Die Arbeitslosenquote liegt bei zehn Prozent. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist insbesondere auf die für das Frühjahr übliche Belebung am Arbeitsmarkt zurückzuführen.
"Die Frühjahresbelebung ist auf dem sächsischen Arbeitsmarkt angekommen. In den vergangenen Wochen konnten 18.500 Frauen und Männer die Arbeitslosigkeit beenden und eine neue Beschäftigung aufnehmen. Besonders bei Außenberufen, im Hoch- und Tiefbau, aber auch im Hotel- und Gaststättenwesen sowie in den Transportberufen konnten viele Frauen und Männer Arbeitslosigkeit beenden", sagte Konstantine Duscha, Vizechefin der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Arbeitslosenzahl im April:212.536
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich:-9.702 oder -4,4
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -7.467 oder -3,4
Arbeitslosenquote im April: 10,0 Prozent
Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit ist im Monatsverlauf saisonbedingt zurückgegangen. Zu saisonalen Faktoren, die zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit führen, gehören beispielsweise Wiedereinstellungen im Bereich der Außenberufe. Daneben spielt auch die Erwartung einer im Frühjahr anziehenden Auftragslage bei Neueinstellungen eine Rolle.
Aktuell sind in Sachsen 212.536 Menschen arbeitslos gemeldet, 9.702 weniger als im März 2013. Blendet man die jahreszeitlichen Einflüsse aus, entwickelt sich die Arbeitslosigkeit im Vergleich zu Vormonat und Vorjahr weiter positiv. Die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit liegt mit aktuell 202.000 Personen auf dem Niveau vom März und um 7.000 unter dem Wert vom April 2012 (209.000).
Im April wurden 30,8 Prozent aller Arbeitslosen (65.381) im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 69,2 Prozent (147.155) im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. In der Entwicklung verlaufen die beiden Rechtskreise verschieden. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung um 5.943 Personen (10,0 Prozent) erhöht und in der Grundsicherung um 13.410 Personen (8,4 Prozent) verringert.
Die Arbeitslosenquote beträgt im April zehn Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist das ein Rückgang um 0,3 Prozentpunkte.
Beschäftigung
Im Februar 2013 waren nach ersten Hochrechnungen in Sachsen rund 1,438 Millionen Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von 9.800 liegt der Beschäftigungsanstieg gegenüber dem Vorjahr bei 0,7 Prozent.
Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es im Gesundheits- und Sozialwesen, im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Gastgewerbe. Aber auch in den Bereichen Information und Kommunikation sowie Verkehr und Lagerei sind deutlich mehr Menschen beschäftigt als noch vor einem Jahr.
"Der Beschäftigungsaufbau hält in Sachsen an. Aktuell sind fast 10.000 Menschen mehr beschäftigt als noch vor einem Jahr", so Duscha.
Auch ohne saisonale Einflüsse auf dem Arbeitsmarkt, entwickelt sich die Beschäftigung positiv. Die saisonbereinigte sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, welche um jahreszeitliche und witterungsbedingte Faktoren korrigiert ist, stieg sich im Februar 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 10.000 auf rund 1,46 Millionen Beschäftigte.
Arbeitskräftenachfrage
In diesem Jahr wurden den elf sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 29.633 freie Arbeitsstellen gemeldet. Das ist ein Rückgang um 13,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Allein im April wurden 7.310 freie Stellen gemeldet, 3,5 Prozent weniger als im Vormonat und 14,6 Prozent weniger als im April 2012. Die meisten freien Stellen meldeten die Arbeitgeber aus der Zeitarbeit (1.743), dem Verarbeitenden Gewerbe (931), dem Handel (723) sowie aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (607).
"Mit über 18.000 freien Stellen sind die Chancen auf eine neue Beschäftigung recht gut. Allein 15.000 können sofort besetzt werden. Wer eine neue Stelle sucht kann dies zudem bequem von zu Hause aus tun. Die meisten Stellen in unserer Jobbörse sind für jeden über das Internet abrufbar", erklärt Duscha.
Die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit ist aber nicht nur per Internet unter www.arbeitsagentur.de nutzbar, sondern auch mobil: Mit der Smartphone-App können Interessenten die neusten Stellenangebote direkt vom Handy aus abrufen.
Unterbeschäftigung
Im April 2013 haben nach ersten Hochrechnungen 66.750 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, z.B. Weiterbildungen, Praktika in Betrieben und Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten teilgenommen und dadurch den Arbeitsmarkt entlastet. Das waren etwa 1.850 oder 2,7 Prozent weniger als noch vor einem Jahr.
Die Unterbeschäftigung - also die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen - belief sich insgesamt auf 279.300 Personen. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum April 2012 um 9.300 oder 3,2 Prozent.
Damit liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 76,1 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im April bei 12,9 Prozent.
Der sächsische Ausbildungsmarkt
Von Oktober 2012 bis April 2013 haben insgesamt 15.985 Mädchen und Jungen mit Hilfe der Berufsberatung einen Ausbildungsplatz gesucht. Das sind 282 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig wurden den Arbeitsagenturen und Jobcentern (gemeinsame Einrichtungen) insgesamt 15.962 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 857 weniger als im Vorjahreszeitraum.
"Auf den ersten Blick scheint der sächsische Ausbildungsmarkt recht ausgeglichen. Jedoch zeigt sich, dass aktuell deutlich mehr freie Ausbildungsstellen gemeldet sind, als Bewerber, die noch auf der Suche nach einem Lehrvertrag sind", erklärt Duscha.
Aktuell sind in Sachsen noch 9.493 gemeldete Bewerber auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dem gegenüber stehen 10.541 freie Ausbildungsstellen.
Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass Angebot und Nachfrage nicht immer zusammenpassen. Unterschiede in den schulischen Leistungen der Bewerber und dem Anforderungsprofil der Betriebe, aber auch bei den angebotenen und nachgefragten Berufen sowie in der räumlichen Entfernung zwischen Ausbildungsbewerbern und den zu besetzenden Ausbildungsstellen gehören zu den Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt.
"Oft liegt der Schlüssel für einen erfolgreichen Berufseinstieg direkt vor der Tür, zum Beispiel hinter einer ungewohnten Berufsbezeichnung oder in einem kleinen oder weniger bekannten Betrieb", so Duscha.
Die Berufsberatung unterstützt die Jugendlichen bei der Orientierung, Berufswahl und Ausbildungsvermittlung. Zudem kennen die Berater regionale Besonderheiten, und beraten die Jugendlichen auch unter Berücksichtigung der aktuellen Arbeitsmarktentwicklung.
Aus Sicht der Wirtschaft sollte aber auch ein Umdenken erfolgen. Noch immer werden Personalentscheidungen häufig allein auf Grundlage von Schulnoten getroffen. "Leistungsschwächere Jugendliche oder junge Menschen mit Handicap haben häufiger das Nachsehen. Hier gilt es, Vorurteile gegenüber diesen Bewerbern abzubauen und bei der Entscheidung auch andere Kriterien einzubeziehen. Teamfähigkeit, Geschick, Motivation sowie Talente und besondere Fähigkeiten gehören zum Beispiel dazu", sagte Duscha.
Damit die freien Ausbildungsstellen besetzt werden können und auch leistungsschwächere Schüler ihre Chance erhalten, bietet die Arbeitsagentur finanzielle Unterstützung an. Durch ausbildungsbegleitende Hilfen - Nachhilfeunterricht in Theorie oder Praxis - können fehlende Kenntnisse oder schlechtere Ergebnisse in der Schule ausgeglichen werden.
Hilfe und Unterstützung rund um die Themen Ausbildung und Beruf gibt es bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur vor Ort. Über die Hotline der Bundesagentur für Arbeit können die Jugendlichen einen Termin mit ihrem Berufsberater vereinbaren - auch in Begleitung ihrer Eltern.
Hotline: 01801 555 111 (Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise höchstens 42 ct/min")