„Die anhaltende Herbstbelebung führt in Sachsen zu einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit. Allein in den vergangenen vier Wochen haben über 10.000 Frauen und Männer eine neue Beschäftigung und über 1.200 arbeitslose Jugendliche eine Berufsausbildung aufgenommen. Die hohe Arbeitsmarktdynamik ist in den Herbstmonaten üblich. Besonders hervorzuheben ist die große Einstellungsbereitschaft der Wirtschaft, die mit fast 30.000 freien Arbeitsstellen den bisher höchsten Stand erreicht hat“ sagte Dr. Klaus Schuberth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Arbeitslosenzahl im Oktober: 159.399
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (161.648): -2.249 oder -1,4 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (171.617): -12.218 oder -7,1 Prozent
Arbeitslosenquote im Oktober: 7,5 Prozent
Arbeitslosigkeit
Im Oktober waren in Sachsen 2.249 weniger Menschen arbeitslos gemeldet als im September. Die Arbeitslosenzahl belief sich auf insgesamt 159.399. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind das 12.502 weniger arbeitslos gemeldete Menschen.
Von den 159.399 arbeitslosen Frauen und Männern wurden 24,5 Prozent (39.041) im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 75,5 Prozent (120.358) im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind in den Arbeitsagenturen (minus 1.446) und in den Jobcentern (minus 803) weniger Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Auch im Vergleich zum Vorjahr sind es in beiden Rechtskreisen weniger Frauen und Männer.
Die Arbeitslosenquote belief sich im Oktober auf 7,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Quote um 0,6 Prozentpunkte. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung lag sie bei 1,8 und im Bereich der Grundsicherung bei 5,7 Prozent.
Damit wurde die bisher geringste Arbeitslosenquote von 7,6 Prozent (September 2015) erneut unterschritten.
Beschäftigung
Nach ersten Hochrechnungen waren in Sachsen im August 2015 rund 1,539 Millionen Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von 24.700 hält der Beschäftigungsanstieg gegenüber dem Vorjahr an und liegt bei aktuell bei 1,6 Prozent. Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es in den Bereichen Handel, Instandhaltung, Reparatur von Kfz (plus 4.300), Verkehr und Logistik (plus 4.200), Sozialwesen (plus 4.200) sowie im Bereich der wirtschaftlichen Dienstleistungen (plus 3.200). Auch im Verarbeitenden Gewerbe (plus 2.700), dem Gastgewerbe (plus 2.700) und dem Gesundheitswesen (plus 2.400) sind mehr Menschen beschäftigt als noch vor einem Jahr.
Arbeitskräftenachfrage
Aktuell sind in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 29.961 freie Stellen gemeldet. Damit lag die Arbeitskräftenachfrage im Oktober leicht über dem Niveau des Vormonats (plus 907 oder plus 3,1 Prozent) und um 6.256 Stellen über dem des Vorjahres. Die meisten freien Stellen sind im Bereich der Zeitarbeit (10.640), im Verarbeitenden Gewerbe (3.364), im Gesundheits- und Sozialwesen (2.573), im Handel (2.358), im Baugewerbe (1.810) und im Gastgewerbe (1.488) zu besetzen.
Allein im Oktober haben die sächsischen Betriebe insgesamt 9.826 freie Stellen gemeldet. Das ist im Vergleich zum Vormonat ein leichter Rückgang (minus 39 oder minus 0,4 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahm die Zahl der neu gemeldeten Stellen um 662 Stellen (plus 7,2 Prozent) zu.
In der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit – Deutschlands größte Jobbörse – sind über eine Millionen freie Stellen veröffentlicht und können mit der Smartphone-App der Bundesagentur für Arbeit abgerufen werden. Für Sachsen sind aktuell über 48.000 freie Stellen in der Jobbörse veröffentlicht.
Unterbeschäftigung
Im Oktober 2015 haben nach ersten Hochrechnungen rund 50.600 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, z.B. Weiterbildungen, Praktika in Betrieben und Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten, teilgenommen oder standen aus anderen Gründen (zum Beispiel Krankheit) dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. Damit liegt die Zahl der Menschen, die dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen, um rund 10.100 unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
Die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – belief sich insgesamt auf 210.000 Personen. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Oktober 2014 um 22.300 oder 9,6 Prozent. Aktuell liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 75,9 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im Oktober mit 9,7 Prozent zum zweiten Mal im einstelligen Bereich.