Der Vogelsberg umfasst das größte zusammenhängende Basaltmassiv Mitteleuropas und repräsentiert eine Reihe von charakteristischen Biotoptypen. Dies gilt insbesondere für die großflächig vorhandenen Buchenmischwälder und Bergmähwiesen der Hochlagen in Kombination mit Feuchtwiesen und Borstgrasrasen, die von bundesweiter Bedeutung sind. Ein weiteres zentrales Ziel des Projekts ist die Sanierung und die Wiedereinführung historischer Nutzungsformen der bundesweit bedeutsamen, nährstoffarmen Vogelsbergteiche sowie die Erhaltung und Erweiterung des einzigen in Hessen verbliebenen und noch regenerierungsfähigen Hochmoores, der Breungeshainer Heide.
Für die Projektrealisierung wurden vom "Verein Natur- und Lebensraum Vogelsberg e.V." rund zehn Millionen Euro beantragt, an denen sich der Bund mit 6,7 Mio. Euro beteiligt. Weitere Mittel in Höhe von 2,5 Millionen Euro stellt das Land Hessen bereit.
"Ich freue mich, dass nach einer intensiven Planungsphase die Voraussetzungen geschaffen sind, um den Verein Natur- und Lebensraum Vogelsberg e. V. bei der Umsetzung von konkreten Maßnahmen zum Schutz der Grünland-, Wald- und Gewässerlebensräume im hohen Vogelsberg zu unterstützen. Dieses Projekt trägt zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei und eröffnet den am Projekt teilnehmenden Landwirten eine ökonomische Perspektive für ihre extensive Landnutzung bzw. Landschaftspflege", sagte Bundesumweltministerin Hendricks.
BfN-Präsidentin Beate Jessel: "Dieses Projekt stärkt den Erhalt dieser einzigartigen biologischen Vielfalt und zeigt beispielhaft, wie Einheimische, verschiedene Nutzergruppen und Erholungssuchende für die biologische Vielfalt begeistert werden können."
Die Vielfalt und der Wert dieser Mittelgebirgslandschaft zeigen sich an der Fülle bedrohter Arten und Pflanzengesellschaften. So wurden im Fördergebiet insgesamt 724 Gefäßpflanzenarten nachgewiesen, davon gelten 62 Arten in Deutschland und 76 Arten in Hessen als bestandsgefährdet. Die wertvollen Arten haben einen Schwerpunkt im extensiv bewirtschafteten Grünland, das als Ziellebensraum des Naturschutzgroßprojektes besonders hervorzuheben ist.
Der Startschuss für die lang erwartete Umsetzungsphase dieses Naturschutzgroßprojektes ist auch ein wichtiger Schritt für die landwirtschaftlichen Betriebe in der Region. Nur gemeinsam mit den Betrieben und auf freiwilliger Basis wird es gelingen, die artenreichen Grünlandgesellschaften der Bergmähwiesen langfristig zu erhalten. BfN-Präsidentin Beate Jessel geht davon aus, dass die bereitgestellten Fördermittel nicht nur Arnika und Raubwürgern zu Gute kommen, sondern die gesamte Landschaft erhalten und aufgewertet wird. "Davon wird die ganze Region und auch der Tourismus profitieren", erläuterte Jessel.
Der Bund beteiligt sich mit 65 Prozent, das Land mit 25 Prozent und der Projektträger mit zehn Prozent an den Kosten des Projektes. Mit dem Bundesförderprogramm "chance.natur" werden herausragende repräsentative Landschaften in Deutschland gefördert. Seit 1979 wurden 77 naturschutzfachlich hochwertige Gebiete gesichert, dafür hat der Bund mehr als 400 Millionen Euro investiert.
Das BfN auf Twitter: @BfN_de Das BMUB auf Twitter: @bmub