Es geht insbesondere um:
- Schutzgebietsnetzwerke im Meer - weltweit, Nordostatlantik, Mittelmeer, Ostsee, Deutschland;
- Schutz bedrohter mariner Tierarten wie Robben, Schweinswale, Haie und benthische Organismen wie die Europäische Auster;
- Menschliche Aktivitäten im Meer, insbesondere Offshore-Windkraft und Fischerei: Auswirkungen auf die marine Lebenswelt, Management und Vermeidung
- Umsetzung der Europäischen Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie und Erfüllung der 2012-Ziele.
"Wir erwarten von dieser Konferenz wichtige Impulse für die Arbeit zum Schutz der marinen Lebensvielfalt", sagte Professorin Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz. "Das Jahr 2012 beinhaltet hochgesteckte Ziele, die sich u.a. aus dem Übereinkommen zum Schutz der biologischen Vielfalt ergeben. Zum Beispiel die Einrichtung eines weltweiten Netzwerks mariner Schutzgebiete oder auch die Entwicklung von Rechtsverordnungen für die deutschen Natura 2000 - Schutzgebiete im Meer. Gleichzeitig müssen wir ständig zunehmende menschliche Aktivitäten in unseren Meeren feststellen - mit gravierenden negativen Auswirkungen auf viele Arten und Lebensräume. Daher geht es im Sinne eines Ökosystemansatzes zum einen darum, Schutzgebiete zu schaffen, zum anderen insbesondere auch darum, die Nutzungen im Meer insgesamt deutlich naturverträglicher zu gestalten, allen voran die Fischerei," so BfN-Präsidentin Jessel.
Ein großer Themenblock der Konferenz über anthropogene Einflussfaktoren umfasst daher auch mehrere Vorträge über Fischerei. Vor dem Hintergrund der laufenden EU Fischerei Reform-Verhandlungen fordern (CFP-Reform) Naturschützer in der Reform inhaltlich auch die Ziele zum Schutz der biologischen Vielfalt, der EU-Biodiversitätsstrategie und der entsprechenden EU-Parlaments-Resolution von April 2012 sowie die Ziele der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie zu integrieren.
Einen umfassenden und integrativen Rahmen für den europäischen Meeresnaturschutz gibt die EU Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie vor. Sie verlangt im Jahr 2012 die Anfangsbewertung der nationalen Meere, die Festlegung eines "Guten Umweltzustandes" für alle Meeresgewässer sowie die Definition von Umweltzielen und Indikatoren, die die Überprüfung und Erreichung dieser Ziele sicher stellen sollen. "Deutschland ist in diesem Prozess bereits weit fortgeschritten und wird diesen Zeitplan einhalten können", sagte Beate Jessel; "Auch das ist ein Zeichen dafür, wie sehr sich Deutschland für den Meeresschutz engagiert."
Weitere Informationen beim Pressegespräch am 19.06.2012, 11:45 Uhr im OZEANEUM oder auf der BfN-Website www.habitatmare.de