- Aktuelle Auswertung der Pendlerdaten liegt jetzt vor
- Mehr Ein- als Auspendler zum Arbeitsplatz
- Hessische Techniker und Ingenieure zieht es nach Baden-Württemberg
Die Hessen sind eher zurückhaltend, wenn es darum geht für den Arbeitsplatz das Bundesland zu verlassen. Wenn überhaupt, dann zieht es sie oder ihn mehrheitlich nach Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen oder Bayern.
Die aktuelle Auswertung der Pendlerdaten für das Bundesland Hessen zeigt, dass immer noch mehr Menschen nach Hessen zum Arbeiten einpendeln, als dies umgekehrt der Fall ist.
Binnen eines Jahres stieg die Zahl der Einpendler von 328.358 auf 335.606 (Stichtagsbetrachtung zum 30.06.2012). Das sind rund 15,0 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort in Hessen. Umgekehrt verlassen 201.246 Hessen oder 9,4 Prozent das Bundesland.
Die größte Pendlergruppe (28,0 Prozent) kommt aus Rheinland-Pfalz nach Hessen. Es folgen mit rund 17,0 Prozent die Pendler aus Bayern und mit 15,0 Prozent die Nordrhein-Westfalen.
Die Hessen zieht es mehrheitlich nach Baden-Württemberg (25,0 Prozent), Rheinland-Pfalz (rund 22,0 Prozent), Nordrhein-Westfalen (18,0 Prozent) und Bayern(17,0 Prozent). Am wenigsten ruft es sie nach Mecklenburg-Vorpommern, Bremen oder Brandenburg.
Hessische Techniker und Ingenieure zieht es nach Baden-Württemberg
Rund 10.700 hessische Techniker und Ingenieure pendelten 2011 nach Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen oder Bayern. Die größte Auspendler-Berufsgruppe in die angrenzenden Bundesländer sind allerdings die Bürofachkräfte (rund 25.000), gefolgt von Beschäftigten im Groß- und Einzelhandel (rund 18.000). Aber auch über 2.000 Beschäftige aus dem Gesundheitswesen (insbesondere Krankenpfleger und Physiotherapeuten) verließen Hessen, um in Rheinland-Pfalz zu arbeiten.
Bei den Einpendlern zeigt sich ein ähnliches Bild: An der Spitze stehen die Bürofachkräfte und Warenkaufleute. Über 10.000 Techniker aus den angrenzenden Bundesländern finden ihren Weg nach Hessen.
"Der hessische Arbeitsmarkt profitiert von den Einpendlern aus den angrenzenden Bundesländern. Dass allerdings sehr viele Beschäftigte aus dem Gesundheitswesen und über 10.000 Techniker und Ingenieure Hessen verlassen, ist angesichts des hohen Fachkräftebedarfs in diesem Bereich sehr bedauerlich. Es wäre wünschenswert, wenn wir diese Arbeitskräfte in Hessen halten könnten ", so Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen.
Hintergrundinformationen
Die Zahl der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) für Hessen stehen aktuell zum Stichtag 30.06.12 zur Verfügung. Insgesamt 2.272.259 Beschäftigte mit Arbeitsort in Hessen und 2.137.899 mit Wohnort in Hessen wurden gezählt. Die Daten der Aus- und Einpendler nach Berufsgruppen liegen derzeit nur für den Stichtag 30.06.2011 vor.