"Der sächsische Arbeitsmarkt befindet sich in einer guten Grundverfassung. Die Arbeitslosigkeit liegt weiter unter dem Vorjahresniveau, die Beschäftigung erreicht den höchsten Stand seit fast 13 Jahren und die Zahl der freien Stellen bleibt stabil. Insgesamt eine erfreuliche Situation für die Menschen und auch die Wirtschaft im Freistaat Sachsen. Im Monatsverlauf entwickelt sich die Arbeitslosigkeit entsprechend dem saisonalen Trend. Vor allem auslaufende Arbeitsgelegenheiten haben im November zu einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt", sagte Jutta Cordt, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Arbeitslosenzahl im November: 185.427
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich: +1.606 oder +0,9 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -2.778 oder -1,5 Prozent
Arbeitslosenquote im November: 8,7 Prozent
Arbeitslosigkeit
Aktuell sind in Sachsen 185.427 Menschen arbeitslos gemeldet, 1.606 mehr als vor einem Monat. Im Vergleich zum Vorjahr waren 2.778 Menschen weniger arbeitslos. Damit liegt die Arbeitslosigkeit in diesem November weiter auf geringem Niveau und erreicht den geringsten Novemberwert seit der Erfassung der Statistik im Jahr 1991. Weniger arbeitslose Frauen und Männer gab es bisher nur im Oktober 2013. Hier waren 183.821 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet.
Im November wurden 27,3 Prozent aller Arbeitslosen (50.671) im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 72,7 Prozent (134.756) im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind in beiden Bereichen mehr Arbeitslose registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sind in den Arbeitsagenturen und den Jobcentern weniger arbeitslose Frauen und Männer gemeldet.
Die Arbeitslosenquote liegt mit 8,7 Prozent zum siebenten Mal in diesem Jahr im einstelligen Bereich. Differenziert nach Rechtskreisen liegt sie im Bereich der Arbeitslosenversicherung bei 2,4 Prozent und im Bereich der Grundsicherung bei 6,3 Prozent.
Beschäftigung
Im September 2013 waren in Sachsen nach ersten Hochrechnungen rund 1,489 Millionen Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von etwa 15.100 hält der Beschäftigungsanstieg gegenüber dem Vorjahr an. Der Beschäftigungszuwachs liegt aktuell bei 1,0 Prozent.
Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es im Gesundheits- und Sozialwesen (plus 5.300), im Bereich der Wirtschaftlichen Dienstleistungen (plus 4.100) sowie im Bereich Information und Kommunikation (plus 1.900). Aber auch in den Bereichen Erziehung und Unterricht sowie Verkehr und Lagerei sind deutlich mehr Menschen beschäftigt als noch vor einem Jahr.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wächst weiter und erreicht den höchsten Stand seit Dezember 2000. Damals haben in Sachsen gut 1,5 Millionen Menschen gearbeitet.
"Die Betriebe und Unternehmen haben in den vergangenen Jahren für viele Menschen Beschäftigungsmöglichkeiten und damit einen Ausweg aus der Arbeitslosigkeit geschaffen. So sind seit September 2005 in Sachsen mehr als 135.000 zusätzliche Arbeitsverhältnisse entstanden", so Cordt.
Arbeitskräftenachfrage
Aktuell sind in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 18.280 freie Stellen gemeldet. Damit liegt die Arbeitskräftenachfragte um 695 Stellen unter dem Niveau des Vormonats, jedoch um 519 Stellen über der des Vorjahres.
Allein im Monat November haben sächsische Betriebe insgesamt 6.651 freie Stellen gemeldet. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr (minus 927 und minus 1.239).
Ein knappes Viertel dieser freien Stellen meldeten Arbeitgeber aus der Zeitarbeit (1.561). Einen hohen Bedarf haben daneben Betriebe aus dem Verarbeitenden Gewerbe (839), den Bereichen Handel und Reparatur von Kfz (810) sowie aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (681).
"Die Chancen auf Arbeit stehen aktuell recht gut. Vier von fünf Stellen sind in Vollzeit oder unbefristet zu besetzen. Mit über 18.000 freien Stellen liegt die Einstellungsbereitschaft der sächsischen Betriebe auch im November auf relativ hohem Niveau", erklärt Cordt.
In der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit sind mehr als 700.000 Stellen veröffentlicht und können mit der Smartphone-App der Bundesagentur für Arbeit abgerufen werden.
Unterbeschäftigung
Im November 2013 haben nach ersten Hochrechnungen rund 65.700 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, z.B. Weiterbildungen, Praktika in Betrieben und Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten, teilgenommen und dadurch den Arbeitsmarkt entlastet. Damit liegt die Zahl der Menschen, die wegen einer Förderung oder auch aus anderen Gründen (z.B. Krankheit) dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen mit rund 10.000 unter dem Niveau des Vorjahres.
Die Unterbeschäftigung - die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen - belief sich insgesamt auf 251.100 Personen. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum November 2012 um 12.800 oder 4,8 Prozent.
Aktuell liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 73,8 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im November weiter bei 11,6 Prozent.