„Moore leisten einen wesentlichen Beitrag für den Rückhalt von Wasser in der Landschaft. Sie verbessern die Wasserqualität und dienen dem Schutz vor Hochwasser und dem Erhalt der biologischen Vielfalt. Sie sind wichtiger Kohlenstoffspeicher im Klimaschutz“, sagte Jessel. Umweltbewusste Unternehmen sehen in dem neuen Instrument eine Möglichkeit, durch eine Kompensation unvermeidbarer Emissionen mittels „MoorFutures“ ihre Klimabilanz zu verbessern und gleichzeitig einen Beitrag für Schutz der Biodiversität zu leisten. Moore speichern den Kohlenstoff jedoch nur, solange ihr Wasserhaushalt intakt ist. Werden sie trocken gelegt, dringt Luft in den Torfkörper ein, der Torfkörper wird zersetzt und es entweicht Kohlendioxid (CO2). Das CO2 ist ein klimaschädliches Treibhausgas.
Moore mit intaktem Wasserhaushalt und typischer natürlicher Biotop- und Artenausstattung sind in Deutschland nur noch in kleinen Resten vorhanden und stark gefährdet. Der größte Teil der Moorstandorte ist dagegen trocken gelegt und wird landwirtschaftlich für die Nahrungsmittel-, Futter- und Energieproduktion intensiv genutzt. Dies ist problematisch, da die damit verbundenen anhaltenden Entwässerungsmaßnahmen nicht nur klimaschädlich sind, sondern auch zu einer nachhaltigen Veränderung und Zerstörung des feuchten Ökosystems führen. Es kommt zur Bodendegradation, Moorsackung, Belastung von Grund- und Oberflächenwasser sowie zum Verlust der Wasserfilter- und Wasserspeicherfunktion. Eine immer tiefere Drainage wird nötig und langfristig kann eine weitere Nutzung unmöglich werden. Dennoch können auch wiedervernässte Moore unter bestimmten Voraussetzungen landwirtschaftlich genutzt werden. So arbeiten Wissenschaftler in Mecklenburg-Vorpommern gegenwärtig an Konzepten, wie auch solche Flächen durch angepasste Nutzungsformen über die oben genannten Ökosystemleistungen hinaus „inwertgesetzt“ werden können. Weitere Infos: http://www.moorfutures.de/
Hintergrund Weltfeuchtgebietstag:
Das Datum für den seit 1997 alljährlich begangenen Weltfeuchtgebietstag wurde gewählt, da am 2. Februar 1971 in Ramsar (Iran) das Übereinkommen über "Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung" (auch Ramsar-Konvention genannt) verabschiedet wurde. Ziel der Konvention ist es Feuchtgebiete zu schützen, nachhaltig zu nutzen und deren Wert für die Natur und den Menschen zu erhalten. Die Ramsar-Konvention ist die älteste internationale Konvention, die sich mit dem Erhalt und der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen beschäftigt. Deutschland hat die Konvention 1976 ratifiziert und ist einer von 168 Mitglieds-staaten.