagte Dr. Klaus Schuberth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Arbeitslosigkeit
Im September waren in Sachsen 6.161 weniger Menschen arbeitslos gemeldet als im August. Die Arbeitslosenzahl belief sich auf insgesamt 161.648. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind das 12.502 weniger arbeitslos gemeldete Menschen.
Von den 161.648 arbeitslosen Frauen und Männern wurden 25 Prozent (40.487) im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 75 Prozent (121.161) im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind in den Arbeitsagenturen (minus 2.691) und in den Jobcentern (minus 3.470) weniger Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Auch im Vergleich zum Vorjahr sind es in beiden Rechtskreisen weniger Frauen und Männer.
Die Arbeitslosenquote belief sich im September auf 7,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Quote um 0,6 Prozentpunkte. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung lag sie bei 1,9 und im Bereich der Grundsicherung bei 5,7 Prozent.
Damit wurde die bisher geringste Arbeitslosenquote von 7,9 Prozent (Juni und August 2015) erneut unterschritten.
Beschäftigung
Nach ersten Hochrechnungen waren in Sachsen im Juli 2015 rund 1,528 Millionen Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von 18.200 hält der Beschäftigungsanstieg gegenüber dem Vorjahr an und liegt bei aktuell bei 1,2 Prozent.
Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es in den Bereichen Sozialwesen (plus 3.800), Verkehr und Logistik (plus 3.800), wirtschaftliche Dienstleistungen (plus 3.500) sowie dem Handel (plus 3.400). Auch im Gastgewerbe (plus 2.300), dem Gesundheitswesen (plus 1.900) und dem Verarbeitenden Gewerbe (plus 1.300) sind mehr Menschen beschäftigt als noch vor einem Jahr.
Arbeitskräftenachfrage
Aktuell sind in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 29.054 freie Stellen gemeldet. Damit lag die Arbeitskräftenachfrage im September leicht über dem Niveau des Vormonats (plus 67 oder plus 0,2 Prozent) und um 4.876 Stellen über dem des Vorjahres.
Die meisten freien Stellen sind im Bereich der Zeitarbeit (10.424), im Verarbeitenden Gewerbe (3.267), im Gesundheits- und Sozialwesen (2.442), im Handel (2.357), im Baugewerbe (1.879) und im Gastgewerbe (1.481) zu besetzen.
Im September haben die sächsischen Betriebe insgesamt 9.865 freie Stellen gemeldet. Das ist im Vergleich zum Vormonat ein leichter Rückgang (minus 243 oder minus 2,4 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahm die Zahl der neu gemeldeten Stellen um 1.118 Stellen (plus 12,8 Prozent) zu.
In der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit – Deutschlands größte Jobbörse – sind über eine Millionen freie Stellen veröffentlicht und können mit der Smartphone-App der Bundesagentur für Arbeit abgerufen werden. Für Sachsen sind aktuell über 47.000 freie Stellen in der Jobbörse veröffentlicht.
Unterbeschäftigung
Im September 2015 haben nach ersten Hochrechnungen rund 51.200 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, z.B. Weiterbildungen, Praktika in Betrieben und Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten, teilgenommen oder standen aus anderen Gründen (zum Beispiel Krankheit) dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. Damit liegt die Zahl der Menschen, die dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen, um rund 10.300 unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
Die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – belief sich insgesamt auf 212.800 Personen. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum September 2014 um 22.800 oder 9,7 Prozent. Aktuell liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 76,0 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im September mit 9,8 Prozent erstmals im einstelligen Bereich.